Aktueller Song

Titel

Künstler

Aktuelle Sendung

Aktuelle Sendung


Interview mit You Me At Six

Geschrieben von am 12. Juli 2017

Nachdem You Me At Six bereits von kleinen Venues bishin zu großen Stadien alles bespielt haben, waren die Herren nun auch auf dem Hurricane Festival zu Gast – mit ihrem neuen Album “Night People” im Gepäck! Wir haben uns mit ihnen unter anderem über ihr neues Werk und ihren Ritualen vor Konzerten unterhalten.

You Me At Six ist ja schon ein “Hurricane-Liebling” – wie oft habt ihr hier Konzerte gespielt?

Chris: Wir waren schon oft in Deutschland, auf dem Hurricane bestimmt zwei- oder dreimal.

Max: Ja, es ist unser drittes Mal hier. Seit 2009 kommen wir hin und wieder nach Deutschland und werden hier im Oktober auch wieder Shows spielen. Dieses Mal ist es eigentlich die Hurricane-Situation schlechthin, weil das Wetter wirklich scheußlich ist.

Welche Festivals habt ihr denn schon in Deutschland gespielt? Könnt ihr euch überhaupt noch daran erinnern?

Max: Das ist ein Mix! Wir waren auf dem Hurricane und dem Southside zu sehen, waren bei Rock am Ring und Rock im Park. Außerdem haben wir auch kleinere Festivals hier gespielt. Aber auf dem Hurricane spielen wir besonders gerne, es war jedes Mal großartig – wir haben hier eine gute Crowd! Im Line-Up sind nicht nur ähnliche Bands, sondern du hast ein Crossover aus verschiedensten Musikstilen. Das ist super, um eine neue Fanbase aufzubauen. Du lernst Bands kennen, von denen du vorher noch nie gehört hast – du checkst sie aus und wirst sie mögen.

Eure Karriere hat sehr früh begonnen. War es damals euer persönlicher Traum und würdet ihr sagen, dass ihr zu dieser Zeit genügend Disziplin hattet?

Chris: Wir haben sehr jung angefangen und wir taten es wirklich aus der Liebe zur Musik. Es gibt eine gute lokale Musikszene, dort, wo wir leben und herkommen. Wir haben angefangen, uns in Pubs mit Freunden zu treffen und gemeinsam Gigs zu spielen – wir fingen einfach an. Wir waren dann irgendwann eine der Bands in der lokalen Szene, die größere Wellen schlug und in verschiedenen Ländern Konzerte spielte. Wir wurden sozusagen beim Schopf gepackt.

Max: Wir haben einfach aus Spaß angefangen. Musik ist für uns ein Hobby. Doch irgendwie hat unsere Musik Leute in der Welt bewegt, wir tauchten im Myspace Ranking auf. Das war, bevor diese ganzen Streams aus dem Boden schossen. Heute sind wir glücklich, dass wir einen Job im Musikbereich haben! Über zehn Jahre sind wir jetzt schon dabei und haben viel Spaß. Nach all der Zeit sind wir immer noch dabei und genießen jede Sekunde davon. Wir kommen mehr und mehr zum Peak unserer Karriere, machen Musik, die die Leute auch überraschen kann. Durch die ganze Zeit, die wir jetzt Musik gemacht haben, werden mit jedem Mal besser und besser und steuern immer mehr auf den Höhepunkt zu!

Ihr habt vor kurzem euer neues Album “Night People” veröffentlicht. Würdet ihr sagen, dass es erwachsener oder vielleicht sanfter geworden ist als die vorherigen Alben? Es hat diesen dunkleren Klang. Was hat euch dazu inspiriert?

Chris: Ich denke für uns ist es definitiv ein bisschen erwachsener. Es zeigt wie die Songwriter gewechselt haben. Das Album ist sehr zusammenhängend. Frühere Alben klangen mehr nach dem Motto “Wir können uns nicht wirklich entscheiden, wonach wir klingen wollen”, während wir auf diesem Album letztendlich unseren Sound gefunden haben. Wir sind sehr glücklich!

