Aus dem Kinderzimmer auf die Bühne – Interview mit Kasi und Antonius
Written by Sophia Wasilewski on 14. August 2024
Diese beiden gibt es nur im Doppelpack: Kasi und Produzent Antonius treffen den Nerv der Zeit – und das mit großem Erfolg. Wie die beiden Work und Life mit ihrer Freundschaft kombinieren, was sie studiert haben und was ihre größte Angst ist, hat Redakteurin Sophia Wasilewski Kasi und Antonius im Interview mit Radio Q gefragt.
Sophia: Ich sitze hier jetzt mit Kasi und Antonius auf dem Double-A-Festival in Aalen, heute ist ja ein ganz aufregender Tag mit vielen neuen Menschen, viel Trubel – Wie geht’s euch heute?
Antonius: Gut.
Kasi: Was geht? Genau erst mal, damit ihr die Stimmen einteilen könnt. Ich bin Kasi.
Antonius: Und ich bin Antonius.
Kasi: Genau. Ja, heute Double-A-Festival in Aalen. Ich war, glaube ich, wirklich vorher noch nie in meinem Leben in Aalen. Ja, also mir geht es eigentlich ganz gut. Ich war gerade im Urlaub, ich bin relativ entspannt. Es war sehr heiß heute auf der Bühne. Aber ne, also ich mein, wir sind ja eigentlich den ganzen Sommer unterwegs und machen Festivals, deswegen dieses Gefühl von: Mit tausend Leuten reden, tausend Hände schütteln, ein paar Fotos machen und so, das kennt man mittlerweile. Da hat man sich auch, glaube ich, ganz gut drauf eingestellt, aber trotzdem ist es auf jeden Fall jedes Mal trotzdem sehr energieziehend und anstrengend. Deswegen, mir geht’s gut, aber ich bin auf jeden Fall auch ein bisschen fertig. Wie geht’s dir, Antonius?
Antonius: Ich schließe mich an und wir waren vorher im Freibad. Das fand ich richtig geil. Also wir waren hier im Local Freibad und haben so kurz, einfach sind so ins Wasser gegangen und so, haben eine Freibad-Pommes gegessen. Das war mit allen Leuten, mit ganzer Crew. Das war sehr geil.
Sophia: Ja, voll cool. So einen Sommertag muss man natürlich auch nutzen, das gute Wetter. Zum Thema Festival: Mögt ihr Festival-Shows eigentlich lieber als Konzerte? Ist euch das lieber, weil ihr mehr Menschen trefft oder seid ihr doch eher so Konzerttypen?
Antonius: Also ich glaube für mich, ich kann dafür sprechen. Ich glaube, es kommt drauf an. Es gibt voll geile, uppsala (lacht). Es gibt voll geile Festivals, die voll Spaß machen, weil die Leute mega Bock haben. Und dann ist das auch geiler als ein eigenes Konzert. Aber ich glaube, grundlegend, auf einem eigenen Konzert sind logischerweise immer nur Leute da, die wirklich aktiv da sein wollen und sich aktiv ein Ticket geholt haben und die Songs kennen. Dann ist es natürlich schon auch noch mal wilder. Aber ich muss auch sagen, wir haben jetzt unser letztes eigenes Konzert.
Kasi: Das ist über ein halbes Jahr her.
Antonius: Ja, die “meinen die uns” Release-Party rauszählt, dann über ein halbes Jahr her. Deswegen, ich glaube, wir hatten die Experience auch ein bisschen länger nicht. Deswegen, ich finde Festivals cool und Konzerte auch. Ich glaube, es hat beides so seinen Charme.
Kasi: Da gehe ich mit.
Sophia: Okay, nice. Radio Q ist ja ein Campus-Radio. Ihr habt ja auch studiert. Du kommst ja ursprünglich aus Frankfurt, bist aber für’s Studium dann ja nach Freiburg gezogen. Was habt ihr denn so studiert?
Kasi: Ja, genau. Ich, Kasi, habe Medienkulturwissenschaft in Freiburg angefangen zu studieren, das ist auf jeden Fall nicht, bei weitem nicht zu Ende gemacht. Ich habe zwei Semester gemacht und eigentlich braucht man da auch noch ein Nebenfach, was ich nie gemacht habe. Ja, genau deswegen. Ich war mal Student, aber das ist auch schon anderthalb, zwei Jahre her.
Antonius: Ich habe tatsächlich vor, ich weiß nicht, so zwei Wochen meine Bachelorarbeit abgegeben und ich habe Kommunikationsdesign studiert. Das ist so Grafikdesign und sowas. Ja, ich mache auch passend dazu alle so Merch und so Logos und Covers und also ein Gedöns.
