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Spektrum Festival 2022 Vorbericht

Geschrieben von am 4. August 2022

Hafen, große Containerschiffe, Seewind und mittendrin ein Festivalgelände, auf dem am 06. August die großen deutschen Hip-Hop und Rap Künstler*innen zusammen mit vielversprechenden Newcomer*innen auftreten werden. Auf gleich drei Stages werden die Artists beim Spektrum die rund 8000 Besucher*innen auf dem Gelände in Hamburg-Wilhelmsburg zum Ausflippen bringen und den ein oder anderen Moshpit starten.

Das Line-up dieses Jahr ist so facettenreich und vielversprechend wie noch nie. Obwohl die Musikbranche noch in vielen Aspekten stark männerdominiert ist, zeigt das Spektrum, dass es auch anders geht und dass Geschlechtertrennung in der Rap- und Hip-Hop Szene Deutschlands schon lange überholt sein sollte. Dieses Jahr treten genauso viele weibliche wie männliche Künstler*innen auf dem Ein-Tages-Festival auf. Neben badmómzjay, OG Keemo oder Symba treten auch vielseitige deutsche Newcomer*innen wie Apsilon, Bounty & Cocoa und Kid Kapri auf, die sich besonders im letzten Jahr und in diesem Festivalsommer in der Szene einen Namen gemacht haben.

Lineup Spektrum 2022

Insgesamt gibt es drei verschiedene Stages auf dem Gelände mit ganz großem Hafen-Flair: Das Oberdeck, die Klüse und den Maschinenraum. Auf dem Oberdeck starten die Newcomer*innen Noel und Apsilon in den Festival-Tag. Apsilon ist Rapper aus Berlin, der sich mit seinen authentischen Texten, modernen Sounds und politischem Unterton in der Rap Szene Gehör verschaffen konnte. Auch Noel kommt aus Berlin. Die Nachwuchsrapperin hat erst dieses Jahr ihr Debütalbum „Gönn Dir Mal Das Tape“ veröffentlicht und überzeugt durch eine tiefe und energische Stimme, die ihre eher klassischen Texte unterstreicht. Wenn ihr Lust auf ein wenig entspanntere Hip-Hop Musik mit Punk- und Indieeinflüssen habt, dann könnt ihr euch am Nachmittag den Auftritt der Boloboys auf dem Oberdeck anschauen und euch dabei auf textsicheren Mitgesang von einigen Skatefans freuen. Der Rapper Disarstar hat ein Heimspiel und startet in den Festivalabend mit persönlichen und authentischen Texten. In seinem letzten Album „Deutscher Oktober“ übt der gebürtige Hamburger scharfe System- und Gesellschaftskritik, unterstreicht die Perspektivlosigkeit von einkommensschwachen Menschengruppen gefangen in einem ausbeutenden System und hebt sich somit vom Mainstream Rap ab. 

Nachts macht dann badmómzjay die Oberdeck-Stage unsicher und bringt die Crowd zum Durchdrehen. Die deutsche Rapperin ist schon lange nicht mehr aus dem Deutschrap-Universum wegzudenken. Sie bekennt sich offen zu ihrer Bisexualität und zerbricht somit gesellschaftlich verankerte heteropatriarchale Strukturen, die besonders in der Hip-Hop und Rap Szene noch sehr präsent sind. 

(Foto: Martin Eklund)

Auch das Raperinnen Duo Bounty & Cocoa sind dieses Jahr dabei. Inspiriert durch Latino-Musik, Soul und amerikanischen Raplegenden wie Lil Kim rappen die Sängerinnen über sexuelle Selbstbestimmung, Frauenpower, soziale Gerechtigkeit und die Rechte der LGBTQIA+ Community und das auf drei verschiedenen Sprachen. Neben Bounty & Cocoa ist auch die Münsteraner Rapperin Layla dabei und überzeugt mit lässigen Beats, rhythmischen Deutschrap untermalt durch darke, elektronische Klavierklänge. 

(Foto: Maximilian Goedeck)

Auf der Klüse-Stage gibt es unter anderem musikalischen Hochgenuss von der Frankfurter Künstlerin Indiiana und dem Rapper Kazondabeat. Nachts könnt ihr dann nach dem abreißenden Auftritt von badmómzjay von der Oberdeck-Stage zur Klüse-Stage pilgern, um den Abend mit Musik von der Hamburgerin Miami Lenz mit einem Mix aus Trap und Future Beats ausklingen zu lassen und noch einmal richtig abzuzappeln. 

Aber wie kommt ihr denn überhaupt dahin? Das Festival findet zwar in Hamburg statt, befindet sich aber im Hafengebiet im Süden der Großstadt. Ihr könnt entweder die S-Bahn S3 oder S31 vom Hamburger Hauptbahnhof Richtung Wilhelmsburg nehmen und dann ein paar Minuten laufen oder wenn ihr ganz sportlich unterwegs seid könnt ihr auch mit dem Fahrrad anreisen. Nach dem Festival gibt es dann auch ab 22.30 einen Shuttle Bus der regelmäßig Gäste vom Gelände zur U-Bahn Station fährt, sodass ihr nicht nachts durchs Hamburger Hafengelände irren müsst. 

Die Tickets aus den Jahren 2020 und 2021, in denen das Festival pandemiebedingt nicht stattfinden konnte, behalten ihre Gültigkeit. Wenn ihr jetzt noch spontan Lust auf das Festival bekommen habt, bekommt ihr die Tickets hier

(Foto: Maximilian Goedeck)