Max: Ich würde nicht unbedingt sagen, dass es dunkler klingt, es ist mehr die Art, wie wir es in Nashville aufgenommen haben. Es ist ein Live-Sound von uns, denn wir haben bei den Aufnahmen gemeinsam die Songs eingespielt. Das haben wir nie zuvor gemacht und man kann wirklich die Dynamik von uns als Gruppe hören. Es ist eine Aufnahme, die nie zuvor mit und für YMAS gemacht wurde. Es klingt im Endergebnis ganz simpel nach uns, weil wir alle zeitgleich spielen. Das ist der grundlegende Sound-Unterschied zu vorher. Wir haben mehr Rhythmus, mehr Groove, es wirkt dadurch weniger statisch. Und das war eines unserer Ziele.

Ihr seid jetzt auf Tour. Wir haben die Orte abgecheckt und sie sind wirklich sehr verteilt. Worauf freut ihr euch am meisten?

Max: Wir gehen nach Schweden, Finnland, in die Tschechische Republik, Japan, Südkorea, Ungarn, Griechenland, Australien, nach Indien – das sind neue Territorien für uns. Aber das ist toll für uns! Durch unsere Musik an so viele verschiedene Orte zu kommen, um dort zu spielen, ist cool! Wir genießen es einfach. Am meisten freuen wir uns auf die Orte, an denen wir noch nie waren. Da gibt es nichts Bestimmtes! Es ist einfach großartig, so viele Orte auf der Welt kennenzulernen und dort Musik zu machen.

Wie ist denn euer Lifestyle auf Tour? Habt ihr bestimmte Rituale?

Chris: Wir haben auf jeden Fall viel Spaß! Wir haben eine entspannte Zeit nach den Shows, ein paar Drinks…

Max: Ja, ein kleiner Drink hat noch niemandem geschadet! (beide lachen)

Chris: Es ist einfach eine Gelegenheit mit guten Freunden rumzuhängen und eine gute Zeit zu haben.

Also irgendwelche Rituale oder nur etwas trinken nach der Show?

Chris: Lass uns sagen, dass wir vorher ein bisschen zusammen warm werden und uns gegenseitig eine gute Show wünschen.

Max: Ja, wir haben eigentlich auch einen Drink vorher. Das machen wir, um in diesen “Gang-Modus” zu kommen, wir, als Legenden, mit einem Drink vorher. Außerdem: Zerdenk es nicht! Wir versuchen nicht daran zu denken, wie es werden wird, sondern lassen uns einfach überraschen.

Ich habe ein Interview von Josh Franceschi (Sänger) mit NME gelesen, in dem er sagt: „Es gibt eine echte Entschlossenheit in unsere Band, das Level mit jedem Mal anzuheben.” Was kann man erwarten, wenn man dieses Zitat liest?

Chris: Wir stecken uns für jede Show Ziele und wenn wir sie erreichen, wollen wir uns wieder steigern. So geht es immer weiter und weiter und weiter. Wir haben also diese Mentalität, den Anspruch, dass wir uns nicht mehr stoppen, dass wir machen, was auch immer wir wollen – und es dann auch erreichen! Alles ist möglich.

Max: Ich denke, es ist gut Ziele zu haben. Du musst hungrig sein, um das Beste aus dir zu holen. Sei es jetzt beim Performen, musikalisch oder wie auch immer. Es geht immer darum, wie du dich präsentierst und ob du besser sein kannst. Die Leute wollen immer besser werden. Ein bisschen mehr wie ein Star, ein bisschen berühmter. Du bist immer hungrig in diesem Bereich. Es ist hart, wenn du zurückgelassen wirst.

Ihr seid für eine Zeit lang aus den sozialen Medien verschwunden. Wieso? War das eine gute Idee?

Chris: Wir wollten uns einfach nur wirklich auf die Musik konzentrieren. Heutzutage ist es sehr selten, dass du jemanden findest, der nicht am Handy hängt. Wir waren ständig an unseren Handys, also
wollten wir einen Schritt zurücktreten und uns wieder vollkommen auf das konzentrieren, was wir zu tun haben und uns nicht mehr von äußeren Geschehnissen beeinflussen lassen. Wir konzentrierten uns zu hundert Prozent auf die Musik!

Max: Wir wollten nicht hinter unseren Handys leben. Das ist einfach und vor allem wirkt es zerstreuend! Wenn du einen kreativen Moment hast, solltest du nicht abgelenkt sein.

Das Interview führte Amélie Becker


Weiterlesen