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Fooks Nihil – Fooks Nihil

Rezensiert von am 19. Oktober 2020

       

Wiesbaden liegt in Westdeutschland. Dieser Aussage würde vermutlich niemand widersprechen. Das Wiesbaden nicht nur im Westen Deutschlands, sondern neuerdings auch an der Westküste liegt, sorgt vermutlich bei der einen oder anderen Person für Stirnrunzeln. Ziemlich genau die US-Amerikanische Westküste um die 60er herum. Die drei Wiesbadener Max RamdohrMaximilian Schneider und Florentin Wex auch bekannt als Fooks Nihil fangen mit ihrem gleichnamigen Album nämlich diesen Spirit ein. 

Ganz im Gegensatz zu ihrem eher okkult klingenden Namen, hört sich das zehn Songs lange Album eher nach Folk-Rock, Americana und streckenweise dem Psychedelic Rock der 60er an. Keine Überraschung, denn die Band kennt sich bereits seit Schultagen und hörte dort gemeinsam die Platten ihrer Eltern und Geschwister. Bob Dylan, Beatles und Neil Young sowie Doors und Byrds gehören zum Kanon der Band. Während der mehrstimmige Gesang unweigerlich an Crosby, Stills & Nash erinnert. 

Zum Einsatz kommt ein auf das nötigste geschrumpfte Drumset, begleitet von mal knackigen, mal gemütlichen Gitarrenriffs, treibenden Bässen, mal mit dem Tambourin garniert, mal abgerundet durch Hammond-Orgeln. Letztere kommen beispielsweise eindrucksvoll in dem Song „Homeless“ zum Einsatz. Der Name ist hier Programm, denn es geht um das Leben in Heimat- und Wohnungslosigkeit, welches beendet wird mit der Botschaft „there´s enough to share, there´s enough to eat, you have the right to live at peace.“ 

Eine ähnliche Thematik liegt dem darauffolgenden Track „Down from Where She Comes“ zugrunde. Hier geht es Frauenrechte aber auch Flucht und Migration. Aktuelle Themen finden sich also ebenfalls in dem samtenen Psychedelic Gewand. Der Sound erinnert stark an die Animals rund um Eric Clapton. Tatsächlich kann man diversen Songs diverse Einflüsse zuordnen. Creedence Clearwater Revival lässt bei „What´s Left“ grüßen während „Long Days“ einen Touch von den Beatles hat und „Surface of Things“ an Bob Dylan erinnert. Bei „Misery“ kommt einem unweigerlich „Knockin´ on Heavens Door“ in den Sinn mit seinen eher ruhigen Country-Rock Sound. 

Tatsächlich ist der Sound der 60er gut in die heutige Zeit übersetzt. Es ist kein krampfhafter Versuch diesen Sound zu kopieren, sondern eine zeitgemäße Hommage. Zwischenzeitlich plätschert das Album vor sich hin. Aber gerade in einer Zeit, in der alles überladen und gestresst ist kann der warme Sound ein bisschen Sonne aus dem Summer of Love in den kalten Herbst von Wiesbaden und ganz Deutschland bringen.


Label: Unique Records
Interpret: Fooks Nihil
Name: Fooks Nihil
Online: Zur Seite des Interpreten.


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