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Über das Laut sein – Soffie auf der C/O Pop im Interview

Written by on 26. Mai 2024

Die Radio Q Musikredakteurinnen Neele Hoyer und Ruby Rübsamen haben die ℅ Pop Convention besucht, die als großes deutsches Clubfestival lokale Cafés und Kulturstätten mit einbezieht und Straßen und Gebäude noch bunter und lauter werden lässt. Dort haben sie sich in einem großen Kino mit Soffie getroffen. Die Sängerin ist durch einen zeitlichen Zufall Anfang Februar mit der Veröffentlichung ihres Songs „Für immer Frühling“ viral gegangen, denn dieser fiel zusammen mit den deutschlandweiten Protestwellen gegen Rechtsextremismus. Das Lied der Musikstudentin wurde zur Protest-Hymne, da sie darin von einer friedlichen Zukunft träumt und das vielen Hoffnung gegeben zu haben scheint. Wir sollten sie jedoch keinesfalls nur darauf reduzieren. Die Newcomerin legt gerade erst los und was ihr dabei wichtig ist, das hat sie uns im Interview verraten.

Q: Let’s go. Hallo Soffie, schön, dass du da bist.
Soffie: Hallo, schön, dass ihr mich eingeladen habt.
Q: Dein Künstlerinnenname unterscheidet sich von deinem Vornamen durch ein zusätzliches „f“. Du hast dich aufgrund der musikalischen Artikulationsform Fortissimo dafür entschieden und erklärst das oft damit, dass du schon immer laut warst. Nimmst du dich selbst so wahr oder ist das eine Zuschreibung von außen? Und was bedeutet laut sein für dich?
Soffie: Ich glaube, es hat angefangen durch die Zuschreibung von außen, bis ich mich auch selbst so wahrgenommen habe und irgendwann gemerkt habe, dass das zu mir als Mensch gehört, dieses „Elefant im Porzellanladen“-artige, auch immer so ein Stückchen zu laut reden. Ich habe eine sehr extrovertierte Art, wenn ich unter Menschen bin und sage dann auch manchmal vielleicht eine Sache zu viel, die ich dann vielleicht lieber für mich behalten hätte. Genau, aber das so ein bisschen zu akzeptieren und mich einfach so zu nehmen, wie ich bin, hat dann dazu geführt, dass ich mir das auch musikalisch so ein bisschen angeeignet habe und dass das jetzt ein Markenzeichen ist, mit dem ich mich sehr wohlfühle.
Q: Du bist jetzt hauptsächlich durch diesen einen Song blitzschnell bekannt geworden und Irgendwie ist das ein Phänomen, welches wir zur Zeit immer öfter erleben. Was aber, findest du, sollten Menschen über dich und deine Kunst noch wissen, was aus “Für immer Frühling“ vielleicht einfach noch nicht so unbedingt herauszuhören ist?
Soffie: Oh, das ist eine gute Frage. Also, dass ich ganz vieles bin und ganz vieles nicht bin, was mir gerade auf Social Media so ein bisschen in den Mund gelegt wird. Also ganz, ganz viele Menschen nehmen mich gerade nur durch diesen einen Song wahr und das ist natürlich ein sehr begrenztes Bild, was man dann von einem Menschen oder einer Künstlerin haben kann. Deswegen würde ich sagen, Erwartet nicht das … Nein, wie sage ich das denn? Erwartet alles und nichts!
Q: Du hast es ja gerade auch selber schon angesprochen: Du bist zuletzt in wahnsinnig vielen Playlisten gelandet. Der Song war auf einmal Soundtrack von den ganzen Protesten gegen Rechtsextremismus und du bist komplett viral gegangen. Hast du das Gefühl, dass du das für dich persönlich verarbeitet hast oder hatte das Auswirkungen auf dich?
Soffie: Ja total, auf jeden Fall hat das Auswirkungen auf mich als Künstlerin und auch als Privatperson. Ich glaube, das passiert niemandem, ohne dass das nicht irgendwelche Spuren hinterlässt. Natürlich gute und auch schlechte. Ich habe gemerkt, dass ich mich als Person ein bisschen hinterfrage, manchmal mit verschiedenen Dingen, wie ich nach außen wirke. Aber genau, diese Erfahrung hilft mir dann auch noch mal ein Stückchen mehr, mich vielleicht noch ein bisschen besser kennen zu lernen. Es hat auch wieder was Gutes.


