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Zwischen Wellenrauschen, Indie-Folk und Verplantheit zum Erfolg – Ein Interview mit Zeck

Geschrieben von am 24. Juni 2023

Zeck – das ist der Münchner Singer-Songwriter, der nie geplant hat, Musik zu machen. Das ist einfach so passiert. Mit Einflüssen aus dem Indie-Folk war er unter anderem bereits Vorband für Bruckner, zu denen er thematisch hervorragend passt. Aber nicht nur die Musikrichtung ist ausschlaggebend – Zeck liebt es vor allem, mit seinen Freund*innen eine gute Zeit zu haben. Vielleicht ist auch das Teil sein Erfolgsgeheimnisses. Mit seiner 2023 erschienen EP “Fatal Fragility” hat er sich im deutschen Singer-Songwriter-Milieu zumindest schon einen Namen gemacht. Aber nicht nur das – gleichzeitig trägt er mit seinen ehrlichen, gefühlvollen Texten seinen Teil dazu bei, Mental Health in der Musikszene, und auch unter Männern generell, zu entstigmatisieren. Musikredakteurin Neele Hoyer hat Zeck auf dem Traumzeit Festival im Landschaftspark Duisburg Nord zu einem Interview getroffen.

Beitragsbilder: Zeck captured by Fabian Schmidt

Neele: Moin Zeck.

Zeck: Hi!

Neele: Ich bin Neele von Radio Q, dem Campus-Radio von Münster und Steinfurt und ich starte gerne mit kurzen Entweder-Oder-Fragen. Van-Urlaub oder Hotel?

Zeck: Van-Urlaub!

Neele: Nice! Surfen oder wandern?

Zeck: Ja, surfen. Wandern ist nicht so meins.

Neele: Alleine mit Gitarre oder mit Band auf der Bühne?

Zeck: Ich habe tatsächlich noch nie so richtig mit Band gespielt, aber ich glaube, das ist das Allerbeste, mit Band zu spielen. Also bei der nächsten Tour spiele ich auch mit Band.

Neele: Genau das habe ich nämlich schon gehört – sehr cool.

Zeck: Yes!

Neele: Das wars auch schon. Im März diesen Jahres hast du ja deine EP “Fatal Fragilty” rausgebracht als Ergebnis von sehr viel Zeit hast du gesagt, also Pandemie und Selbstreflexion. Und genau darum geht es ja, um Verletzlichkeit. Was steht für dich persönlich hinter dem Album?

Zeck: Also ich glaube einfach krass viel Verarbeitung mit all dem, was da drinsteckt, irgendwie mit mir selber. Und irgendwie auch einfach ein bisschen eine Entstigmatisierung von Verletzlichkeit. Vor allem bei Männern – dass das voll okay ist, wenn man sich irgendwie scheiße fühlt oder bestimmte Probleme hat, die man in Musik oder im echten Leben zeigt. Daher kam auch der Name “Fatal Fragility”, dass das fatale am Sein ist, dass man fragil ist.

… [Es] ist voll okay, wenn man sich scheiße fühlt oder bestimmte Probleme hat, die man in Musik oder im echten Leben zeigt. Daher kam der Name Fatal Fragility: dass das fatale am Sein ist, dass man fragil ist.

Neele: Hat dich das Überwindung gekostet, dass du so ehrlich warst oder war das mehr so ein “ich bin halt ich und deshalb ist das in meiner Musik”?

Zeck: Ich versuche in meinen Songs immer ganz gern Sachen zu umschreiben – also dass, was man fühlt oder womit man Probleme hat. Also nicht direkt auf das Problem einzugehen. Das ist ja auch bei “She goes” der Fall: bestimmt 80 Prozent der Menschen denken, dass es um eine Person geht, aber das tut es ja gar nicht.

Neele: Sondern?

Zeck: Panikattacken, also eine Angststörung. Und die Geschichte dahinter ist, dass man halt so bei den Therapeuten oder Therapeutinnen immer hört, man muss eigentlich nur im Kopf behalten, dass zum Beispiel eine Panikattacke einfach wieder geht. Und ich finde das so skurril, weil wenn man sich das selber sagt, während einer Panikattacke, dann hilft es einem nicht. Also mir hat das zum Beispiel leider gar nicht geholfen.

Neele: Mir hat das auch noch nie geholfen.