Kasi: Alles, was visuell bei Projekt “Kasi” passiert, ist alles aus Antonius’ Hand.
Sophia: Ja, voll cool. Dann erst mal Glückwunsch zu deinem Abschluss, Antonius.
Antonius: Ja herzlichen Dank!
Sophia: Kasi, was hat dich denn bewegt, das Studium nicht abzuschließen?
Kasi: Ein Plattenvertrag, der auf dem Tisch lag (lacht).
Sophia: Okay, gutes Argument. Ihr zwei seid ja auch ständig im Duo unterwegs. Ihr geht gemeinsam durch den ganzen Prozess der Songentwicklung. Entstehen da manchmal beim Songwriting auch Deeptalks oder macht ihr das eher so rein professionell?
Antonius: Ich glaube, wir sind eher unabhängig vom Muckemachen. Wir unterhalten uns auch manchmal, oft, tiefgründiger, aber beim Muckemachen gab es bestimmt auch schon mal, aber jetzt nicht so regelmäßig.
Kasi: Ja, genau. Ich meine, das fühlt sich alles … Das sind zwar, glaube ich, auch tiefgründige Themen wie Liebe, Herzschmerz und so weiter, die die Songs oft behandeln, aber im Großen und Ganzen, wir haben ganz viel Zeit, die wir außerhalb vom Studio miteinander verbringen und deswegen ist es auch meistens so, dass solche ernsteren oder tiefgründigeren Gespräche außerhalb des Studios passieren, aber das ist eigentlich jetzt nicht raumabhängig oder so. Manchmal ist es auch in der Session, wenn man Musik macht, manchmal ist es, wenn man am Fluss liegt, manchmal ist es, wenn man telefoniert oder so. Deswegen ist das nicht ortsgebunden sowas, für uns zumindest.
Antonius: Das Studio ist in dem Fall auch einfach mein Kinderzimmer mäßig, mein Studentenzimmer. Deswegen, teilweise passiert es auch im Studio, nur wenn wir nicht Mucke machen.
Sophia: Du sprichst ja auch viel von Beziehungs-Trouble in deinen Songs. Schreibst du da eher gerade heraus und fiktiv oder ist Musik für dich oder für euch auch irgendwie so ein Stück weit Verarbeitung der eigenen Erfahrung aus dem Leben?
Kasi: Ja, genau. Ich glaube, was wichtig ist da zu sagen, weil oft Leute gar keine Ahnung oder gar keine Vorstellung davon haben, wie es denn ist, wenn man Musik macht. Bei uns ist es auf jeden Fall so, dass Antonius quasi alles macht, also das ganze Instrumental, alles, was nicht Gesang ist. Und ich schreibe den Text und sing. Und wenn ich schreibe, dann: Das hat sich bei uns so eingebürgert. Wir haben angefangen, in der Zeit Musik zu machen, wo ich echt extremen Herzschmerz hatte und wo es mir einfach voll scheiße ging. Und das habe ich auch dann dementsprechend verarbeitet. Und ich habe das Gefühl, diese Art von … Dieses Thema passt einfach so gut in die Musik, die wir machen. Aber im Endeffekt ist das alles wahr, das ist nicht fiktiv. Das ist alles mehr oder weniger so passiert.
Sophia: Kommt es denn bei der Songentwicklung an sich auch mal zu Unstimmigkeiten, wenn ihr unterschiedliche Visionen für einen Song habt?
Kasi: Ja, natürlich. Man kann ja nie, auch wenn wir uns wirklich sehr gut verstehen und das seit zwei Jahren echt alles zusammen machen und extrem zusammengewachsen sind, gibt es natürlich trotzdem immer wieder Meinungsverschiedenheiten. Und dann ist es halt ein Prozess und in dem redet man und tauscht man sich aus. Das ist nicht so, dass der eine da seine Vision durchdrückt. Aber manchmal gibt es auf jeden Fall Unstimmigkeiten, aber alles in allem kriegen wir das, glaube ich, so hin, weil wir beide einfach die Mucke feiern, die wir machen.
Antonius: Ist auch cool, dass das so ist, sonst ist ja auch, das lebt ja davon, dass es ein Mix von dem ist, was du cool findest und was ich cool finde und nicht nur, was ich oder was Kasi gut findet. Deswegen ist es auf jeden Fall auch cool. Noch schwieriger wird es natürlich, wir machen auch manchmal einfach Songs noch mit anderen Produzenten: Wenn man zu dritt einen Song macht, dann ist es noch, logischerweise, noch mal eine Partei mehr dabei, wo man natürlich einfach dann so gucken muss, dass es allen gefällt. Aber wir geben unser Bestes (lacht) , dass wir das hinkriegen.