Q: Was macht dich als Soffie denn in deinem Sound aus? Wo bewegst du dich da gerade und hast du das Gefühl, dass du dich da schon ein bisschen festigen konntest? Denn ganz viel ist ja vermutlich noch nicht produziert und publiziert, ist aber schon irgendwo in deinem Kopf. Und du hast ja auch gesagt, dass du dieses Jahr ein paar Songs auf jeden Fall noch rausbringen möchtest. Wie bewegst du dich da soundtechnisch gerade und was hast du für ein Gefühl für dich selber?
Soffie: Ich habe mich soundtechnisch, will ich sagen, immer noch nicht zu 100% gefunden. Ich glaube, das ist auch einfach ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Aber ja, es geht langsam in eine Richtung, wo ich wirklich sagen kann, das ist mein Sound und da möchte ich dieses Jahr auch mehr von öffentlich machen. Also ich würde sagen, ein Hauptmerkmal in meiner Musik sind auf jeden Fall meine Vocal Arrangements. Ich arbeite total gerne mit so ein bisschen Chor-Arrangement-artigen Sachen und finde das wahnsinnig faszinierend und schön, wie Stimmen einen berühren können, ohne Worte zu verwenden. Also einfach der Ausdruck in der Stimme, wenn sie einfach eine Melodie singen, das ist was wahnsinnig Mächtiges, finde ich und das will ich auf jeden Fall für immer weitermachen. Das war auch der Grund, warum ich, glaube ich, ursprünglich mal angefangen habe mit Musik machen, weil mich das so unglaublich fasziniert hat, wie Stimmen klingen, wenn sie miteinander harmonieren und man da so Akkorde bauen kann. Dieses Gefühl kriegt man auf Instrumenten nicht so nachgebaut und das finde ich cool.
Q: Hast du das Gefühl, dass die eingängliche Viralität dich in deinem Künstlerinnen-Dasein auch verändert hat? Also auch vielleicht was Inhalte angeht, auf die du dich festlegst oder über die du schreibst? Oder kannst du dich davon freimachen?
Soffie: Ja, es hat natürlich sehr beeinflusst, zumal „Für immer Frühling“ der erste wirklich politische Song war, den ich jemals geschrieben habe. Und deswegen dachte ich natürlich erst: „Okay, wird es jetzt so sein, dass ich nur noch solche Songs schreiben sollte? Will ich nur noch solche Songs schreiben?“ Und da ist auf jeden Fall die klare Antwort: Nein. Ich will ja nicht nur Sachen schreiben oder Kunst kreieren, mehr Reichweite zu bekommen oder so was. Das ist einfach eine Ausdrucksform für mich, für meine Emotionen. Deswegen werde ich auch weiterhin einfach über das schreiben, was ich dann in dem Moment fühle. Und das kann natürlich ein politischer Song sein, das kann aber auch einfach was Dummes sein. Ich liebe es auch, Humor zu verpacken in Songs und ein bisschen zynisch zu werden auch in meinen Vocals und in meine Lyrics.
Q: Durch deinen Masterstudiengang hast du sie zuerst peripher mitbekommen und vor allem theoretisch behandelt – die Rede ist von der Musikindustrie – nun bist du seit kurzem selbst mittendrin und Teil von ihr. Nach deinen ersten Eindrücken, die du jetzt sammeln konntest, was müsste sich aus deiner Perspektive in der Musikindustrie ändern, sodass auch dort für immer Frühling ist?
