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Filmrezension: “Shoplifters”

Geschrieben von am 27. Dezember 2018

Ein Mann und ein Junge gehen durch einen japanischen Supermarkt. Während er die Verkäufer ablenkt, klaut der Junge die Waren. So beginnt der Film “Shoplifters”, der im Sommer die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes gewonnen hat. Auf dem Heimweg begegnen unsere beiden Figuren einem jungen Mädchen, das mitten im Winter in der Kälte sitzt. Sie beschließen ihr etwas zu Essen zu geben und sie mit ins Warme zu nehmen. Am nächsten Morgen können sie ja wieder zurück zu bringen. Doch aus der einen Nacht wird ein halbes Jahr und das Mädchen wird Teil der Familie. 

Diese Familie, die die Protagonisten des Films “Shoplifters” bilden, leben am Rande der japanischen Gesellschaft. Sie schlagen sich mit Aushilfsarbeiten und Ladendiebstählen durch. Das ganze gelingt eher schlecht als recht, aber irgendwie sind alle zufrieden. Eine warme und gutherzige Familie, auch wenn sie Diebe sind und streng genommen das Mädchen gekidnappt haben. Und der Film nimmt sich viel Zeit, um die Personen dieser Familie in Szene zu setzen. Als am Ende des Films alles zusammenbricht und das Mädchen zu ihrer echten Familie zurückkehrt ist zwar alles wieder rechtens, doch wirkt es nicht richtig. Der Film zeigt die Herzlosigkeit einer Gesellschaft, die diese Familie ausstößt, die zwar Verbrecher sind, aber doch Herzensgut. Und so stellt eine der Hauptfiguren auch die Frage: “Ist eine Familie vielleicht stärker, wenn man sie sich selber aussucht.”

Shoplifters ist ein unglaublich nachdenklicher und starker Film. Eine absolute Empfehlung für alle, die sich auf die eher ruhige Handlung einlassen können.