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Über Freundschaft und das erste Album – DuoLia. im Interview

Written by on 4. August 2025

Mit ihrer ruhigen, warmen Indie-Folk-Musik hat das österreichische Duo DuoLia. einen ganz eigenen Sound geschaffen, der auch auf ihrem ersten Album “In the Morning Light” überzeugt. Im Zoom-Interview mit Radio Q-Musikreporterin Merit Kloppenborg erzählen Julia und Alia von ihrem ersten Albumrelease, warum sie sich entschieden haben echte Instrumente mit ins Studio zu nehmen und von möglichen Konzerten in Deutschland. Außerdem geben sie Einblicke in ihre Beziehung zu Social Media, ihre Freundschaft seit Kindheitstagen und ihren musikalische Inspirationsquellen.

Merit: Ich freue mich total, denn ich habe heute per Zoom DuoLia. da, eine Band aus Österreich. Wie geht’s euch? Wie waren die letzten paar Wochen seit eurem Albumrelease?

Julia: Uns geht es eigentlich ganz gut. Wir haben gerade so ein bisschen Pause gemacht, weil es voll viel Arbeit war, das alles. Aber wir freuen uns voll, dass wir das Album jetzt rausgebracht haben.

Alia: Ja, jetzt geht es wieder ein bisschen mehr ins Konzerte spielen und weniger in die Business Side of Things. Und das ist irgendwie ganz cool, glaube ich.

Merit: Ja, dann natürlich auch noch mal verspätet: Herzlichen Glückwunsch zum Release eures neuen Albums In The Morning LightWie habt ihr den Release selber wahrgenommen? Also wie fühlt man sich, wenn man so ein großes Stück Arbeit in die Welt loslässt?

Alia: Ich fand es total weird. Also voll schön, aber bis zum Schluss eigentlich sehr stressig, weil man eben bis zum Schluss eigentlich ein bisschen Angst hat, ob alles funktioniert hat und ob man überall die richtigen Audios und die richtigen Bilder hochgeladen hat. Also dass alles quasi so im Gange ist. Aber wir hatten dann am Releasetag auch ein Releasekonzert und das war dann noch mal eine total schöne Celebration mit unseren Friends und unserer Familie. Das war für uns auch das erste Mal ein Konzert mit Band und wir konnten das alles so richtig schön feiern. Wir haben das total genossen und das hat irgendwie ganz gut getan.

Julia: Voll! Ist auf jeden Fall voll erleichternd, wenn man so zwei Jahre an etwas arbeitet und dann denkt man sich so “Bam, jetzt ist es fertig, jetzt ist es draußen.”

Merit: Gibt es da so den Punkt, an dem man sagt: “Jetzt bin ich fertig, jetzt ist es das fertige Album” oder denkt man eher so: “Okay, ich hätte auch eigentlich noch weitermachen können”?

Julia: Ich hatte das Gefühl, wir haben uns das schon immer relativ so vorgenommen, dass wir nicht zu lange an etwas arbeiten, aber voll. Also wir haben das so Song für Song aufgenommen und haben dann immer, wenn wir das Gefühl hatten, das ist so cool, haben wir es einfach so gelassen. Natürlich könnte man dafür immer weiterdoktorn, aber schlussendlich ist es immer eine Momentaufnahme, für die man sich entscheidet.

Merit: Es ist ja auch euer erstes Album und ich habe auch gesehen, dass ihr bei der Produktion viel auch mit eigenen Instrumenten aufnehmt. Also macht ihr das bewusst? Gibt es da für euch einen Unterschied zu technischeren Arten, Songs aufzunehmen oder wieso ist das euch so wichtig, dass ihr vielleicht die Instrumente direkt selbst mit im Studio dabei habt?

Alia: Also ich denke, es ist einfach natürlich für uns irgendwie organisch passiert, weil wir spielen halt schon voll lange zu zweit als Duo mit echten Instrumenten und uns war halt wichtig, dass der Sound irgendwie schon noch erhalten bleibt. Deshalb war eigentlich die Idee, dass wir, so das Duo an sich, halt den Sound so behalten, aber die Band kommt dazu. Und da wir so gerne einen organischen Folky-Sound mögen, hat es auch total Sinn gemacht, das einfach mit echten Instrumenten einzuspielen. Weil wir mögen auch selbst gerne akustische Holzinstrumente und so.

