Vorbericht – Reggae Jam 2022
Geschrieben von Luna Baumann Dominguez an 27. Juli 2022
Sommer, wunderbare Menschen und tiefe Reggaebässe in bester Atmosphäre. So lässt sich das Reggae Jam kurz und knackig beschreiben. Vom 29. bis zum 31. Juli 2022 verwandelt sich der kleine Ort Bersenbrück in Niedersachsen endlich wieder in eine Art karibisches Mini-Paradies. Es werden die unterschiedlichsten Genres von Reggae und Ska über Dancehall bis hin zu Dub zu hören sein.
Nach zweijähriger Pause strömen in diesem Jahr wieder bis zu 15.000 Besucher*innen auf das Reggae Jam Festival. Nach so einer langen Pause, ist die Vorfreude dieses Jahr wahrscheinlich ganz besonders groß. Endlich wieder karibische Beats, Soul-Food und lange Sommernächte in denen leidenschaftlich getanzt wird. Bereits 14 mal wurde das einzigartige Festival im Klosterpark zum besten Festival im „Riddim-Magazine-Leserpoll“ gekürt. Da entscheiden die Fans selbst, welches Festival im jeweiligen Jahr am meisten überzeugt hat. Schaut man sich das diesjährige Line-Up an, hat das Festival in der Hinsicht auch in diesem Jahr wieder gute Chancen zu dem Besten seiner Art gekrönt zu werden.
Zu den Areas: Es gibt eine Main Green Stage und eine Main Red Stage im Klosterpark, das Riddim Dancehall Tent, die Riverside Disco, Sunfire Sound Station, die Kidz Corner sowie ein eigenes riesiges Dub-Camp, das für die besonders tiefen und elektronischen Beats sorgt. Das Dub Camp wird schon seit einigen Jahren unter anderem von dem Münsteraner Soundsystem Roots Plague Münster mit Musik beschallt. Übrigens sind das Festivalgelände und das Campinggelände barrierefrei.
Das Line-Up des gesamten Festivals ist sehr vielversprechend und Künstler*innen aus der ganzen Welt sind vertreten. Einziger Kritikpunkt: Wie auch auf vielen anderen Musikfestivals unterschiedlichster Musikrichtungen, sind auch auf dem Reggae Jam deutlich mehr männlich gelesene Künstler als weiblich gelesene Künstlerinnen vertreten. Das kann daran liegen, dass die Musikbranche im Allgemeinen sehr männerdominiert ist. Umso schöner ist es aber, den weiblichen Stimmen auf dem Festival lauschen zu können. Eine von ihnen ist Queen Omega, die direkt am ersten Festival Abend, also am Freitag, auf der Red Main Stage zu hören und sehen sein wird. Sie versteht es verschiedene Subgenres der Reggaemusik zu vereinen. In ihrem meistgehörtesten Song (laut Spotify) passen die Dub Beats perfekt zu ihrer kraftvollen Stimme.
Reggae ist eine sehr vielfältige Musikrichtung, die es schafft sich in verschiedene Richtungen zu entfalten. Und das ist auch genau das, was das Line-Up widerspiegelt. Ein Beispiel dafür ist die gemischte Band Groundation, die die Fans mit etwas ruhigerer Musik begeistern wird. Hier fusioniert Jazz mit Reggae. Einige Songs von ihrem im Mai erschienen Album werden hoffentlich auch auf dem Reggae Jam zu hören sein.
Am Samstag Abend wird Lutan Fyah die Red Main Stage schließen und seine Fans aufgeladen mit good vibes in die Nacht entlassen. Der jamaikanische Roots Reggae Sänger überbringt mit seinen Songs oft Botschaften zu Liebe, Gerechtigkeit und anderen zwischenmenschlichen Themen.
Aber auch die jüngeren Reggae-Fans kommen nicht zu kurz auf dem Festival! Neben den vorhin genannten und vielen weiteren wunderbaren Künstler*innen, zeichnet sich das Reggae Jam auch durch seine Familienfreundlichkeit aus, wie auch durch den Kidz Corner schon deutlich wird. Aber auch bei Betrachtung des Line-Ups hoppelt folgender Act direkt ins Auge: Der Reggaehase Boooo, ein Musikalbum von Dr. Ring-Ding (genau wie Rootsplague aus Münster whoop whoop) und Yellow Umbrella wird am Sonntag um 12:00 Uhr mittags auf der Main Red Stage zu hören sein. Dort geht es in einer Mischung aus Hörspiel und Musik um einen Hasen, der im Reggae-Wald lebt.
Auch für Kulturprogramm ist gesorgt – sogar über die Festivaltage hinaus. Wer sowieso schon mal gerne mehr über Reggae wissen wollte, für den oder die ist die Sonderausstellung zum Festival genau das Richtige! Im Museum im Kloster, Bersenbrück, gibt es die Ausstellung Marleyville die Bob-Marley-Sammlung. Für Festival Besucher*innen ist der Eintritt sogar frei.
Falls ihr spontan Lust habt euch dem Reggae-Vibe anzuschließen, gibt es die Möglichkeit auch noch spontan Tickets zu kaufen. Entweder eins für die einzelnen Wochenendtage, falls ihr nur bestimmte Künstler*innen sehen wollt oder eben das Wochenendticket. Karten findet ihr hier.