Soffie: Schön gesagt. Also dadurch, dass ich ja noch gar nicht so arg lang in der Musikindustrie bin, kann ich hierzu wahrscheinlich noch nicht sehr qualifizierte Aussagen treffen. Aber was ich selbst einfach schon merke, nicht nur an mir selbst, habe ich das schon bemerkt und bei anderen auch diese Neidkultur, vor allem unter Künstler*innen, besonders unter weiblichen oder FLINTA* Artists in der Musikindustrie. Da hat man immer schnell das Gefühl, es gibt ja schon diese eine weibliche Künstlerin, die diese eine Sache macht. Und dann guckt man mal: Ah ja, aber es gibt ja auch 15 verschiedene Männerbands, die das auch machen. Und dahinter sagt keiner: „Ah ja, die gibt es ja aber schon.“ Die machen einfach. Und das ist als Frau, finde ich, auch immer so ein bisschen das Problem, dass man sich dann sehr schnell vergleicht und sagt: „Okay, ich will aber die Einzige sein, die das macht.“ Und das muss ein bisschen besser werden. Da müssen wir auf jeden Fall mehr aufeinander acht geben, vor allem wir als FLINTA*, als Frauen, dass wir einfach ein bisschen mehr aufeinander acht geben, mehr miteinander arbeiten und nicht so dieses Ellbogen raus und „Ich will die Einzige sein.“ Aber ganz viele machen das auch schon ganz gut aktuell. Es wird besser, auf jeden Fall.
Q: Dann nutzen wir an der Stelle doch einmal den Moment: Wer ist denn gerade deine favorite FLINTA*-Newcomer*in oder hast du da gerade einen Geheimtipp?

Soffie: Ja, ich habe einige Geheimtipps! Ich mag zum Beispiel sehr gerne eine Freundin von mir, von der Uni, die Meller, „mellermusik“ auf Instagram. Die finde ich, hat einfach eine sehr coole Identität, Artist Identity, einen tollen Sound, auch sehr frisch, finde ich. Und ich hatte vor ein paar Wochen Großstadtkind entdeckt mit dem Song „Vorgetäusche Zärtlichkeit“. Den fand ich auch ganz arg stark. Bin sehr gespannt, was sie noch macht.

Q: Werden wir abchecken! Aber passend dazu, du hast ja gerade schon gesagt, dass sie aus deinem Studium ist. So ein Musikstudium bringt natürlich auch gern mal gute Connections und man lernt sich irgendwie noch mal untereinander kennen und man findet im Zweifelsfall auch einfacher Menschen, mit denen man Produktionen gemeinsam durchführen kann. Wie läuft das denn typischerweise bei dir ab, auch so Writing-Session-mäßig? Und wie schreibst du?
Soffie: Meine Sessions, das ist alles noch gar nicht so richtig routiniert. Ich habe da auch noch keine Routine gefunden, weil ich mich einfach sehr oft jetzt selbst entwurzelt habe in den letzten Jahren. Bin sehr viel umgezogen und dann in der neuen Stadt wieder so eine Routine bekommen, ist natürlich schwer und dauert. Und jetzt in Mannheim ist auf jeden Fall natürlich eine viel größere Bubble vorhanden, an Leuten, die auch Musik machen und da verschiedenste Sachen. Da sitzen super viele Producer oder auch andere Songwriter*innen. Und ich schaue immer so ein bisschen, worauf habe ich eigentlich Bock? Und dann einfach machen! Also gar nicht groß drüber nachdenken, auch wenn man kein krasses Studio hat. Jeder kann mittlerweile am Laptop irgendwas Demo-haftiges reinknallen, das geht immer. Und ob der Song dann am Ende was taugt und dann auch in eine bisschen bessere Produktion gehen kann, das zeigt sich dann immer, finde ich, mit so ein bisschen Abstand. Aber das sind meine liebsten Sessions, wenn man ohne Erwartung einfach mit Leuten, die man gerne hat, reingeht und ein bisschen Zeit miteinander verbringt und schöne Musik zusammen machen kann.
Q: Ja, es ist jetzt auf jeden Fall hier und da schon durchgeklungen. Wir sind ja ein Campus-Radiosender und du bist auch Studentin. Dein Studium hat dich im Laufe der Zeit aus der Heimat nach Tübingen, dann ins große Berlin und jetzt nach Mannheim gebracht. Was bedeutet denn Studieren für dich, wenn es zum Beispiel auch deinen Wohnort bestimmt?
