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Beirut – Gallipoli

Rezensiert von am 3. Februar 2019

       

Aktuell bekommt man ja gerne mal das Gefühl, dass viele der Folkbands die mitte der 2000er aufkamen, nun entweder versuchen belanglosen radiotauglichen Pop zu spielen, oder aufgrund mangelnder Kreativität in der Belanglosigkeit versinken.
Umso mehr dürfen wir aufatmen, wenn wir das neue Beirut Album hören! Das Projekt um den inzwischen in Berlin ansässigen Zach Condon macht immer noch das, was Fans an ihm so lieben: Songs, die einen auf eine wundervolle Reise schicken. Allein schon die Songtitel tragen häufig die Namen malerischer Orte und Inseln, man denke nur an Songs wie “Gibraltar” oder das schwermütige “Nantes” und natürlich den Bandnamen Beirut an sich.

Und wohin dürfen wir uns nun mit dem neuen Album “Gallipoli” entführen lassen? Auch auf diesem Album warten wieder die schönsten Orte Europas und des Vorderen Orients auf uns. Beginnen wir mit dem Albumtitel: Gallipoli ist eine mediterrane Hafenstadt am südlichsten Zipfel Italiens in der Region Apulien. In eben diese Region hat sich Condon zurückgezogen um die Songs des Albums aufzunehmen. Beim gleichnamigen Song des Albums, “Gallipoli”, fahren vor dem inneren Auge kleine Fischerboote hinaus aufs Meer, begleitet von zunächst sanften und dann immer mehr in den Vordergrund rückenden Bläsern. Der Song verbreitet Aufbruchstimmung! Also brechen wir mit Beirut auf und begeben uns im instrumentalen “On Mainau Island” auf die Blumeninsel Mainau im Bodensee. Dabei werden wir von einem Schellengeläut begleitet. Weiter geht es nach “Corfu”. Der ebenfalls instrumentale Song versprüht eine enorme Wärme und erinnert an laue Sommernächte an der bildhaften Küste der griechischen Insel.
“There’s a landslide back home / Now a catacomb / And I lay on the stone / And it keeps my heart warm” singt Condon in “Landslide”. Zu dem leichten, pulsierenden Rhythmus des Songs, möchte man mit ihm und seiner Farfisa Orgel auf den warmen Steinen der Küste Gallipolis liegen.
Highlights des Albums sind der Song “Family Curse”, der sich über drei Minuten immer mehr aufbaut und mit den Orgelklängen und Bläsern nach dem perfekten Abenteuersoundtrack klingt und der Song “Gauze für Zah”, der die ersten Minuten Condons melancholischen Gesang mit einem schwungvollen Schlagzeug mischt und daraufhin über zwei Minuten lang ausklingt. Das Ganze erinnert an eine Welle die bricht und sich ganz heimlich wieder in die Weiten des Meeres zurückzieht.

Es gibt nur wenige Alben, die einen über ihre gesamte Länge hinweg begeistern und mit jedem Song ein neues Bild im Kopf erzeugen. Beirut schafft dies jedes mal aufs neue. Nie war eine Reise so günstig…


Label: 4AD
Veröffentlicht am: 01.02.2019
Interpret: Beirut
Name: Gallipoli
Online: Zur Seite des Interpreten.


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