Merit: Und was ist für euch der größte Unterschied dann direkt zum Live spielen, weil ihr spielt ja dann im Studio sozusagen schon live für die Aufnahme und dann auf einmal vor Leuten zu spielen. Gab es da Highlights oder Lowlights bei eurem letzten Konzert?

Julia: Also ein Highlight ist halt, dass Leute da sind und dass man Interaktion hat mit dem Publikum. Das ist total was Besonderes. Ich meine, im Studio haben wir auch immer noch so Sachen dazu aufgenommen, irgendwelche Stimmen im Hintergrund oder so. Vielleicht nimmt man das gar nicht immer so wahr, aber da ist noch voll viel, was so dazu passiert, was halt auch voll Spaß macht, sich das auszudenken und rumzuprobieren. Bei unserem letzten Konzert, das war das Releasekonzert, und das war ein volles Highlight, weil eben so viele Leute gekommen sind, die wir kannten. Ich hatte das Gefühl, es ist wie so eine Hochzeit, wenn alle Freunde und alle Familien und so an einem Ort sind. Wann passiert das sonst so, aus allen Bubbles und so? Das war auf jeden Fall ein Highlight.

Alia: Ich glaube, es hat beides total schöne Seiten irgendwie. Also beim Live spielen hat es halt den Charme, dass alles so eine Momentaufnahme ist und alle sind dabei und es hat so eine gewisse Magie im Raum, weil halt alles gerade jetzt passiert. Aber es macht auch voll Spaß bei Aufnahmen sich halt eben etwas auszudenken und dass man Sachen eigentlich genauso machen kann, wie man sich das vorstellt. Und wenn man einen richtig coolen Take macht, der bleibt dann auch. Also das ist halt auch irgendwie cool und das ist beim Live spielen halt auch schön, dass das dann wieder vorbei ist. Das macht es ja irgendwie auch total spannend und total speziell und besonders, aber das ist auch cool beim Aufnehmen, dass es dann so bleibt. Also dass man das dann immer wieder anhören kann und denkt: “Oh yeah, das war gut.”

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Merit: Da ihr ja auch als Duo agiert, stellt sich natürlich auch immer die Frage nach einer Rollenaufteilung. Also gibt es bei euch so was in der Produktion oder macht ihr eher alles als Team gemeinsam?

Julia: Ich würde sagen, es gibt schon Bereiche, wo Alia mehr übernimmt und wo ich mehr übernehme. Alia macht Social Media Sachen mehr. Ich mache Musikvideo Sachen mehr. Aber alle Absegnungen gehen schon auch so zu zweit. Ja, also wir machen schon das meiste gemeinsam.

Alia: Und im Studio war es eigentlich relativ- also wir haben halt mit unserem Produzenten gearbeitet, mit dem Julian, und das war so ein Dreierprojekt. Also das ist irgendwie auch voll cool, dass zu dritt zu erarbeiten und auch eine gute Anzahl von Meinungsstimmen quasi. Weil wenn eine Person sich unsicher war und die anderen zwei waren so: “Nein, nein, probier’ es nochmal. Das ist voll cool.” So das war irgendwie eine gute Zahl.

Julia: Und wenn dann alle das Gefühl hatten: “Das ist der Magic Take”, dann ist es der geworden.

Merit: Also habt ihr euch dann immer am Ende auch gemeinsam dann für diesen Take entschieden und wart euch immer einig? Oder gab es da auch mal Unstimmigkeiten?

Julia: Wir haben einfach so lange was gemacht, bis wir uns einig waren.