Soffie: Meine Studienzeit, vor allem in Tübingen, hat mich enorm geprägt. Das war so ein bisschen die Zeit, in der ich mich selbst am meisten kennengelernt habe, in der ich auch, ich würde sagen, am freiesten war. Da habe ich auch noch nicht Musik studiert und habe einfach für mich angefangen, auf eigenen Beinen zu stehen. Und außerhalb von dem gewohnten Umfeld, in das man reingesteckt wird, wenn man da aufgewachsen ist oder so. Also gerade als Kind kannst du dir nicht aussuchen, wo du bist, in welcher Schule du bist, mit welchen Leuten du in der Klasse sitzt. Das kannst du nicht entscheiden. Aber im Studium kann man sich sehr aktiv umschauen danach: Mit welchen Leuten möchte ich abhängen und was will ich eigentlich machen in meinem Alltag? Das erste Mal alleine wohnen! Also für mich, würde ich sagen, bedeutet Studium, bedeutet Studieren: Freiheit.
Q: Ja, das ist wie du schon gesagt hast für viele echt ein Neustart, glaube ich. Gerade wenn man sich eine neue Stadt aktiv aussucht und dann irgendwie hinzieht, ohne Connections zu haben am Anfang, erfordert das ja auch eine Menge Mut, eine neue Heimat zu finden, sich eine neue Heimat aufzubauen. Und auch du beschäftigst dich mit dem große Thema Heimat, den Heimatbegriff und seiner Bedeutung musikalisch. Zum Beispiel kommt das in deinem Song Rosenkohl sehr heraus. Was verstehst du denn inzwischen unter Heimat?
Soffie: Das ist auch eine sehr gute Frage, besonders da ich auch super viel unterwegs bin jetzt. Nicht nur, dass ich oft umgezogen bin die letzten Jahre, sondern ich bin auch jetzt kaum zu Hause, da wo alle meine Sachen stehen. Deswegen würde ich sagen… das ist wahrscheinlich jetzt auch nichts enorm Innovatives, haben bestimmt auch schon eine Million Menschen vor mir gesagt, aber einfach die Menschen, mit denen man sich am wohlsten fühlt, sind für mich Heimat. Ich kann mich überall zu Hause fühlen, wenn da Menschen sind, die mich lieb haben und die ich lieb hab.
Q: Das ist sehr schön gesagt. Und ich finde, das braucht man auch gerade, wenn man viel unterwegs ist. Du hast ja irgendwie schon immer Musik gemacht, aber was hat dich denn dann eigentlich dazu bewegt, nach diesem vorherigen Studium in Tübingen und auch dem Master dann in Berlin – Was hat dich dazu bewegt, das dann doch nochmal zu machen? Weil gerade so was, finde ich, ist auch immer unglaublich mutmachend für Leute, die sich vielleicht noch nicht ganz trauen, etwas Neues anzufangen und irgendwo gerade rumhängen und denken: „Ach, hätte ich mal.“ Was hat dich denn dazu bewegt?
Soffie: Das war tatsächlich ganz viel externer Zuspruch. Ich habe während meines Bachelors noch ein Auslandssemester in New York gemacht und dort hatte ich einen Dozenten. Ich habe da unglaublich viel Musik gemacht. Ich wollte eigentlich nur dahin, um Musik zu machen. Ich habe eigentlich kaum das studiert, was ich wirklich studierthabe und habe einfach mit den Musik-Ass sozusagen abgehangen die ganze Zeit. Und der eine Dozent meinte irgendwann zu mir: „Soffie, du musst das beruflich machen!“ Und ich war so: „Ah, aber ich habe Angst.“ Ich hatte einfach super große Zweifel und habe mich das selbst noch nicht so richtig getraut. Und dieser letzte Schubser von dieser Person, die ja auch schon als Musiker tätig war und einfach schon so ein bisschen diese Erfahrung hatte, das hat mir so den letzten… Das hat mir das gegeben, was ich noch gebraucht habe, es dann wirklich zu machen. Ich bin dann wieder nach Hause gekommen, nach Deutschland, und habe mir einen Künstlernamen überlegt und dachte: „Das könnte ich machen!“ Und dann habe ich angefangen, einfach zu machen. Ich hatte immer seine Worte so ein bisschen im Kopf: „Du musst Musik machen!“ Und er hatte voll recht damit.
