Fuffifufzich – Feel zu spät
Rezensiert von Jessika Gremme on 27. Januar 2025

Drei Jahre mussten ihre Fans warten bis nach ihrem Debütalbum Heartbreakerei nun am 24. Januar endlich das zweite Album Feel zu spät der Liebes-Expertin Fuffifufzich erschien. In 30 Minuten und 10 Songs nimmt Fuffi uns mit durch ihre Gefühlswelt, es gibt Herzschmerz, Liebe, Melancholie und Hoffnung, aber alles wie man es von Fuffi kennt mit einem ordentlichen Augenzwinkern. Fuffifufzich beschäftigt sich in ihrer Musik mit Themen, die einen auch gerne mal so richtig runterziehen können, dabei bringt sie aber immer genug Ironie und Witz mit. Wir können zum Inhalt der Songs relaten, aber er wird uns nicht aufgedrungen, sondern kommt mit einer Lockerheit und einem Schmunzeln um die Ecke.
Wie alle ihre Songs hat Fuffifufzich auch Feel zu spät nicht in einem Studio, sondern in der Einzimmerwohnung ihres Producers und Keyborders Johannes Aue aka Jung Cho Cho aufgenommen. Gemeinsam mit Bassistin Lauran Landergott bilden die drei das wohl hotteste Trio, das Live-Auftritte in egal welcher Location je gesehen haben.
Im Vergleich zu Hearbreakerei ist Feel zu spät auf jeden Fall etwas ernster und laut Fuffi‘s Interview mit dem Deutschlandfunk auch deutlich persönlicher. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Fuffi nun ihren Stil ändert und natürlich gibt es auch auf der neuen Scheibe Songs für gute Laune und zum abfeiern.

Navigator zum Beispiel ist einer der lockeren Songs auf dem Album. Zu Gast auf dem Track ist Alli Neumann, der einzige Feature Gast auf dem gesamten Album. Auf Navigator geht’s darum, mit einer geliebten Person zu verreisen. Es geht nach Rom, Paris, nach Wien und Miami. Diese Orte sind nicht zufällig gewählt. Paris ist die Stadt der Liebe – natürlich reist Fuffi als Liebes-Expertin dort hin! In Rom hat Fuffi mal ein Wochenende mit einer Beziehungsperson verbracht, weshalb es ein besonderer Ort für sie ist und in Wien wohnen Teile ihrer Familie, weshalb sie einen besonderen Bezug zu dieser Stadt hat.
Auf Navigator folgt der Titeltrack des Albums – Feel zu spät. In dem Song geht es um die Ungleichzeitigkeit von Gefühlen, das zu spät sein von Gefühlen und verpasste Liebeschancen. Zeit ist neben Liebe das zweite große Thema auf dem Album. Fuffi hat Angst, dass Zeit vergeht, manchmal findet sie gut, dass Zeit vergeht und sehnt sich zurück nach bestimmten Zeiten – ziemlich bedrückende Themen, aber keine Sorge, auf den Titeltrack folgt nämlich der Feel zu spät Megamix, mit dem man so einige DJ Sets wohl ziemlich gut beenden könnte! Obwohl das Thema belasten kann, wird es tanzbar gemacht.
Zeit kann auch nicht nur ein belastender oder melancholischer Faktor sein, in die Zukunft gedacht, kann es auch ein “für immer” bzw. ein “evtl. für immer” geben. Auf ich liebe dich evtl. für immer steht aber nicht das euphorische “für immer” im Vordergrund, wie der Titel es vielleicht vermuten ließe. Nein, der Song handelt davon, dass Dinge in der Beziehung nicht gut laufen und man auf sich selbst aufpassen muss. Im Video zum Song, interagiert Fuffi mit ihrem zukünftigen Ich, gespielt von Katja Riemann.
Das Album endet mit dem Song Hoffnung, in dem Fuffi die Hoffnung personifiziert und mit ihr darüber spricht, wie erschöpft sie sein muss bei all den Dingen, die aktuell in der Welt geschehen. Der Song rundet das Album schön ab und beschäftigt sich mit einem ernsten Thema einer ganz anderen Art. Fuffi ist zwar Spezialistin für das Thema Liebe, allerdings zeigt sie auf Hoffnung, dass sich ihre Fähigkeit schwere Inhalte mit Emotionalität und Leichtigkeit zu verarbeiten bei weitem nicht nur auf die Liebe beschränkt. Die aktuelle Zeit ist schwierig, es gibt Krisen, Heartbreak und Sehnsucht nach der Vergangenheit in der alles anders war, aber es gibt auch Fuffi, die genau diese Themen aufnimmt, in Songs verpackt, unsere Hand nimmt und uns durch diese Zeit begleitet.
Label: Flirt 99 Veröffentlicht am: 24.01.2025 Interpret: Fuffifufzich Name: Feel zu spät Online: Zur Seite des Interpreten.