Zeck: Genau. “She goes” ist quasi so nach dem Motto, dass es wieder geht – es hat nichts mit einer Person an sich zu tun. Aber ich finde es dann irgendwie ganz schön, das zu umschreiben. Das heißt, dass auch Menschen, die die Musik hören, irgendwie ein bisschen ihre eigene Geschichte reininterpretieren können.

Zeck – She goes (Official Music Video)

Neele: Stört dich das ein bisschen, wenn deine Songs so vermeintlich falsch verstanden werden? Oder bist du dann mehr so, wie du gerade gesagt hast, macht halt aus den Songs für euch was ihr wollt?

Zeck: Ich glaube das macht Kunst, Musik und ich glaube auch generell, zum Beispiel auch bildende Kunst, krass aus. Dass es für alle was anderes bedeuten kann und die Vorstellung darin irgendwie weitergeht. Deswegen habe ich damit gar kein Problem, dass andere das anders verstehen. So lange es jetzt nicht irgendwas mit Hass oder sonstigem zu tun hat oder irgendwie in einem anderen Kontext oder mit von mir nicht vereinbaren Werten vermittelt werden würde. Das fänd ich nicht nice. Aber sonst finde ich es eigentlich cool.

Neele: Ja, sehr nice. Hast du das Gefühl, dass du deinen Stil und deinen Platz so mittlerweile ein bisschen gefunden hast, weil du ja jetzt mehr so emotionale Songs, aber mit Tanzbarkeit geschrieben hast?

Zeck: Ich glaube überhaupt nicht. (lacht) Das ist kein Stück besser geworden. Ich hasse auch die Frage, wenn mich jemand fragt, was ich denn so für Musik mache. Also meistens kommt dann DJ als Guess oder Rapper.

Neele: Das ist ja fast nah dran. (lacht)

Zeck: Genau. (lacht) Aber ich kann es wirklich nicht sagen. Ich weiß es nicht. Ich mache jetzt gerade auch wieder neue Musik und die ist auch noch mal krass anders geworden, habe ich das Gefühl. Deswegen habe ich keine Ahnung, ich glaube nicht.

Neele: Aber das macht es ja auch immer so ein bisschen aus, dass man irgendwie einfach rumprobiert als Musiker*in.

Zeck: Ja, voll. Deswegen!

Neele: Dann habe ich jetzt genau so eine Frage in die Richtung Musikstil. Die ist immer ein bisschen ein bisschen fies und ich glaube es kommt total auf die Person an, aber ich label dich jetzt mal einfach ganz frech. Du bist ja irgendwo zwischen Singer-Songwriter, Indie, bisschen Indie-Pop, bisschen Elektropop an manchen Stellen. Was glaubst du, ist da vielleicht dein Alleinstellungsmerkmal? Oder warum kommt das so gut an? Du hast ja schonmal gesagt, dass du bis heute nicht weißt, warum dein erster Song “More” so durch die Decke gegangen ist.

Zeck: Es ist total absurd, dass so viele Leute das [seine Musik, Anm. d. A.] auf einmal hören. Ich checke es wirklich überhaupt nicht. Also ich checke generell alles noch gar nicht, dass ich überhaupt auf dem Festival heute spiele. Weil, das sage ich ganz ehrlich, auch einfach extrem wenig Ahnung habe von dem, was ich mache. Ich spiele noch gar nicht so lange Gitarre und habe jetzt auch nie geplant, Musik zu machen. Ich weiß es nicht, aber vielleicht ist es genau das: dass ich es einfach so mache, wie ich es mache, weil es irgendwie verplant und intuitiv ist, glaube ich.

Es ist total absurd. dass so viele Leute [meine Musik] auf einmal hören. Ich checke es wirklich überhaupt nicht. (…) Weil, das sage ich ganz ehrlich, auch einfach extrem wenig Ahnung habe von dem, was ich mache. (…) Ich weiß es nicht, vielleicht ist es genau das: dass ich es einfach so mache, wie ich es mache, weil es irgendwie verplant und intuitiv ist, glaube ich.

Neele: Es passiert dann halt einfach irgendwie. Und du hast ja auch mal gesagt, dass es viele Momente gab, an denen du an dir gezweifelt hast und das ist wahrscheinlich heute auch immer noch so. Aber was hat dich immer wieder dazu bewegt, trotzdem weiterzumachen? Also ist ja schon ein Step zu sagen, alles klar, ich mache das jetzt einfach trotzdem.