Sophia: Ja, voll cool. Eure Lyrics und auch eure Musikvideos sind ja eigentlich sehr aus dem Leben gegriffen, sehr relatable, sehr nahbar. Das sieht man ja auch auf Social Media. Meine ForYou-Page ist voll mit Leuten, die Momentaufnahmen aus ihrem Leben zu deinen Lyrics posten, zu euren Lyrics. Was glaubt ihr, macht denn eure Musik so nahbar für die Menschen?
Kasi: Ich weiß, ich habe keine Ahnung, was es ist, aber ich weiß nur, dass es so ist. Also das ist quasi, dass die Leute sich da ein bisschen drin wiedersehen. Ich habe das Gefühl, vielleicht auch immer, wenn ich so Songs schreibe, ist es so: Ich denke auch nicht groß nach. Weißt du? Es ist einfach so, ich mache irgendwie und habe zum Glück das Glück, solche Leute wie Antonius mich herum zu haben, die das dann geil klingen lassen können im Endeffekt. Aber ich schreibe auch nie in der zweiten Ebene oder so. Weißt du, wenn du das lyrisch analysierst, da kannst du nicht viel herausholen, weil die Bedeutung ist eigentlich schon direkt klar. Und manchmal wünschte ich auch, dass ich irgendwie so was könnte, so verschnörkelter schreiben. Aber ich glaube, genau das macht es aus, warum es so funktioniert ist, weil es einfach einfach ist. Also keine Ahnung. Wie gesagt, ich habe auch das Gefühl manchmal, Mucke ist jetzt auch nicht alles, was mich ausmacht. Es gibt auch ganz viele andere Sachen natürlich, die einen Menschen ausmachen, außerhalb von dem, was man dann am Abend im Studio aufnimmt. Ja, keine Ahnung. Ich kann das auch nicht so …Es ist halt auch immer schwierig, sich selber zu analysieren, aber das sind so meine Gedanken dazu.
Antonius: Ja, keine Ahnung. Schließ mich an. Ich weiß auch nicht, wieso sich das Leute anhören, aber Kuss an alle, die es machen (lacht).
Sophia: Ganz genau. Ich habe in einem Interview auch gehört, dass deine größte Angst, (Kasi) ist, verurteilt zu werden von den Menschen. Ihr habt ja jetzt „meinen die uns” herausgebracht, mit Zartmann und Aaron, wo ihr darüber singt, den Leuten den Mittelfinger zu zeigen, sich eben nicht nach dem Urteil anderer zu richten. Hat sich da im Laufe eurer Karriere diese Angst oder diese Sorge gewandelt und wodurch ist das entstanden?
Kasi: Ja, das hat sich auf jeden Fall bei mir geändert über die Zeit. Es ist immer noch natürlich, von anderen verurteilt zu werden. Oder das Urteil von anderen ist immer noch was, was mir manchmal ein bisschen zu wichtig ist. Aber das Ding ist halt, wenn man zu so vielen Leuten spricht, wie wir es mittlerweile tun, da kannst du dich nicht darum kümmern, was alle sagen. Und mittlerweile ist es so ein bisschen so ein Ding von: So kacke kann es ja gar nicht sein, weil einige Leute feiern es und deswegen die, die es nicht feiern, kein Problem. Das ist auch, nehme ich auch nicht persönlich. Und ich habe das ganz lange persönlich genommen, einfach so, was andere von mir denken. Und mittlerweile ist mir das auf jeden Fall sehr viel egaler, als noch vor zwei Jahren vielleicht, wo keiner das kannte, was wir gemacht haben.
Antonius: Jaman (lachen).
Sophia: Ja, das ist ja eine total schöne Entwicklung, die sich da mit eurer Musikkarriere ergeben hat.
Antonius: Ich glaube, “meinen die uns”, das ist auch mehr einfach aus so einer Emotion heraus entstanden. Ich meine, ich teile jetzt diese Angst nicht so mega krass von Kasi, aber man kann ja Ängste und Gefühle haben, aber stellenweise auch einfach … fühlt man das nicht so. Und ich glaube, meint ihr uns, war einfach so: Ey, scheißegal, was irgendwelche anderen … Ich meine, das ist ja auch so ein bisschen politisch der Song und so was, aber ich glaube, die paar Lines, die Kasi da sagt so, ich glaube, das ist halt einfach aus so einer Emotion heraus entstanden. Das ist einfach, dass es einfach einem auch manchmal egal ist, was irgendwie andere von einem denken und so.
