Aktueller Song

Titel

Künstler

Aktuelle Sendung

Moebius

00:00 22:00

Aktuelle Sendung

Moebius

00:00 22:00


Foals – Everything Not Saved Will Be Lost Part 2

Rezensiert von am 27. Oktober 2019

       

Mittlerweile ist es ja schon kein Geheimtipp mehr, dass es da eine Band aus Oxford gibt, die verdammt guten Indierock macht – Die Rede ist natürlich von den Foals.
Die Band um Frontmann Yannis Philippakis, Schlagzeuger Jack Bevan, Gitarrist Jimmy Smith und Keyboarder Edwin Congreave sind mittlerweile schon alte und erfolgreiche Hasen in der Musikindustrie. 2005 gründete sich die Band und schon mit ihrem Debutalbum Antidotes im Jahr 2008 konnte die Band große Erfolge feiern. Mit den folgenden drei Alben “Total Life Forever”, “Holy Fire” und “What Went Down”, konnten sie dann endgültig den Indieolymp erklimmen – Dieser Vergleich kommt nicht von ungefähr, denn schließlich ist Frontmann Yannis Philippakis in Griechenland geboren. Vier Jahre nach What Went Down haben sich die Foals in diesem Jahr zurückgemeldet und das sogar mit einem Doppelalbum: “Everything Not Saved Will Be Lost”. Nachdem im März Teil 1 erschienen ist, folgte nun im Oktober auch Part 2. Und auch auf diesem Album zeigen die Foals mal wieder, dass sie zurecht gefeiert werden.

Everything Not Saved Will Be Lost Part 2 greift den Faden der Geschichte genau wieder da auf, wo Teil 1 ihn liegen gelassen hat. Während Teil 1 davon handelt, wie sich die erzählende Figur in den Songs über sein Schicksal beschwert, geht es ein Teil 2 darum, wie diese sich wieder aufrüttelt, den Staub abschüttelt und in die Zukunft blickt. Der letzte Track von Teil 1 “I’m Done With The World (& It’s Done With Me)” enthält die Textzeile “All I wanna do is get up and leave”. Das ist der Punkt an dem der zweite Teil des Albums ansetzt. Im textlosen Intro “Red Desert” wird das musikalische Bild einer trostlosen, primitiven Landschaft aufgemacht, der ideale Startpunkt, um den neuen Aufbruch zu starten. Dieser wird dann auch gleich in der Single “The Runner” in Angriff genommen. Ein Mensch der sich aufrappelt und von einer inneren Macht angetrieben wird und immer weiter rennt. Ein wenig so wie im Film Forrest Gump, in dem der Protagonist ja auch einfach monatelang durch die USA läuft ohne anzuhalten. Musikalisch begeistern Foals dabei mit griffigen Gitarrenriffs und einem unglaublich eingängigen Chorus, der sofort im Ohr bleibt. Die daran anschließende Nummer “Wash Off” erinnert musikalisch gleich im Intro doch stark an den Foalsklassiker “Inhaler” und wirkt weniger treibend, aber dafür recht verspielt. Lyrisch ist sie das Kontrastprogramm von “The Runner”, denn “Wash Off” berichtet von dem Gefühl einfach mal Pause zu machen und das Leben zu genießen. Mit den Singles “Black Bull” und “Like Lightning” schaffen es die Foals dann doch echt zu überraschen. Hier verlassen sie die Indierichtung komplett und liefern einfach mal Hard-Rock. Gerade der Song “Black Bull” haut richtig rein, ist dabei weniger melodiös als die meisten Singles der Foals und enthält verzerrten geschrienen Gesang. Der Song “Like Lightning” hingegen, ist eine Blues-Rock Nummer, die vom Stil her irgendwie an The Black Keys erinnert. Nach dem Ausflug in den Hard-Rock fangen sich die Foals wieder und liefern mit “Dreaming Of” wieder eine entspannte Indierocknummer, die nach eigener Aussage an die Pixies erinnern soll. Während die Songs “Ikaria” und “10000 Feet” eher unspektakulär daherkommen, schaffen es die Foals mit der Single “Into The Surf” nochmal ein Highlight zu setzen. Es ist der ruhigste Song des Albums und erzeugt dabei eine wunderbar entspannte Atmosphäre. Textlich geht es da deutlich dramatischer zu. Die Inspiration für die Thematik holte Frontmann Yannis Philippakis aus der alten Mythologie seines Geburtslandes. Es geht darum, wie das Sterben an fremden Küsten das schlimmste Schicksal für die alten Griechen war und so behandelt die Nummer den Tod weit weg von der eigenen Heimat. Eine Thematik, die gerade in Zeiten der vielen Flüchtlingstoten im Mittelmeer, leider wieder aktuell wird.
Den epischen Schlusspunkt eines facettenreichen Albums liefern die Foals dann mit dem 10 Minuten langen Song “Neptune” der einen einfach ganz tief in die Musik eintauchen lässt und auf einen auf die  progressive musikalische Erfahrung mitnehmen soll, wie es ist, wenn die Seele den Körper verlässt und langsam ins Weltall entschwindet.

Insgesamt schaffen die Foals mit “Everything Not Saved Will Be Lost Part 2” ein Album zu kreieren, was perfekt an den Vorgänger anschließt und uns die vielen musikalischen Facetten aufzeigt, die die Band zu bieten hat, von atmosphärigen Indiesounds bis zum Hardrock, zwischen poppig eingängigen Melodien und progressiverer Musik. So liefern die Foals einen perfekten stilistischen Mix der Indierockfans die Herzen höher schlagen lässt.


Label: WARNER MUSIC
Veröffentlicht am: 18.10.2019
Interpret: Foals
Name: Everything Not Saved Will Be Lost Part 2
Online: Zur Seite des Interpreten.


Weiterlesen