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Made in Münster-Festival

Geschrieben von am 27. Juli 2022

Zum allerersten Mal fand am 23.07 das “Made in Münster-Festival” statt. Die lokale Musikszene in Münster ist nicht so klein und leise, wie man vielleicht denken könnte. Unter dem Motto: “Münster ist bunt und laut” haben am Samstag über 200 Menschen an der Sputnikhalle gefeiert. Die Organisation übernahm die Pop-Punk Band Kings & Hurricanes.

Mit dabei waren sieben Münsteraner Bands, Bier, Sommerwetter und gute Laune. Von Indie Rock über Ska-Punk bis HipHop war alles im Line Up dabei.

Die Band Turn A und das Line Up

Radio Q war den Tag über mit dabei und hat Luca und Maxi von Kings & Hurricanes für ein kurzes Interview getroffen.

Kings & Hurricanes: Luca Witte, Carina Robering, Sebastian Meschke, Maxi Pfleider, Leon Herrmann

Q: Euch gibt es als Band noch gar nicht so lange. Ihr habt euch 2020 erst gegründet. Wie seid ihr denn auf die Idee gekommen eigeninitiativ ein Festival zu organisieren? 

Maxi: Wir haben uns unglücklicherweise mitten in der Pandemie gegründet und deswegen wurden uns quasi die Fesseln angelegt. Wir wussten relativ schnell, dass wir nicht auftreten werden können und es war irgendwie noch nicht absehbar, wie lange das Ganze dauert. Irgendwann gab es diese Streaming-Konzerte, die immer populärer wurden. Und dann dachten wir uns so: wir veranstalten einfach auch ein Streaming-Konzert! Die Idee hatten wir letztes Jahr im Oktober. Wir wussten ja nicht wie lange diese Pandemie dauert. 

Q: Das heißt das “Made in Münster-Festival” war ursprünglich als Streaming-Konzert gedacht?

Maxi: Ja genau, als reines Streaming-Konzert konzipiert.

Luca: Gestreamt wird es dieses Jahr aber trotzdem! 

Maxi: Dann hatten wir dieses Jahr unseren ersten Auftritt als Band überhaupt. Das war auch ein Streaming-Gig, wo wir erste Erfahrung sammeln konnten. Im Februar hatten wir dann unseren ersten Auftritt vor richtigem Publikum und haben gemerkt: es ist wieder möglich. Dann dachten wir also: planen wir ein Festival vor Ort. Und im März haben wir angefangen das Festival was hier und heute stattfindet zu planen. 

Der Grundgedanke war: es gibt keine Auftrittsmöglichkeiten hier in Münster, also sorgen wir jetzt dafür. Und wir sind stolz darauf eine Münsteraner Band zu sein und die Münsteraner Musikszene repräsentieren zu können. Machen wir doch einfach ein Festival mit Münsteraner Musikern für Münster. Und so schnell war diese Idee geboren. 

Q: Das Orga-Team besteht dann nur aus euch, also Kings&Hurricanes? 

Luca: Ja genau, das wars. Wir Fünf, die das Ganze organisieren. 

Q: Jetzt wo das Festival gerade im vollen Gange ist. Gibt es schon ein kleines Zwischenfazit? Wie viel Arbeit war es?

Luca: Wahnsinnig viel Arbeit! Dazu auch die Anzahl der Leute, die da zusätzlich involviert waren. Wir sind eigentlich auch ganz glücklich, dass wir alle jetzt komische Expertisen haben. Arbeit war auf jeden Fall genug.  Auch mit den Sponsoren, damit wir die an den Start bekommen. Denn wir hatten ja nichts vorzuweisen. Das war alles viel professionelles Auftreten und da steckte viel Arbeit hinter.

Das ist so wie mit einem Segelbootführerschein die Titanic zu steuern.

Q: Womit habt ihr nicht gerechnet?

Luca: Gar nicht gerechnet habe ich damit, dass die Verkaufszahlen innerhalb der letzten 24 Stunden so durch die Decke gegangen sind!

Maxi: In den letzten 24 Stunden sind wir ein Drittel der Vorverkaufstickets losgeworden. Das hat uns total überrascht!

Q: Und Stand jetzt? Wir haben jetzt kurz nach 17Uhr. Wie viele Tickets sind verkauft worden?

Maxi: Einen genauen Überblick haben wir jetzt noch nicht. Ich schätze wir werden heute so zwischen 200 und 300 Leute da haben. Der Innenhof ist schon ganz gut gefüllt. Es ist für uns auch wichtig, dass wir uns bewiesen haben, dass wir sowas stemmen können. 