Sophia: Richtig cool. Gerade weil ihr so gut befreundet seid und auch abseits von der Musik so viel Zeit miteinander verbringt, man hat wirklich bei eurer Musik und auch bei euren Auftritten den Eindruck, dass ihr euer Hobby mit der Musik zum Beruf gemacht habt. Wie schafft ihr dann da irgendwie doch noch mal eine Balance oder einen Unterschied zwischen Work und Life zu ziehen? Oder wie sehr ist das beides bei euch so verwoben?
Kasi: Sehr gute Frage auch wieder. Ist genauso. Wir haben mit der Musik unser Hobby zum Beruf gemacht und das ist teilweise auch komisch, weil es einfach so sehr ungewohnt ist. Aber ich muss auch dazu sagen, wirklich Dieses ganze Musikding, Work-Life-Balance, kannst du jeden Vollzeitmusiker fragen, gibt es nicht. Du machst Musik und das ist dann dein Leben. Und das ist manchmal auch ein bisschen nervig, ehrlich gesagt, weil, wie gesagt, es gibt im Leben auch noch mehr als Musik, für mich zumindest. Und das ist schade, dass da ganz viel hinten runterfällt. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal mit meinen Eltern geredet habe, mit meinen Freunden von früher aus der Heimat. Das sind ganz viele Sachen, die dabei wegfallen, aber gleichzeitig ist es so, dass man sein Hobby zum Beruf gemacht hat und dass man damit Geld verdient, was man gerne macht. Das ist ein riesen Privileg und das würde ich auch nie anders haben wollen.
Antonius: Ja, safe. Ich glaube auch, das ist voll schwierig, das irgendwie hinzubekommen. Ich glaube, wir versuchen es manchmal auch einfach so aktiv, so ein bisschen dagegen zu … Ich kann mich an ein paar so Situationen erinnern, wo es war: „Lass irgendwie Mucke machen”, oder so kalendermäßig haben wir vorgeplant für die Woche „da müsste man eigentlich den Song fertig machen und da müsste man das und das machen”. Und dann war so: „Ne, da könnten wir eigentlich auch kicken gehen mit Freunden” oder ich glaube, das ist auch wichtig ist, einfach so Dinge zu machen. Es ist nicht, das ganze Leben, es ist irgendwie Mucke oder bezieht sich auf irgendwas mit Musik, sondern auch ganz normale Dinge zu machen, die einem sonst auch Spaß machen. Ich glaube, das ist auch wichtig, dass man einfach so ein ganz normales Leben lebt und Mucke auch macht.
Kasi: Voll. Und ich glaube auch, das Wichtige ist, wenn du nur Musik machst, die ganze Zeit, Musik machen heißt, im Studio sitzen und einfach in geschlossenen Räumen den ganzen Tag Essen bestellen und Mucke machen. Das ist was Wunderschönes und das macht mega viel Spaß. Aber wo soll die Inspiration herkommen, wenn du nur doch das machst? Weißt du, du musst ja auch irgendwie ein bisschen Leben leben, damit du wieder über irgendwas singen kannst. Ich glaube auch einfach, man ist jetzt das zweite Jahr, dass wir das machen. Wir sind echt noch nicht lange dabei. Das sind auch einfach Sachen, die man lernt mit der Zeit. Und ich Ich glaube, wir sind da auf einem guten Weg, weil wir uns das auch immer wieder versuchen, bewusst zu machen, dass sich die Welt nicht nur darum dreht, dass jetzt ein paar Leute unsere Mucke hören, sondern dass es noch ganz viele andere schöne Dinge gibt und man verliert teilweise echt wirklich ein bisschen den Bezug zur Realität. Wenn du auf einer Bühne stehst vor 1, 2, 3, 4, 5, 6.000 Leuten und die jubeln dir zu und schreien deinen Namen und wollen Fotos mit dir machen. Und dann gehst du wieder nach Hause und sitzt da und bist unten. Deswegen, ich glaube, das ist was sehr, sehr Wichtiges und wir geben uns da auch Mühe und haben das im Kopf und in mind.
Sophia: Gibt es da irgendwie Dinge, die ihr dann bewusst macht, euch vielleicht nach so einem Auftritt oder nach einem Festival, nach einer längeren Zeit Musik, um euch wieder auf den Boden zu holen und ein bisschen zu erden?