Zeck: Ja, ich glaube unter anderem die Zwei Banausen. (Zeigt auf seine Freunde Paul Maschke und Fabian Schmidt, Fotograf) Das alles ist halt voll schön, weil ich voll das nette, liebe Umfeld habe, die mir Mut zusprechen und so. Also ich habe zum Beispiel richtig krasses Lampenfieber auch.

Neele: Immer noch?

Zeck: Ja, immer noch! Es geht jetzt so langsam weg und ich weiß auch, ich sterbe jetzt nicht vor Aufregung, sondern man geht irgendwie anders damit um. Aber auf jeden Fall irgendwie mit Freunden unterwegs sein. Aber ich sehe es auch nach wie vor jetzt so: für mich gibt es nicht den Punkt, wo es dann irgendwie gut ankommt oder funktioniert hat. Sondern alles, was so der Traum gewesen wäre, wäre eine kleine Tour mit netten Leuten zu spielen und das ist schon passiert. Alles, was noch dazu passiert, ist so die Kirsche obendrauf, sag ich mal.

Für mich gibt es nicht den Punkt, wo es dann irgendwie gut ankommt oder funktioniert hat. Sondern alles, was so der Traum gewesen wäre, wäre eine kleine Tour mit netten Leuten zu spielen und das ist schon passiert. Alles, was noch dazu passiert, ist so die Kirsche obendrauf (…).

Neele: Das heißt, du bist immer so dazwischen, zwischen Musik und aber auch einfach die Leute drumherum, mit denen eine geile Zeit hat?

Zeck: Ja, voll. Also eigentlich waren die Leute und die gute Zeit das Hauptding.

Neele: Aber das ist voll gesund, das hört man gerne. Du hast ja auch als Straßenmusiker angefangen. Hat dir das bei dem Lampenfieber nicht auch geholfen?

Zeck: Genau deswegen habe ich es gemacht. Also ich habe das gehasst tatsächlich. (lacht) Ich habe mich so oft davor gedrückt, das zu machen. Aber zum Glück hatte ich da einen meiner Produzenten, mit dem ich auch Musik mache, an meiner Seite. Dem hatte ich erzählt, dass ich voll Schiss habe und dann meinte er, Straßenmusik ist das Beste, um das zu üben. Und nach Tagen von Diskussionen habe ich es dann irgendwann gemacht und saß auch erst mal so eineinhalb Stunden an dem Platz und habe so getan, als würde ich gerade Pause machen, damit das nicht auffällt. Und dann habe ich erst voll leise angefangen und irgendwann ist man da so reingekommen. Das hat mir auf jeden Fall krass geholfen. Jetzt mache ich es momentan nicht mehr so viel. Ich habe es auch nie so viel gemacht, deshalb würde ich mich ungern als Straßenmusiker bezeichnen. Aber ich habe es tatsächlich nur deswegen gemacht, um weniger Lampenfieber zu haben, glaube ich.

Neele: Aber das finde ich richtig stark, weil ich habe mich das bis heute noch nicht getraut. (lacht)

Zeck: Ja, ich verstehe es voll. (lacht) Ich muss auch noch sagen, ich war jetzt nicht am Bahnhof, sondern ich war an so einem Fluss und da ist so ein Gehweg. Klar, da laufen schon Leute vorbei, aber es waren jetzt nie mehr als fünf oder so, die auf einmal da standen.

Zeck – impstr (Official Lyric Video)

Neele: Ja gut, aber hilft ja trotzdem. Dann schwenken wir nochmal in die Richtung Selbstzweifel. Hast du das Gefühl, dass die dir mal geholfen haben oder hast du das wegen der Leute gemacht, aber die Zweifel sind halt menschlich und gehören irgendwie dazu und begleiten dich halt?

Zeck: Ich glaube schon, dass es mich irgendwie zu einem gewissen Grad voll pusht, weiterzumachen oder in Sachen besser zu werden. Gitarre spielen zum Beispiel. Wenn ich glaube, ich kann irgendwas nicht, dann gebe ich halt meistens noch mal extra viel. Daher glaube ich schon, irgendwie. Und ich glaube, Selbstzweifel sind voll in Ordnung, weil es ja auch irgendwie eine Form von Reflexion ist. Ich glaube, man darf sich davon nicht so kaputt machen lassen oder irgendwas auslassen oder so. Aber ja, irgendwie sind sie auch schon hilfreich, glaube ich.