Unser Credo war: es ist so wie mit einem Segelbootführerschein die Titanic zu steuern. Aber wir haben es echt irgendwie hinbekommen. Und wir können den Sponsoren, den Bands und dem Publikum was bieten. Stand jetzt sind wir ziemlich glücklich. 

Q: Die Einnahmen sollen ja teils an die Kinderkrebshilfe gehen? Hat das einen bestimmten Grund?

Luca: Wir hatten nicht die Aussicht darauf, dass große Geldmengen dabei rumkommen.  Deswegen ist das ganze von Anfang an als Non Profit-Konzert geplant. Wir haben uns aber trotzdem Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn wir doch ein paar Einnahmen haben. Wichtig war es für uns, dass es ein Münsteraner Verein wird und am Ende sind wir bei der “Kinderkrebshilfe Münster e.V.”  gelandet. Keiner von uns hat da persönliche Erfahrungen mit. Wir haben den Verein gefunden und fanden deren Konzept einfach super.

Q: Habt ihr ganz persönliche Favourites beim LineUp heute? 

Maxi: Ich glaube wir haben keine Favourites, weil wir uns auf alle freuen! Die Qualität die wir heute bieten können ist echt unglaublich, dafür dass hier alle Bands lokal sind. Wir freuen uns auf jeden Act. Alles super sympathische Leute! 

Viele haben eben keine Anbindung an die lokale Musikszene und wir versuchen dafür einen Raum zu schaffen.

Q: Was braucht die lokale Musikszene in Münster? Denkt ihr es mangelt an Interesse gerade bei jüngerem Publikum?

Luca: Genau das, was wir hier gemacht haben. Das war auch etwas, was wir uns bei der Organisation des Festivals gedacht haben. Und ich habe es zumindest so wahrgenommen, dass das junge Publikum schwer ist an sowas heranzuführen. Ich weiß nicht woran es genau liegt. Ob es der Mangel an solchen Veranstaltungen ist oder daran, dass über die Pandemie hinweg die Anbindung fehlt. Die Szene besteht aus einzelnen Gruppen die sich untereinander informieren. Viele haben eben keine Anbindung an die lokale Musikszene und wir versuchen dafür einen Raum zu schaffen.

Q: Endlich wieder Festivals und Auftritte! Ihr kennts ja noch gar nicht anders. Habt ihr Angst vor dem Winter? 

Maxi: Jetzt momentan noch nicht. Natürlich werden irgendwie wieder Restriktionen kommen aber wir hoffen, dass die sich nicht auf die Veranstaltungszene auswirken werden wie vorher. Natürlich können wir das nicht absehen und nur die Daumen drücken.

Q: Soll das “Made in Münster-Festival” nächstes Jahr wieder stattfinden?

Luca: Wir hatten schon Gespräche mit Liba, die schon darauf hingedeutet haben, dass die Lust haben uns weiterhin zu unterstützen und uns in Aussicht gestellt haben, dass wir auf deren Mithilfe für nächstes Jahr bauen können. Ich habe Bock, auch wenn es anstrengend ist, aber mit dem Tag heute merkt man, dass auch andere Menschen Lust darauf haben. Allein der Fakt, dass wir hier dieses Interview führen ist ja auch Ausdruck davon. Es steht noch ein bisschen in den Sternen, aber wir haben auf jeden Fall Lust!  

Q: Was macht ihr eigentlich neben der Musik, neben Kings&Hurricanes?

Maxi: Mit Luca haben wir einen talentierten Philosophiestudenten an der Seite, unsere Sängerin hat gerade ihr Psychologiestudium abgeschlossen, wir haben in der Band einen Auszubildenden dabei, einen Mitarbeiter des UKM und ich bin Grafikdesigner. Jeder bringt sich irgendwie ein und wir haben uns bisher super ergänzt und sind echt lernfähig. Dass dieses Festival so gut funktioniert ist, weil irgendwie alle  gewillt sind sich neue Inhalte anzueignen. Und wir sind wahnsinnig stolz darauf, dass wir als Band so zusammengewachsen sind und so eine Mammutaufgabe stemmen können. 

Luca: Und es funktioniert unverschämt gut! 

Q: Was sind eure nächsten Ziele sowohl als Band, als auch als Organisatoren?

Maxi: Als Band haben wir einen ganz klaren Plan aufgestellt: dieses Jahr kommen zwei EPs und ein paar Musikvideos raus. Ab dem letzten Quartal gehen wir dann schon in Planung für die nächste Ausgabe des “Made in Münster-Festival”.


Luca: Aber zuerst legen wir uns nach heute erstmal in die Eistonne!


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