Antonius: Mir fällt jetzt nichts spontan ein, aber was ich immer geil finde, ist, wenn man von so einem Festival am Wochenende heimfährt und wir dann irgendwie im Auto oder am Zug sitzen, in so einem vierer Zugteil oder so, einfach im Auto und man dann einfach immer so klassisch so “Highlight, Lowlight” macht vom Wochenende. Das finde ich auf jeden Fall immer geil, einfach so ein bisschen zu reflektieren, was überhaupt abgeht, was abgegangen ist, was fand man am schönsten, was hat einen genervt. Ich glaube, das ist irgendwie cool, um nochmal im Nachhinein ein bisschen zu checken, wie privilegiert man eigentlich ist und wie schön ist es, dass man das machen kann.
Kasi: Safe, das unterschreibe ich auf jeden Fall auch. Für mich ist auch immer ganz wichtig oder für uns beide, weil, wie du auch vorhin schon in der Frage gesagt hast, wenn du auf einem Festival bist, dann sprichst du wirklich ohne Übertreibung mal 100, 200 Menschen an einem Abend, manchmal sogar mehr. Deswegen ist danach, finde ich, auch immer so Zeit alleine einfach mega wichtig, dass man einfach mal zu Hause ist und nichts macht, auch mit niemandem, vielleicht mit seinen Freunden redet, mal irgendjemanden anruft, bisschen was erzählen, Mama, Papa abklappern, erzählen, was geht, fragen, was bei denen geht und so was irgendwie. Zeit allein ist, glaube ich, sehr, sehr wichtig bei dem Ganzen. Und das fällt mir auch immer voll schwer, aber das versuche ich mir auch manchmal einfach zu nehmen dann.
Sophia: Ja, voll cool und voll schön, voll wichtig, dass ihr da auch so auf euch selbst achtet. Ich habe gelesen, dass du bereits früh von deinen Eltern musikalisch geprägt worden bist. Was für Künstler*innen waren denn da für dich oder auch für euch besonders bedeutsam oder welche Artists prägen eure Musik, vielleicht auch heute noch?
Kasi: Also ich habe meinem Vater auf jeden Fall von Kindheit an sehr viel Musik gehört. Ich habe jetzt auch kein theoretisches Musikverständnis. Ich habe einfach immer sehr viel Mucke gehört mit ihm auch. So Artists wie, keine Ahnung, mein Vater war früher Punk, so Pop-Punk, so Blink-182 habe ich durch meinen Vater entdeckt. Habe ich früher ganz viel gehört als Kind. Einfach irgendwie das, was mein Dad mir gezeigt hat, habe ich gefeiert und dann irgendwann mit acht, neun habe ich einen MP3-Player von einem Kumpel von meinem Bruder in die Hand gedrückt bekommen mit 300 Ami-Rap Songs und danach war vorbei. Da habe ich meine ganze Jugend nur noch Rap gehört. Aber welche Musiker jetzt die Musik inspirieren? Ach, keine Ahnung, weiß ich auch nicht. Ich habe jetzt auf jeden Fall kein Vorbild, muss ich sagen, ehrlich gesagt. Es gibt auf jeden Fall viele Leute in Deutschland, die ich cool finde. Ich glaube, die größten und bekanntesten wären jetzt vielleicht so Makko, Edwin Rosen, die ich wirklich sehr feiere, aber wir versuchen uns auch nicht zu sehr an anderen Leuten zu orientieren, weil – dann klickt man wir alle anderen und dann ist es scheiße. Und ich glaube, das ist so, wie wir es machen, auch eigentlich ganz cool, weil es ist jetzt kein Abklatsch von irgendjemandem, behaupte ich jetzt einfach mal.
Antonius: Ich habt das leider irgendwie so nicht gehabt. Meine Eltern haben mich nie so auf so, mir so Musik gezeigt, aber ist auch alles cool. Ich habe einfach so auf Musik geputtet, habe mir irgendwann mal eine Cro-CD gewünscht, als ich so zehn war oder so was.
Sophia: Der Festival-Sommer ist auch in vollem Gange und ihr macht ja auch eine Tour im Herbst. Ihr habt da unter anderem auch einen Stopp in Münster. Was können die Zuhörer*innen da von euch erwarten? Können wir uns bis dahin vielleicht noch auf neue Musik freuen? Was habt ihr den Leuten zu sagen?
Antonius: Ich gebe das Mikrofon an Kasi, aber bitte nicht zu viel verraten.
Kasi: Es kommt neue Musik vor der Tour…Und auf jeden Fall mehr als nur ein, zwei Songs. So viel sage ich.
Sophia: Dann freuen wir uns darauf und danke Kasi und Antonius.
Kasi: Vielen Dank.
Antonius: Vielen Dank dir, ja (lachen).