Q: Sehr schön, dass du das für dich auch siehst. Wie unterscheiden sich deine Songs eigentlich? Du hast in entfernterer Vergangenheit ja primär Songs auf Englisch gemacht und inzwischen textest und singst du auf Deutsch. Hast du das Gefühl, dass du da auch unterschiedliche Sounds reinpackst? Weil von den Lyrics her, hast du das ja auch selbst gesagt. Generell ist es ja auch oft so, dass man zu der eigenen Muttersprache nochmal einen anderen emotionalen Zugang hat. Bemerkst du das auch bei dir selbst in den Sounds, die das dann umgeben?
Soffie: In den Sounds tatsächlich noch nicht. Aber klar, die Art, Lyrics zu schreiben, ist ja eine ganz andere auf Deutsch und da musste ich mich auch echt noch ein bisschen dran gewöhnen. Ich war das einfach total gewohnt, Englisch zu schreiben und auf Deutsch, das ist wahnsinnig schwierig auf einmal, weil man diese emotionale Distanz auf einmal nicht mehr hat. Man kann sich hinter englischer Sprache sehr gut verstecken, weil man auch weiß, okay, hier in Deutschland, meine Familie, die würden das nicht verstehen, die würden nicht auf den Text achten. Und auf Deutsch zu schreiben, bedeutet für mich plötzlich, dass da wie so ein Scheinwerfer in mein Gehirn reingerichtet wird. Und das war gruselig. Die Sounds hat es bisher noch nicht beeinflusst, aber auf jeden Fall, ja, den Inhalt der Texte.
Q: Sag mal, hast du schon ein Pre-Show-Ritual, was du immer wieder so ausführst?
Soffie: Ich glaube, das durchgängigste Ritual ist einfach einen Freak-out haben! Also ich bin immer super aufgeregt. Das kann man dann, glaube ich, nicht als Ritual bezeichnen, wenn das unfreiwillig passiert. Aber ich würde sagen, das kleinste, aber auch immer wiederkehrend Ritual, was ich mit meiner Band habe, das ist dass wir kurz bevor wir auf die Bühne gehen, uns einmal nochmal kurz in einen Kreis stellen, in den Arm nehmen, ein paar Atem Atemzüge zusammennehmen und uns einfach sammeln und viel Spaß auf der Bühne wünschen. Wenn wir das nicht machen, das vergisst man manchmal, merkt man das auf der Bühne. Dann ist die Energie nicht so gut. Deswegen, das ist auf jeden Fall das bisher Einzige, aber es werden bestimmt noch mehr dazukommen.
Q: Das ist wirklich sehr sweet. Das ist bestimmt auch was, was sich hält. Jetzt würden wir dir gerne den Raum geben, unabhängig von Musik oder musikbetreffend zu erzählen: Was beschäftigt dich gerade? Du kannst diese Frage so klein oder groß sehen, wie du möchtest.
Soffie: Oh, das ist eine spannende Frage! Also gerade beschäftigt mich, glaube ich, meine Identität am meisten. Also gerade durch diese extrem überwältigende Aufmerksamkeit von außen. Das macht was mit einem, wenn man auf einmal so einen fetten Scheinwerfer auf sich gerichtet hat. Und ja, hat mich sehr viel hinterfragen lassen, wer ich eigentlich bin als Mensch. Und ich hab auch gemerkt, dass ich mich ein bisschen verändern lasse, von diesen Erwartungen, die jetzt auf mich gelegt wurden. Aber finde jetzt so langsam wieder zurück in so eine Routine. Das waren ja jetzt auch wirklich aufregende drei Monate, in denen ich quasi komplett umgeworfen wurde. Und jetzt muss ich mich wieder ein bisschen zusammenpflücken und fühle mich aber jeden Tag wieder mehr wie ich selber. Das ist auf jeden Fall etwas, was ich auch bemerke gerade. Mich beschäftigt natürlich auch einfach: Wie kann ich meine Ruhe bewahren und mich dann eben nicht stressen lassen von solchen Situationen? Ein bisschen aufmerksamer, die Welt wahrzunehmen, meine Emotionen wahrzunehmen und so. Also sehr persönliche Themen gerade. Genau, aber die wirken sich natürlich auch aufs Musikmachen aus. Ja, das wär’s.

Q: Vielen Dank Soffie!

Soffie: Dankeschön!