Alia: Klar war man sich manchmal uneinig, offensichtlich. Also ich finde halt Studioarbeit ist auch oft sehr verletzlich, weil man hört alles und man hört jeden falschen Mini-Ton und wie man Sachen ausspricht. Also es ist total komisch auch manchmal, sich so zu hören im Kopfhörer und sich so verletzlich zu machen und dann in diesem Raum vor den anderen Leuten das zu singen. Und dann ist man natürlich manchmal total unsicher und dann tut es aber voll gut, wenn noch andere Personen da sind, die irgendwie so einen Safe Space geben und auch sagen: “Nein, ist voll gut so, probier’ es einfach nochmal”, und das ist irgendwie voll schön.

Merit: Ja, verstehe ich total. Also ich spreche ja nur ins Mikro, selbst das ist schon total komisch, sich selbst direkt auf den Ohren zu hören. Deswegen, das war auch mal gut, dann von anderen Leuten zu hören, dass es nicht so schlimm ist, wie man selber vielleicht gerade denkt. Ihr habt ja auch gerade schon Musikvideos angesprochen, Social Media angesprochen. Zu “Up for Sale” und “Watch me”, also zwei von euren Singles, habt ihr ja auch Musikvideos gedreht und auf YouTube veröffentlicht. Ist euch das auch wichtig, neben der Musik auch was Visuelles dazu zu bringen? Oder warum habt ihr euch dazu entschieden, Musikvideos dazu zu drehen?

Julia: Ich meine, bei uns ist es vielleicht besonders, weil wir haben uns so kennengelernt als wir so zehn Jahre alt waren. Da hatte die Alia so eine Kamera und dann haben wir Videos gedreht, also so Kinofilme, weil wir das irgendwie lustig fanden. Und irgendwie hat sich das dann halt so ergeben, dass wenn wir zusammen eine Single hatten, dass man dann gedacht hat, das ist auch cool, Videos zu machen. Und es ist halt natürlich auch cool, das so visuell nochmal darzustellen über ein anderes Medium. Zum Beispiel bei “Watch Me” fanden wir es einfach cool, Platz im öffentlichen Raum einzunehmen und dann gehen wir halt durch die Stadt und machen irgendwie so Sachen und stellen uns überall hin und machen uns so viel zu groß. Und das war einfach voll lustig, das dann so zu machen. Und das ist natürlich auch total hilfreich für Social Media oder alles mögliche. Also viele Leute wollen auch so etwas Visuelles haben. Und da ist es halt gut, wenn man das irgendwie macht.

Merit: Ja, das stimmt. TikTok ist ja auch in der letzten Zeit oder in den letzten paar Jahren immer wichtiger geworden. Ihr seid ja auch auf TikTok. Habt ihr da eigene Präferenzen? Also macht ihr lieber TikToks oder dreht ihr lieber Musikvideos für YouTube? Gibt es da irgendwie was, was ihr besser findet?

Alia: Ja, definitiv Musikvideos. Was ich auch cute finde, was wir ein bisschen angefangen haben jetzt, ist, dass wir manchmal live spielen einfach, also per Live Video. Aber auf TikTok an sich sind wir auch nicht sehr aktiv, weil wir das auch privat gar nicht so nutzen. Das heißt, wir haben gar nicht so einen Zugang dazu. Wir versuchen natürlich, ein bisschen aktiv zu sein dort und ein bisschen vertreten zu sein. Aber ich mag das bei Musikvideos schon, dass es noch eine ganze Liedlänge hat. Bei TikTok ist alles so kurz und so schnell. Das ist mir persönlich manchmal ein bisschen zu schnell, selber auch. Deshalb, ich mag Musikvideos an sich einfach auch total gerne.

Merit: Ich finde es passt auch sehr gut zu eurer Musik, die ja auch oft eher ein bisschen ruhiger ist. Das ist dann auch natürlich die Frage, ob man dann nur TikToks dazu drehen möchte. Aber seht ihr denn auch Chancen bei TikTok? Also, dass ihr darüber zum Beispiel neue Audiences erschlossen habt? Oder ist es eher so, dass man es auch irgendwie ein bisschen machen muss?

