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Filmrezension: “Les Miserables”

Written by on 24. Januar 2020

Stéphane ist Polizist in einer Kleinen Gemeinde östlich von Paris. Aus privaten Gründen lässt er sich in einen der pariser Vororte versetzen. Zu Beginn des Filmes erhascht Stéphane von dem Auto seiner Kollegen aus einen ersten Blick auf sein neues Revier. 

Anders als seine Namensvorlage des Romans “Les Miserables” von Victor Hugo spielt der Film “Les Miserables” von Ladj Ly nicht im napoleonischen Frankreich, sondern in der Gegenwart. Der Ort ist aber immernoch der Selbe, wie bei Victor Hugo. Das Revier von Stephane und seinem neuen Kollegen besteht mittlerweile aber aus einer großen Hochhaussiedlung, einem Pariser Banlieue. 

Bald bekommt Stephane einen Eindruck davon, wie die Dinge hier laufen. Sein Kollege Chris macht willkürliche Kontrollen junger Frauen, weil ihm langweilig ist. Als die Polizisten versuchen einen aus dem Zirkus gestohlenen Löwen wiederzubeschaffen, eskaliert die Lage, da sie von den Jugendlichen mit Steinen attackiert werden. Einer der beiden von Stephanes Kollegen Gwada schießt in der Hektik mit einem Gummigeschoss auf einen Jungen.

Stéphane ist unser Zugang zu einer Welt die absolut kaputt ist. Seine beiden Kollegen haben Dreck am Stecken, aber versuchen auch nur zwischen Salaphisten und Kriminellen zu chan­gie­ren. Die Spannung ist dabei zum Greifen nah. Alle Parteien scheinen jederzeit zu Gewalt bereit. 

All das stellt der FIlm “Les Miserables” sehr eindrücklich dar. Die Kamerafahrten sind ruhig aber ergreifend und einem werden die Probleme dieser VIertel bewusst. Der Regisseur Ladj Ly ist selbst in einem Banlieue aufgewachsen und lebt immer noch dort. Das merkt man dem Film auch an. Er offenbart uns die offenen Wunden einer vergessenen Gesellschaft. Und zeigt auch auf, dass sich seit der Zeit von Victor Hugo, gar nicht so viel getan hat. 

Auf jeden Fall eine Empfehlung, wenn auch alles andere als eine leichte Thematik.

Bild: Alamode Film