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Bilanz des Filmfestival Münster 2017

Geschrieben von am 10. Oktober 2017

Das Filmfestival Münster ist zu Ende und die Preisträger stehen fest. Radio Q stellt vor, wer in den vier Kategorien gewonnen hat, und zieht Bilanz.

(Fotos: Filmfestival Münster)

Das Filmfestival Münster ging am Sonntagabend mit der Preisverleihung zu Ende und damit auch fünf Tage voller interessanter Filme. Die Spielfilme waren alle sehenswert und einige hatten eine bemerkenswerte Idee. Besonders zu erwähnen ist die eher klassische Coming-of-age-Geschichte “Heartstone”, deren Regisseur zurecht den Preis für die beste Regie bekam. Ein liebevolles Portrait über das Erwachsenwerden mit glaubwürdigen Charakteren. Besonders von der Jury gelobt wurde außerdem, wie der Regisseur die jungen Schauspieler zu solch guten Leistungen gebracht hat. Noch erwähnen möchte ich “The Leveling”, der eine bewegende Vater-Tochter-Beziehung erzählt, und “November”, der sehr speziell und ungewöhnlich ist, aber wunderschöne Bilder zeigt. Ausführliche Kritiken zu diesen und allen anderen Teilnehmern des “Europäischen Spielfilmwettbewerbs” gibt es hier.

Thor (Baldur Einarsson) und Kristján (Blær Hinriksson) aus dem Gewinnerfilm Heartstone. (Foto: Filmfestival Münster)

Doch als “Herzstück” bezeichnen die Veranstalter des Filmfestivals gerne den Kurzfilmwettbewerb. Hier hat sich in der Bewertung einer Jury “Ruah” ganz knapp gegen “Kaputt” durchgesetzt. “Kaputt” erhielt zwar nicht den Preis, aber eine lobende Erwähnung. Der animierte Film erzählt das Schicksal von Gefangenen des DDR-Frauengefängnisses Bug Hoheneck. Die Animationen ergänzen die Erzählungen von ehemaligen Gefangenen eindrucksvoll. Der Gewinnerfilm “Ruah” ist wahnsinnig verwirrend. Er erzeugt eine beklemmende Stimmung vor etwas, was alle zu beunruhigen scheint, aber der Verzicht auf eine strikte Handlung macht es schwer ihm inhaltlich zu folgen.

Eine Szene aus Ruah.(Foto: Filmfestival Münster)

Ganz anders ist das in der zweiten Preiskategorie, die im Kurzfilmwettbewerb vergeben wurde, dem Publikumspreis. Im Kurzfilm “Obst & Gemüse” müssen der Obsthändler Ngyen, der seinen Sohn eine gute Zukunft ermöglichen möchte, und der deutsche Assi Harry Bauer in Ngyens Obstladen zusammenarbeiten.  Dadurch entsteht eine urkomische Geschichte über aufeinandertreffende Kulturen.

Abseits der Preisträger sind der aufwändig und wunderschön gezeichnete Tanzfilm “Disco”, die Doku “The Demon the Flow and me” über den eigenartigen TJ, der charmant witzige “Nicola`s Cage” und die in wunderschönen Wasserfarbentönen gehaltene eigenwillige Geschichte “Eine Villa mit Pinien” zu empfeheln. Ein Top 10 Ranking mit ausführlichen Beschreibungen zu den Kurzfilmen gibt es hier.

Von oben links im Uhrzeigersinn: “Disco”, “Metube 2”, “Eine Villa mit Pinien” und „Nicole’s Cage”. (Fotos: Filmfestival Münster)

Daneben gab es in der Kategorie “Westfalen Connection” noch Filme aus der Region zu sehen. Gewonnen hat mit dem Kurzfilm Werner das skurrile Portrait einer Person, die man wohl ein Original nennt. Außerdem wurde Studenten der Kunstakademie Münster die Möglichkeit gegeben ihre Kurzfilme zu präsentieren. Auch hier waren einige dabei, die mir durchaus gefallen haben. Nämlich Erdenlieb, Waves/Feuer und Sinus.