Neele: Das ist doch ein schöner Turn. Du wirst ja, habe ich gelesen, unter anderem mit so Surfmusiker*innen wie Ziggy Alberts verglichen an manchen Stellen. Wo kommst du denn musikalisch her? Also hattest du irgendwelche Vorbilder?

Zeck: Es ist krass witzig, dass du das jetzt gerade sagst! Ich war so ein richtiges Hip-Hop-Kid früher, da habe ich noch nicht mal Gitarre gespielt, also mit 18 oder 19 Jahren. Dann hat Ziggy Alberts so eine Van-Tour gemacht durch Europa und da habe ich den im Café spielen gesehen. Danach dachte ich mir, ich hätte voll Bock auf Gitarre spielen. Das Weihnachten darauf hab ich eine Gitarre bekommen und dann war mein Sound auf jeden Fall schon krass davon inspiriert. Ich hatte in meinem Umfeld aber jetzt nie viele Musiker oder Musikerinnen und Indiefolk war halt relativ schnell alleine machbar. Dadurch, dass man nur eine Drum-Kick hat und viermal das gleiche Picking, ging das ganz gut. Jetzt im Laufe der Zeit habe ich immer mehr tolle und talentierte Musiker und Musikerinnen kennengelernt, die mir erst diese ganzen Möglichkeiten aufgemacht haben, weiterzugehen. Deswegen ist es gerade immer noch so ein Exploring. Aber grundsätzlich kann man auf jeden Fall sagen, dass ich aus der Indie-Folk-Richung komme. Das war zumindest die Anfangs-Inspiration.

Jetzt im Laufe der Zeit habe ich immer mehr tolle und talentierte Musiker und Musikerinnen kennengelernt, die mir erst diese ganzen Möglichkeiten aufgemacht haben, weiterzugehen. Deswegen ist es gerade immer noch son ein Exploring.

Neele: Ja, ist auch schön, diese Entwicklung von dir zu hören und diesen Turn von Hip Hop zu was ganz anderem. (lacht)

Zeck: Ja, war auch crazy. (lacht)

Neele: Die Musiklandschaft schläft ja auch nicht, da muss man ja immer irgendwo seinen Platz finden. Wie läuft denn dein Prozess des Songschreibens ab? Also du hast ja jetzt auf deiner EP mit so Leuten geschrieben, die auch für andere Leute schreiben, zum Beispiel mit Robert Stephenson. Wie läuft sowas dann ab? Hat da irgendwie jemand Ideen, die er mitreinbringt oder kommt ihr alle mit Fragmenten? Oder setzt ihr euch zusammen und jammed einfach und probiert aus?

Zeck: Meistens ist es so, dass ich schon eine Gitarren-Melodie habe und dann so Satz-Fragmente. Es ist immer unterschiedlich, wie weit das ist – und das bringe ich dann mit. Meistens sind sie aber nicht fertig, weil ich sehr schlecht darin bin, Sachen fertig zu machen. (lacht) Dann setzen wir uns halt an die Idee oder den jeweiligen Song-Inhalt. Also ich habe zum Beispiel die ersten Songs nie geschrieben, das war immer eher gefreestyled. Weil ich immer dachte, das ist so das ehrlichste, was ich machen kann, wenn ich irgendwas fühle bei einem Song. Aber ich finde das auch voll schön, mit Leuten Songs zusammen zu schreiben, wenn man schon irgendwie eine Nähe zueinander hat. Das macht voll Spaß und ist einfach eine nice Zusammenarbeit. Also ich feiere das voll, mit anderen Leuten Songs zusammen zu schreiben. Ich bin da auch voll offen. Also diese Songs mit Rob (Robert Stephenson) und David (David Stoltzenberg) zum Beispiel, Shoutout und Grüße an der Stelle, wären nie so geworden ohne die beiden. Also klar, Songs schreiben ist total persönlich und ich hatte die Melodie, aber da steckt trotzdem ganz viel von denen drin. Vor allem der Moment, in dem man zusammen auf neue Ideen kommt, ist halt mega schön.

Neele: Beim Thema Co-Texten gibt es auch immer wieder Leute, die das so als verpönt darstellen oder solche Dinge sagen wie: Kannst du nicht selber deine Songs schreiben? Es gibt ja auch Sänger*innen, die können einfach gut singen, aber beim Texte schreiben tun die sich total schwer.

