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Haldern Pop Festival 2023 – Vorbericht

Geschrieben von am 30. Juli 2023

Jedes Jahr pilgern 7.000 Menschen Anfang August in das beschauliche Haldern in der Nähe von Bocholt und gönnen sich dort auf einem Reitplatz drei Tage beste Live-Musik. Dieses Jahr in einem ganz besonderen Rahmen, denn: dieses kleine Juwel unter den Independent Music Festivals feiert vom 3. bis zum 5. August sein 40-jähriges Jubiläum. Und auch da stehen getreu dem Festival-Motto “Da sein. Für alle” wieder nicht der große Kommerz und die fettesten Headlines im Fokus, sondern eine wunderbar breit gestreute Auswahl an nationalen und internationalen Künstler*innen, auf die ich mich in diesem so familiär anfühlenden Festival sehr freue.

Letztes Jahr waren auf dem Haldern Pop Größen wie BADBADNOTGOOD, Black Country, New Road, Nilüfer Yanya und die Sons of Kemet dabei – mit dem richtigen Riecher für Newcomer mit Wet Leg, King Hannh oder Dry Cleaning lagen die Veranstalter dort auch goldrichtig. Verteilt auf sieben Bühnen (inklusive ungewöhnlicher Spielorte wie einem Jugendheim und einer Kirche) erwartet uns auch dieses Jahr wieder ein handverlesenes Programm.

Das Festival startet direkt am Donnerstag mit einem Highlight für mich. Die spanisch-französische Sängerin November Ultra tritt mit ihrem dreamy Bedroom Pop, wo sie immer mal wieder ein bisschen R&B, Chanson und 60ties-Folk einstreut, in der Dorf-Kirche auf.

Wer diesen Vibe mag wird auf dem Haldern Pop auch noch mit drei anderen tollen Sängerinnen beglückt: Emilie Zoé (sie tritt sogar zusätzlich noch mit Cantus Domes auf), Katy J Pearson und Sylvie Keusch. Und to be honest: der einzige wirkliche “Headliner”, nämlich niemand geringeres als Tom Odell, geht auch in diese verträumte Pop-Richtung. Ein bisschen ein guilty pleasure-Act für mich aus Teenie-Zeiten – aber darin wird dann einfach mal geschwelgt und ich freue mich riesig auf seinen Auftritt am Donnerstagabend auf der Main Stage. 

Das Line-Up bietet – ein absolutes Alleinstellungsmerkmal – auch einige Acts für Klassik-Fans. Neben dem Cellisten Gaspar Claus ist auch meine persönliche zweite Highlight-Künstlerin zu Gast: die polnische Pianistin und Komponistin Hania Rani, tritt absolut verdient zur Primetime am Samstagabend auf der Main Stage auf.

Hania Rani live

Jazz-Liebhaber*innen kommen zum Beispiel mit Hugh Coltman auf ihre Kosten und mit den Staples Jr. Singers sind echte Gospel-Urgesteine aus Mississippi am Start. Leider treten sie fast zeitgleich mit dem Punk-Juwel Special Interest aus New Orleans am Donnerstag auf – da bin ich noch hin und hergerissen!

Ursprünglich war das afrofuturistische-Noise-HipHop Trio clipping. mal im Line-Up, und das wäre bestimmt absolut großartig gewesen. Leider haben diese kurzfristig abgesagt. Dafür gibt es noch das ein oder andere experimentelle Highlight im Programm, wie Omni Selassi am Freitagmittag im Jugendheim, die “französischen clipping” Glauque oder die katalanische Komponistin Marina Herlop, die die Main Stage eröffnen wird.

Von Jazz über Pop, Country, Folk, Ambient, Elektro, Noise, Hip-Hop, Rock, Soul, RnB bis hin zu Punk mit dreifacher Girl-Power von Get Jealous, Porridge Radio und Sorry, das Haldern Pop hat auch dieses Jahr wieder ein vollgepacktes Programm mit einem Rundumschlag durch die Genres und ich freue mich auf ein abwechslungsreiches Festival-Wochenende!