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Die Nightline, das Zuhörtelefon für Studierende

Geschrieben von am 6. Mai 2020

Manche Leute rufen an, weil sie sich emotional entlasten wollen. Sie wollen sich einfach nur mal auskotzen.

Yannick Janßen, Pressesprecher der Nightline Münster

Wenn der Tag sich seinem Ende neigt, die Sonne untergeht und alle Farben mitnimmt, kann selbst das schöne Münster in melancholisches Licht getaucht sein. Der stressige Alltag hat Sendepause und macht manchmal Platz für Probleme, Sorgen und Ängste. Genau dann werden die Studis mit ihren Gefühlen aber nicht allein gelassen: Die Nightline Münster hat sonntags bis freitags von 21:00 bis 01:00 Uhr ein offenes Ohr für alles, was sie bedrückt.

Es gibt zwei große Themenblöcke über die Studierende ganz oft sprechen wollen, erklärt Yannick Janßen, Pressesprecher der Nightline im Interview mit Radio Q. „Das eine ist Zwischenmenschliches, also Beziehungsstress, familiäre Probleme, Einsamkeit, Liebeskummer, Sexualität – eben alles Mögliche was so in unserem Alter in unserem Alltag stattfindet. Und das andere ist eben natürlich das Studium. Also wir sind alle Studierende, es gibt Stress im Studium, man kommt irgendwie nicht weiter, man ist frustriert, man hat wieder das Seminar nicht bekommen, man hat gerade sechs Prüfungen auf zwei Wochen verteilt.“

Alles Themen, die die Nightliner*innen selbst auch nur zu gut kennen, denn auch sie studieren in Münster. Das bedeutet ein Gespräch auf Augenhöhe: Am anderen Ende der Telefonstrippe sitzt jemand, der oder die ähnliche Erfahrungen gemacht hat und sich in einem ähnlichen Lebensabschnitt befindet.

Manchmal braucht man wen zum Reden, jemanden mit einer objektiven Außenperspektive.

„Manche Leute rufen an, weil sie sich emotional entlasten wollen. Sie wollen sich einfach nur mal auskotzen“, erzählt Yannick. Nicht immer ist so jemand da – der beste Freund hat selbst einen Haufen Probleme, die Mitbewohnerin ist gerade unterwegs, mit Mama oder Papa kann man vielleicht nicht über alles reden. Und sowieso: Manchmal möchte man einfach nicht, dass die Menschen um einen herum von einem Problem erfahren. Die Nightline gibt Studierenden Raum für Anonymität, Vertraulichkeit und Vorurteilsfreiheit. Jannick erklärt: „Die Person mit der du telefonierst, musst du niemals treffen. Wenn’s scheiße läuft, legst du einfach auf. Wenn du eine Reaktion bekommst, die dir nicht gefällt, legst du einfach auf. Du kannst jederzeit wieder zurück. Alles was bei uns passiert ist eben vertraulich. Du musst dir keine Gedanken machen, dass du irgendwas erzählst und das kommt dann irgendwie über fünf Ecken auf dich zurück; weil wir dich nicht kennen, du kennst uns nicht und alles was in der Nightline passiert, bleibt auch da.“

Bei besonders großen Problemen, kennen die Nightliner*innen auch einen Haufen weiterer Hilfsangebote, über die sie Auskunft geben können.

Also: Egal was Münsteraner Studierende bedrückt, beschäftigt, ihnen Sorgen macht; wenn sie sich alleine fühlen, Angst haben oder nicht weiter wissen – worum es auch geht, die Nightline möchte für euch da sein und ist außer samstags täglich von 21:00 bis 01:00 Uhr unter 0251-8345400 erreichbar. Weitere Infos gibt es auf www.nightline-muenster.de.

Text: Hannah Dürken
Interview: Marie Brand


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