Zeck: Leuten da beispielsweise keine Credits zu geben, das finde ich kompletten Schwachsinn. Das wurde früher ja nie gemacht, weil man dieses Star-Symbol aufrecht erhalten wollte. Aber ich glaube genau da fängt das Riesenproblem von der Branche und allem drumherum an. Weil man sich Idole aufbaut, die so menschlich gar nicht existieren – sondern dass da irgendwie 15.000 andere Leute hinter stehen, die an allem mitarbeiten. Aber nur eine Person wird am Ende dafür gefeiert. Das ist Bullshit. Deswegen: ich habe da gar kein Problem mit und es macht mir mega Spaß.

Neele: Wie unterscheidet sich denn der Prozess jetzt? Also du hast gerade gesagt, dass du dich schwer dabei tust, Dinge zu Ende zu bringen. Aber dein erstes Album hast du ja alleine geschrieben. Wie war das und wie unterscheidet sich das?

Zeck: Da habe ich die Songs dann schon fertig gemacht wie man sieht. (lacht) Ich habe die Melodie und dann denke ich an ein Thema, was zu der Melodie passt. Da weiß ich meistens relativ schnell, was der Vibe ist. Und dann freestyle ich irgendwie mega viel rum und immer das, was mir gefallen hat, behalte ich dann. Genau so habe ich die ersten Songs gemacht. Jetzt ist es, ich will nicht sagen professioneller, aber jetzt habe ich halt viel mehr Zeit, Musik zu machen gerade. Deswegen würde ich mal sagen, es gibt kein professionelles oder unprofessionelles Schreiben, aber jetzt sind die Sachen noch ein bisschen mehr durchdacht – glaube ich. Jetzt sind halt auch Freunde dabei.

Neele: Hört sich gut an! Wir haben ja vorhin schon über Festivals geredet. Was war denn so das Größte? Also wie ist die Traumzeit heute zum Beispiel einzuordnen im Gegensatz zu dem, was du schon so gespielt hast? Oder waren vielleicht Shows das Größte?

Zeck: Ich glaube die größte Show habe ich in Passau gespielt. Das war so ein “Umsonst und Draußen”-Festival. Da waren wahrscheinlich so 1.000 Leute. Das war super schön, aber ich glaube, da waren auch Leute dabei, die sonst am Bahnhof Bier getrunken hätten und stattdessen dann dort gewesen sind. (lacht) Da waren viele Leute vermutlich nicht vorrangig da für die Musik, aber es hat trotzdem richtig Spaß gemacht. Die Traumzeit heute ist jetzt auch erst mein viertes oder fünftes Festival. Deswegen ist das für mich extrem groß und krass. Ich freue mich auch voll, hier zu sein!

Neele: Wir freuen uns auch! Du hast ja vorhin gesagt, dass du schon an neuer Musik schraubst. Kannst du da schon irgendwas verraten, worauf wir uns als nächstes freuen können? Also du hast gesagt, es wird wieder krass anders…

Zeck: Mit meiner EP “Fatal Fragility” ist ja jetzt alles so ein bisschen losgegangen und ich habe gemerkt, dass Menschen die Musik hören. Das hat mich so krass gefreut, ich war voll happy in letzter Zeit! Das heißt, die neue Musik, die kommt, wird eher ein bisschen glücklicher, glaube ich. Also es ist schon auch selbstreflektiv, aber eher so “in a good thought”. Es wird einfach noch deutlich tanzbarer als das, was jetzt davor war.

Mit meiner EP “Fatal Fragility” ist ja jetzt alles so ein bisschen losgegangen und ich habe gemerkt, dass Menschen die Musik hören. Das hat mich so krass gefreut, ich war voll happy in letzter Zeit! Das heißt, die neue Musik, die kommt, wird eher ein bisschen glücklicher, glaube ich.

Neele: Dazu habe ich letztens was total spannendes gelesen, was mich nicht mehr loslässt. Post-pandemischer Hedonismus in der Musik war der Ausdruck – weil ja jetzt alle wieder raus können und alles wird wieder, wie du grade auch gesagt hast, wieder fröhlicher, tanzbarer, lockerer, was auch immer. Ich finde das immer voll geil zu beobachten, dass das auch gerade bei den Künstler*innen so in der Mucke passiert. Weil das immer so Steps sind, die in der Gesellschaft passieren und die sich auch voll in sowas wie Musik widerspiegeln. Deshalb total spannend, dass du das auch gerade gesagt hast!

