Current track

Title

Artist

Current show

Current show


c/o pop 2025 – Vorbericht

Written by on 15. April 2025

Köln feiert erneut die Vielfalt der Popkultur.

Bild: Christian Hedel (c/o Pop Köln 2024)

Auch in diesem Jahr öffnet die c/o pop wieder einige Pforten des Kölner Westens für zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen rund um popkulturelle Themen. Vom 23. bis 27. April kann man in über 20 Locations regionale und überregionale Artists wie Apsilon, Alli Neumann, Milleniumkid, Die Nerven und viele mehr sehen. 

Drumherum wird außerdem ein vielseitiges Rahmenprogramm angeboten, das unter anderem aus Lesungen, Comedy, einem Street Food Festival, Tanz und Roller-Dance-Kursen, einem Hobby Horsing Turnier und natürlich einem Ski Aggu lookalike Contest besteht (falls ihr euch dafür anmelden wollt, hier findet ihr das Dokument). Ein Blick in das komplette Programm lohnt sich, denn alles aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen. Klar ist: Da ist für Jede:n was dabei und das teilweise sogar kostenlos! Das Programm und Tickets findet ihr auf der Festival-Website.

Bild: Frank Schoepgens (c/o Pop Köln 2024)

Neben dem Spaßprogramm besteht die c/o Pop außerdem aus einer zweitägigen Convention, die am Donnerstag und Freitag Brancheninterne und Interessierte zu spannenden Vorträgen, Panels und Seminaren einlädt. Hier werden vor allem Themen aufgegriffen, die die Musikwirtschaft, Musikschaffende und Fangemeinschaften betreffen. Immer wieder tauchen dabei Schlagwörter wie Nachhaltigkeit, Awareness, Inklusion und der Umgang mit der voranschreitenden Digitalisierung auf.

Da während des Festivals über 70 Artists auftreten und wir uns leider nicht zehnteilen können – auch wenn wir das echt gerne wollten – stellen wir euch jetzt noch ein paar Künstler:innen vor, denen wir höchstwahrscheinlich unsere ungeteilte Aufmerksamkeit schenken werden: 

Unsere Highlights

Den Auftakt und damit die Eröffnung des Festivals macht am Mittwoch, dem 23. April, der Berliner Rapper Apsilon. Das mit der ungeteilten Aufmerksamkeit wird hier wohl kein Problem werden, denn die c/o Pop kooperiert für das diesjährige Opening mit dem Schauspielhaus “Schauspiel Köln” und holt Apsilon auf die Theaterbühne für zwei „intime Shows mit Bestuhlung“. Dass diese Beschreibung mit Apsilons Musik nur gut funktionieren kann, müsste klar sein. Für alle unter euch, die den Rapper aus Berlin-Moabit noch nicht kennen, das solltet ihr schnellsten ändern! Wer auf der Suche nach frischem Wind in der Deutschrap-Szene, nach einem politischen, gesellschaftskritischen Unterton und nach lyrischen Ausreißern ist, der wird bei Apsilon Songs vielleicht – ziemlich sicher – fündig. 

Weiter im Programm geht es dann ab Donnerstagabend in den verschiedensten Locations in Köln. Da wird es uns zu unserem nächsten Highlight des Line-ups in das Bürgerzentrum Ehrenfeld verschlagen. Hier tritt nämlich Emma Rose auf, die einen eher ungewöhnlichen Kick-Start ihrer Musikkarriere hingelegt hat. Sie ist nämlich vor etwa anderthalb Jahren durch nichts Geringeres als Balladen-Cover Versionen von Deutschrap Songs bekannt geworden. Vor allem Songs von Money Boy wurden die Ehre zuteil, durch Emmas Interpretationen mit ihrer charakteristischen Stimme und Klavierbegleitung eine ganz neue Ebene zu erreichen – User:innen in den Kommentaren sind sich einig: Wem das gelingt, der muss bitte auch eigene Songs schreiben und veröffentlichen. Glücklicherweise ist genau das ihre Intention. Emma Rose’s Songs findet man nicht nur in der „Deutsche Poesie“ Playlist von Spotify, sondern auch in Playlists, die Titel tragen wie „weil Macker schon genug Bühnen haben“ oder „Mukke ohne Macker: deutscher Indie“. Zwischen ironisch-überspitzten Texten über ebendiese Macker („Das Beste“) und introspektiven, tagebuchartigen Abhandlungen über das Gefühl, sich selbst nicht genug zu sein („Die Gleiche“) hat Emma Rose jetzt schon ihren eigenen Sound gefunden und wir freuen uns drauf, das ganze live erleben zu dürfen.

Für den zweiten Teil des Konzert-Donnertags wird es spannend im Club Bahnhof Ehrenfeld: Hier spielt zunächst Jassin, der mit seiner Debüt-EP „Kinder können fies sein“, bereits als Support für Apsilon sowie RIN & Schmyt auf Tour war und vor allem mit tiefgründigen und realitätsnahen Texten überzeugt.

Im Anschluss folgt Kabeaushé, mit dem sich ein kenianischer Artist angekündigt hat, der Energie und eine Menge Spaß mitbringt. Laut Erwartungshorizont wird geschrien, gequietscht und wild abgezappelt. Mit der aktuellen Platte „Hold On To Deer Life, There’s A Blcak Boy Behind You!“ hat Kabeaushé bewiesen, wie laut, vielfältig und experimentell die Fusion aus Elektro, Hip-Hop und Indie klingen kann, wenn man nur das richtige Level an Weirdness und Positivität hinzugibt. Inspiriert von Künstler:innen wie Prince, Grace Jones und Tyler, The Creator, ist eine explosive Mischung entstanden, die einen gleichzeitig verwirrt und mitreißt. Kabeaushé verwandelt sich auf der Bühne, umgeben von hyperaktiven Synths, futuristischen Beats und Rhymes in die Freak-Funk-Stage-Persona „The Shé“, welche der Negativität einen großen Mittelfinger entgegenstreckt. Kabeaushé ist des Weiteren einer der sechs Artists, die dieses Jahr von französischen Labels präsentiert werden (Théa, We Hate You Please Die, Astral Bakers, Eat-Girls, Calling Marian).

Weiter geht’s am Freitag unter anderem mit einer Show der Deutsch-Australischen Multiinstrumentalistin und Produzentin Hachiku. Mit ihrem erst kürzlich erschienenen Album „The Joys Of Being Pure At Heart“ hat sich die in Melbourne ansässige Anika Ostendorf vermehrt verspieltem Dream-Pop verschrieben. Wir freuen uns auf verträumt-zauberhaften Indie-Pop, der, wenn er ein Objekt sein könnte, mit Sicherheit eine bunte, im Wind wehende Glitzergirlande wäre.

Sicherlich genauso bunt und sparkly ist unser nächstes Highlight: Alli Neumann gilt als eine der spannendsten Stimmen der deutschen Poplandschaft – unkonventionell, politisch und voller Energie. Mit ihren Alben „Madonna-Whore-Komplex“ und „Primetime“ hat sie sich als Künstlerin mit Haltung etabliert, die zwischen Indie, Pop und Funk changiert. Alli Neumanns Live-Shows sind definitiv immer einen Besuch wert und auch wir werden uns ihren Auftritt am Freitag in der Live Music Hall nicht entgehen lassen.