Alia: Ich habe schon das Gefühl, also, ich glaube, man würde es auch gar nicht machen, wenn es nicht die Möglichkeit gäbe, auch neue Leute zu erreichen. Ich sehe es auch, also Leute, die uns folgen, ich kenne die ja alle nicht. Und die bekommen das ja voll random in ihren Feed rein, das ist schon eine Chance. Aber ich tu mich trotzdem ein bisschen schwer, mich da voll reinzuschmeißen. Deshalb glaube ich, wir machen jetzt einfach so eine Mischung. Einfach ein bisschen, aber wir hauen uns nicht voll rein. Es ist aber auch schön, da jetzt nicht immer das Gefühl zu haben, ich sollte eigentlich, weil das ist halt auch nicht so toll dann.

Julia: Voll! Schlussendlich macht man dann so fast keine Musik mehr, weil man das Gefühl hat, man sollte so 1000 andere Sachen machen, die eigentlich gar nichts mit Musik zu tun haben. Aber eigentlich ist es schon auch voll wichtig. Also es ist auf jeden Fall cool, dass es die Möglichkeit gibt, sich selber irgendwo zu vermarkten. Früher war das ja nicht so, dass man das machen konnte. Da musste man immer bei einer Agentur sein, damit man irgendwie so eine Plattform bekommt.

Merit: Ihr habt ja auch vorhin erzählt, dass ihr euch ja schon sehr, sehr lange kennt,  früher auch schon eure Videos gedreht habt. Wie ist es dann dazu gekommen, dass ihr angefangen habt, gemeinsam Musik zu machen? War das irgendwie schon seit ihr euch kanntet ein Ding oder hat sich das nach und nach entwickelt?

Julia: Das war eigentlich schon seit wir uns kannten. Also als wir so zehn waren, hat mir Alia so ein Lied gezeigt auf der Gitarre. Wir hatten eine gemeinsame Freundin und dann haben wir Lieder zusammen geschrieben schon mit zehn, über den Fluss, wo wir immer gespielt haben. Und dann irgendwann haben wir das immer ein bisschen ernster gemacht.

Alia: Ja, wir waren dann noch in anderen Projekten irgendwie. Also wir waren im Schulchor oder in dem Volksmusikprojekt dabei. Und dann irgendwann haben wir gemerkt, eigentlich wollen wir mehr auch zu zweit machen, ein bisschen mehr unseren Sound oder unsere Lieder mal probieren und haben dann halt Covers gesungen. Und dann gab es die Möglichkeit, bei Lesungen musikalische Umrahmung zu machen und so haben wir da eigentlich angefangen. Also das war dann eigentlich ein regelmäßiger Auftrittsflow und dann haben wir irgendwann gemerkt, eigentlich wäre es auch cool, Konzerte zu spielen und dann haben wir das mal probiert und dann kam es irgendwie ins Rollen.

Merit: Mega schön! Ich habe auch gelesen, dass ihr tatsächlich Songwriting studiert habt?

Alia: Voll, ich!

Merit: Würdest du sagen, dass sich viele Praktiken aus dem Studium auch in der Realität anwenden lassen oder ist das schon noch ein krasser Unterschied zwischen dem, was man lernt und dem, was man letztendlich dann macht, wenn man einen Song schreibt?

Alia: Also ich habe mein Studium sehr genossen. Ich fand es total cool, man braucht es natürlich gar nicht, um Lieder zu schreiben. Aber ich fand es einfach total cool, erstens viele Leute kennenzulernen und verschiedene Techniken auszuprobieren und dann auch zu merken, was funktioniert für mich und was halt nicht. Das ist ja alles total persönlich. Mir hat es total geholfen, diese Struktur zu haben, und auch dieser Moment oder so, wie soll ich es sagen? Die Möglichkeit, einfach viel zu schreiben und auch nicht zu viel darüber nachzudenken. Wenn man zum Beispiel total viele Hausübungen hat, so in Songwriting, dann schreibt man total viele Lieder und findet vielleicht auch viele gar nicht gut. Aber dass man trotzdem schreibt und den Leuten im Kurs auch zeigt, wobei man ja eigentlich total verletzlich ist, aber das machen alle, das ist irgendwie so ein cooler Moment. Da habe ich total coole Songs und Erfahrungen draus mitgenommen. Und ich habe total coole Leute kennengelernt und auch alles rundum im Studium, die ganze Theorie oder Ensemble oder Musikgeschichte, das konnte ich alles irgendwie in mein Songwriting einfließen lassen und das habe ich schon total genossen eigentlich.