Zeck: Über irgendwas muss man ja schreiben und das haben die meisten gefühlt. Deswegen ja, voll nachvollziehbar. Es kommt auf jeden Fall noch sehr viel!

Neele: Sehr geil. Dann kommen jetzt noch Fünf schnelle Fragen am Ende. Wir haben bei uns im Sender die Rubrik “Platte für die Insel”. Also wenn du nur noch ein Album hören und mit auf eine einsame Insel nehmen könntest, was wäre das bei dir?

Zeck: Ich glaube Rodriguez. Ich weiß nicht, kennt ihr Rodriguez – “Sugar Man”? Das ist Musik aus den 70ern und ich finds einer der besten, keine Ahnung, auf der Welt.

Neele: Wenn du dir ein Feature aussuchen dürftest – egal ob lebendig oder schon tot – wer wäre das?

Zeck: Oh ich glaube Sam Fender. Ich bin ein krasser Sam Fender-Fan. (lacht)

Neele: Richtig geil! Wer ist dein aktuelle/r Lieblings-Newcomer*in? Da haben die Bruckner-Jungs beim RadioQ-Interview im Oktober übrigens dich genannt.

Zeck: No way, voll geil! (lacht) Ey, Sweet. Das ist aber auch nicht leicht.

Neele: Es ist auch gerade sehr viel los.

Zeck: Voll. Also ich bin zum Beispiel ein krasser Philine – oh ne, ich glaube, ich nehme Jakey. Der war auch einmal Gast bei einer Show in Berlin und ist ein ganz unglaublicher Mensch und Musiker. Und ich glaube Philine Sonny.

Neele: Ist Philine Sonny noch Newcomerin?

Zeck: Ich weiß auch nicht! Keine Ahnung, wo da die Grenze ist.

Jakey – bad news

Neele: Fühle ich aber auf jeden Fall. Hast du den Plan, in der Zukunft noch Noten lesen zu lernen oder ist das schon passiert?

Zeck: Nee, der Zug ist abgefahren. (lacht) Also das wird nichts mehr. Nee, ich glaube nicht.

Neele: Okay. (lacht) Hast du ein Pre-Show-Ritual? Also ich habe jetzt schon von ein paar Leuten ganz verrückte Sachen gehört und von ein paar Leuten so gar nichts. Aber hast du da irgendwas, um dich so upzuhypen?

Zeck: Witzig ist, weil ich jetzt auch gerade Sam Fender gesagt hat, ich kannte ihn bis letztes Jahr gar nicht. Voll viele haben den immer gehört und ich bin so ein Typ,wenn viele grad was nice finden, dann habe ich immer so eine ungerechtfertigte Anti-Haltung. Und damals hat Fil Bo Riva Vor-Act bei ihm gemacht und ich bin ein Riesen Fil Bo Riva-Fan. Deswegen sind wir da hingegangen und ich habe dann Sam Fender gesehen und das war einer der heftigsten Shows, die ich in meinem Leben gesehen habe. Danach war ich Vollblutfan! Meistens höre ich mir vor den Shows dann zwei Songs von ihm an und erinnere mich an diese Show und versuche damit so ein bisschen Idol-Nachbildung zu machen. Damit ich das vielleicht auch irgendwann so kann.

Neele: Das ist richtig sweet! Worauf freust du dich heute am meisten?

Zeck: Aufs Spielen!

Neele: Gibt es irgendwelche Acts, die du dir noch unbedingt heute angucken willst oder war jetzt SharkTank schon das Highlight? (Die Jungs haben sich vor dem Interview die Show von SharkTank angeschaut)

Zeck: Genau, SharkTank haben wir uns angeguckt. Ich glaube, viel schaffen wir gar nicht mehr. Wir müssen jetzt gleich erstmal ausladen und umparken. Aber ich würde mir tatsächlich auch Betterov ganz gerne mal angucken. Aber ich glaube, das geht zeitlich nicht ganz auf. Sonst… also ich freue mich aufs Spielen und sehr wahrscheinlich später irgendwann mal aufs Bett. Aber ja, bis dahin ist ja noch lang und viel Zeit. (lacht) Vielleicht ist die Stimmung auch bis dahin wieder ganz anders.

Neele: Sicherlich, wenn man einmal wieder in die Luft geschnuppert hat. (lacht) Das war´s auch schon!

Zeck: Vielen, vielen Dank euch!

Neele: Danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast.

Zeck: Safe!


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