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Laurent Bardainne & Tigre d’Eau Douce – Hymne au Soleil

Rezensiert von am 14. März 2022

       

Die Vögel zwitschern, die Bäume fangen an zu blühen und genau passend zum gerade hereinbrechenden Frühling liefern uns der französische Saxophonist Laurent Bardainne und sein Quartett “Tigre d’eau Douce” (“Süßwassertiger”) mit ihrem neuen Jazz-Album eine Hymne der Sonne. Was schon auf dem Albumcover zu sehen ist, wird auch schnell hörbar – das Saxophon steht auf dieser Platte klar im Mittelpunkt. “Hymne au soleil” bietet in elf Songs neben souligem Jazz starke Einflüsse aus Soul, Funk, Worldbeat und Rare Groove. Diese Platte ist allerdings nicht der erste Blick über den Tellerrand der Jazzmusik, den Bardainne wagt. Schon früh nach seiner klassischen Ausbildung am Conservatoire de Paris arbeitete der Jazz-Saxophonist in genreübergreifenden Engagements als Studiomusiker, als Komponist und als Produzent. So kam es bereits zu Kollaborationen mit unter anderem Pharell Williams, Cassius und Tony Allen.

Urheberrecht: Mosaik Music Promotion

Laurent Bardainne & Tigre d’eau douce machen Jazz tanzbar

Nach ihrem von der französischen Presse hochgelobten Album “Love is Everywhere” veröffentlichen Laurent Bardainne & Tigre d’eau douce nun ihr zweites Studioalbum “Hymne au soleil”, das uns sowohl zum Tanzen bringen als auch entspannen kann. 

Oh Yeah bietet einen gemächlichen, entspannten Einstieg in das Album und transportiert mich zumindest mental heraus aus meinem WG-Zimmer und hinein in eine Hängematte irgendwo in der Sonne mit einem Glas kalten Weißwein in der Hand. Dass Jazz mehr kann als zu entspannen beweist Bardainne auf dem zweiten Track des Albums. La vie, la vie, la vie macht Jazz tanzbar! Das ist auch in dem Musikvideo zum Song zu sehen.

Von Afrobeats bis zur Hammond Orgel

Die Geschwindigkeit der Songs wird mit dem dritten Track weiterhin gesteigert. Hymne au soleil hebt sich durch Afrobeat-Einflüsse deutlich vom Rest der Platte ab und bringt mich trotz gemütlicher Hängematte und warmer Mittagssonne dazu, aufzustehen und zu tanzen. Allerdings nicht zu lange, denn der soul-lastige Song Adieu My Lord reduziert das Tempo und bringt die entspannte Atmosphäre wieder zurück, die zu Beginn herrschte und auch für den Rest des Albums bestehen bleibt. 

In Jou en nou rivé kommt erstmalig auf “Hymne au soleil” Gesang zum Einsatz. Dieser ist jedoch sehr unaufgeregt und steht nicht im Vordergrund. Auch wenn man kein Französisch versteht, schafft Celia Wa es, diesem Song durch ihre Stimme eine angenehm warme Ausstrahlung zu verleihen. 

Einen erfrischenden Twist bringt Verte gronouille in das letzte Drittel des Albums. Zur Abwechslung teilt sich zu Beginn dieses Song das bisher allein im Vordergrund stehende Saxophon nun das Rampenlicht mit der Hammond Orgel, die wie das Saxophon typisch für Jazzmusik ist. Begleitet werden beide Instrumente zwischenzeitlich durch eine Kinderstimme, die den Refrain des Liedes nachspricht. Im Laufe des Songs tritt die Orgel allerdings wie im Rest des Albums wieder in den Hintergrund und überlässt dem Saxophon die Bühne. 

Urheberrecht: Mosaik Music Promotion

Entschleunigung gen Sonnenuntergang

Auf die orgelreiche Abwechslung folgt mein persönliches Highlight der Platte, Kenya Sunrise. Mit seinem langsamen, aber prominenten Beat und den langgezogenen Tönen des Saxophons entschleunigt der Song noch entschiedener als das bisherige Album und das ganz ohne dabei langweilig zu werden. Langsam aber sicher werden wir von dem Lied gen Ende des Albums getragen. Den Closer des Album bildet Oiseau, der melodisch mit dem Opener übereinstimmt, jedoch im Gegensatz zu Oh Yeah durch Gesang, diesmal von Bertrand Berlin, begleitet wird. Ich ende also dort wo ich gestartet bin, in meiner Hängematte mit einem mittlerweile leeren Weinglas und einer langsam, aber sicher untergehenden Sonne. Wie schön, dass der Sommer noch vor uns liegt und dieses Album mir wohl noch den ein oder anderen Tag im Park mit seiner Hymne an die Sonne versüßen wird.


Label: Heavenly Sweetness
Veröffentlicht am: 11.03.2022
Interpret: Laurent Bardainne & Tigre d'Eau Douce
Name: Hymne au Soleil
Online: Zur Seite des Interpreten.

Coverbild: Mosaik Music Promotion

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