Merit: Also würdet ihr auch sagen, dass die Inspirationen für eure Songs auch von euch selbst persönlich kommen? Oder ist das eher so, dass ihr vielleicht auch über ein Thema schreibt, was euch gar nicht persönlich so krass betrifft?

Alia: Hm, ich würde schon sagen- also ich glaube, ich könnte gar nichts schreiben, in dem ich mich nicht ein bisschen wiederfinde. Einfach, weil das so ein erweiterter Teil von mir quasi ist. Ich habe auch schon oft eben Songwriting Übungen gemacht, wo ich gedacht habe, das ist eine total fiktive Geschichte, ich habe nichts mit dem zu tun. Und dann irgendwann kommt man drauf, oh actually okay, das hat auch sehr viel mit mir zu tun.

Merit: Ist es denn dann auch manchmal schwierig, irgendwie persönliche Herausforderungen in der Musik dann öffentlich zu verarbeiten bzw. diese Songs dann auch rauszubringen, dass sie dann jeder hören kann? Oder ist das auch ein Prozess, am Anfang vielleicht schwer und es wird immer leichter?

Alia: Ja, würde ich schon sagen, am Anfang viel schwerer. Auch, als wir am Anfang angefangen haben, persönliche Sachen zu schreiben und unsere Eltern waren immer bei den Konzerten und dann war das so “Oh mein Gott, ich weiß gar nicht, ob ich will, dass sie wissen, was in mir vorgeht.” Aber irgendwann bekommt man irgendwie so schönes Feedback von den Leuten und die können da total mit connecten. Und es ist irgendwie so eine absurde Stärke darin, sich verletzlich zu machen auf der Bühne. Das überwiegt dann ein bisschen dem und es macht total Spaß. Und das fühlt sich irgendwie richtig an, dieses Ventil zu nutzen. Wenn man dazu irgendwie emotional irgendwas durchmacht oder so und ein Lied drüber schreibt, dann hilft es einem irgendwie schon extrem.

Merit: Auch über eure Single “Up for Sale” habt ihr ja geschrieben, dass sie zeigen soll, wie man in schweren Zeiten Trost finden kann und auch, dass sie Mut machen soll, sich selbst und seinen Gefühlen zu begegnen. Ist die Musik dann auch selber was, was euch dann hilft? Oder was hilft euch persönlich in solchen Situationen?

Julia: Also ja, voll! Ich finde so Musik hören- also ich habe das Gefühl, Musik macht so einen sicheren Raum einfach in meinem Kopf. Wenn es mir dann nicht so gut geht, dann habe ich Alben oder so Musik, wo ich mich wohl fühle. Ich finde, es gibt so voll den tollen Raum, um einfach nachzudenken oder um so mit sich selber zu sein und man ist dann alleine mal für sich oder verarbeitet was. Aber dadurch, dass man Musik hört, fühlt man sich irgendwie trotzdem nicht voll isoliert. Also das beruhigt einen oder mich zumindest. Ich mag das total gerne. Spielen oder Lieder zu schreiben oder so, das ist ja auch alles, wo man Sachen verarbeitet. Das hilft auf jeden Fall total. Irgendwas, wo man das rauskriegt oder sortiert. Wenn man was aufschreibt, dann sortiert man auch voll seine Gedanken und ordnet die neu ein. Das ist total therapeutisch.

Vintage Polaroid
Julia Jackel und Alia Wüschner, gemeinsam bekannt als DuoLia.

Merit: Dann auch wieder, ihr seid ja zu zweit. Kommt ihr da trotzdem auch thematisch oft auf einen Nenner oder ist es dann mal so, dass der eine Song eher von der einen inspiriert ist und der andere dann von der anderen?

Julia: Ja, beides würde ich sagen. Also ich würde sagen, manche Themen haben wir auch ein bisschen ähnlich, aber oft ist es halt so, dass eine Person ein Lied bringt und dann arrangen wir das zusammen und spielen das dann zusammen. Aber natürlich ist es dann vielleicht für die eine Person noch von viel mehr Bedeutung, weil dieses Ding so aus der rausgekommen ist.

Merit: Habt ihr auch andere Musik, die euch vielleicht auch in schweren Situationen hilft? Also habt ihr vielleicht für uns ein paar Artist Empfehlungen oder irgendwas, was ihr vielleicht aktuell hört oder was euch auch einfach inspiriert?

Alia: Ja, also ich finde ja die die Wiener Musikszene ist total am Blühen.

Julia: Das stimmt.

Alia: Erstens sind das urliebe Leute alle und zweitens machen sie ultra schöne Musik und die höre ich eigentlich auch gerade sehr viel. Also zum Beispiel The Belgian Blue macht auch Indie Folk, aber noch ein bisschen mehr rockig. Das ist sehr cool. Die haben gerade eine EP rausgebracht. Sodl macht auch total coole Musik und spielt auch sehr coole Konzerte. Dann gibt es noch die Filiah, die ist auch mega. Also es gibt einfach mega mega tolle Artists in Wien gerade.

Julia: Hayden Arp auch!

Alia: Die hören wir viel, die mögen wir gerne, die können wir empfehlen.

Merit: Kenne ich tatsächlich alle noch nicht, aber werde ich gleich mal reinhören. Ich finde es immer spannend, neue Artists kennenzulernen. Und ich meine für uns hier in Deutschland, man kriegt durchaus auch was aus Österreich mit, aber ich glaube, bei euch ist es ja noch mal deutlich mehr, wenn man direkt vor Ort ist. Dann kommen wir auch schon so langsam tatsächlich zum Ende. Ich hätte aber natürlich noch eine Frage: Ihr hattet ja jetzt schon einige Live Auftritte, zum Beispiel auch euer Releasekonzert, worüber ihr vorhin gesprochen hattet. Jetzt interessiert es mich natürlich auch, ist da zukünftig auch mehr geplant? Vielleicht auch in Richtung Deutschland? Wäre ja für uns ganz spannend zu wissen.

Julia: Also wahrscheinlich wollen wir so im Herbst irgendwann eine kleine Tour machen, aber so ganz genau wissen wir noch nicht, wann und wo. Wir werden auf jeden Fall mal nach Frankfurt kommen und vielleicht nach Leipzig, Berlin und München.

Alia: Ja, das war so ein bisschen der Plan. Also jetzt im Sommer spielen wir sehr viel in Vorarlberg und dann auch wieder in Wien. Und dann werden wir die Tour planen für Deutschland, und da kommen wir sicher ein bisschen vorbei. Aber konkret haben wir noch nichts. Eben die Städte hätten wir in Aussicht oder würden wir gerne bespielen. Aber genau, das kommt dann halt auf Social Media oder auf der Webseite, wenn das dann fixiert ist.

Merit: Da bin ich auf jeden Fall gespannt. Also Münster ist auch eine wunderschöne Stadt, nur für die Zukunft. Da kann man auch wundervoll live spielen.

Alia: Schreiben wir auf!

Merit: Wart ihr schon mal in Münster?

Julia: Nein. Kennst du eine coole Venue da?

Merit: Es gibt schon viele, also auch in allen Größen, würde ich sagen. Also kann man auf jeden Fall gut machen. Es ist ja auch eine Studentenstadt. Das heißt es gibt immer viele musikinteressierte, junge Leute. Finde ich immer schön!

Julia: Gut zu wissen. Wir schreiben es gleich auf die Liste!

Merit: Alles klar. Das freut mich. Dann ganz viel Spaß bei euren kommenden Konzerten und danke für eure Zeit. Es hat mich sehr gefreut!


(Titelbild: Merit Kloppenborg, Fotos: Sarah Jackel)

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