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Barry Can’t Swim – When Will We Land?

Rezensiert von an 22. Oktober 2023

       

If God is a DJ, then we pray that he plays deep basses” (“Deadbeat Gospel“). Der schottische Produzent, DJ und Multiinstrumentalist Barry Can’t Swim präsentiert auf seinem Debütalbum “When Will We Land?” seinen ganzen musikalischen Facettenreichtum. Spirituelle Spoken-Word-Passagen werden hier mit organischem Space-Jazz vereint und brasilianische Chor-Samples treffen auf Peak-Time Clubsounds.

Barry Can’t Swim, mit bürgerlichem Namen Joshua Mainnie, wuchs in Edinburgh auf und interessierte sich als Kind mehr für Musik als für die Schule. Begeistert von seinen ersten musikalischen Erfahrungen im Klavierunterricht probierte er nach eigener Aussage alles aus und spielte sowohl Gitarre, Klavier und Schlagzeug in sämtlichen Bands. Im späteren Musikstudium traf Joshua auf die Welt der Club-Sounds und begann, unter anderem inspiriert von Fela Kutis Afrobeat, seine Kreativität in eigene Produktionen fließen zu lassen. Nach einigen ersten Veröffentlichungen auf SoundCloud erschienen ab 2019 mehrere offizielle Singles und EPs, u.a. beim Londoner Label Part Four.

Copyright: Ninja Tune

2022 folgte für Barry Can’t Swim der Sprung zu einem der erfolgreichsten Label für elektronische Musik weltweit – die EP “More Content” erschien bei Ninja Tune (Bonobo, Bicep, Floating Points) und verhalf dem Schotten endgültig zu internationaler Aufmerksamkeit. Während “More Content” deutlich durch synthetische Klänge getragen wird und durch Deep House und UK Bass Einflüsse vor allem clubtauglich ist, schafft Barry Can’t Swim mit seinem Debütalbum (auch erschienen bei Ninja Tune) wiederum einen musikalischen Rundumschlag. Schon der Opener und Titeltrack “When Will We Land?” hebt sich durch wiederholende Klavierpassagen, einen fast schon ambientartigen Aufbau, Gospelstimmen und ein jazziges Schlagzeug von klassischer Ravemusik ab. Auf “Deadbeat Gospel” arbeitete Joshua mit dem irischen Lyriker somedeadbeat zusammen und verband dessen Spoken Word mit euphorischen Electronica-Elementen, die an Bicep erinnern. Durch diese ersten beiden Tracks wie das gesamte Album ziehen sich melodische Gesangs-Samples, die mal mehr und mal weniger aufgesplittet und neu zusammengesetzt wurden. Am deutlichsten zum Einsatz kommt diese Technik wohl auf dem Disclosure-esken “Sunsleeper” und dem ekstatischen “Dance of the Crab“, das die brasilianische Gesangsgruppe Trio Ternura samplet.

“When Will We Land?” macht vor allem durch seine dynamische Vielseitigkeit Spaß. Barry Can’t Swim bietet ein farbenfrohes Sortiment an Rhythmen von Afrobeat bis Deep House, organische analoge Sounds vermischen sich mit warmen Synthesizern und trotzdem harmonieren die Tracks wunderbar als Album. In den Worten von somedeadbeat:

DJ killing it so much I wrote a fuckin’ eulogy.

– “Deadbeat Gospel”

Label: Ninja Tune
Veröffentlicht am: 20.10.2023
Interpret: Barry Can't Swim
Name: When Will We Land?
Online: Zur Seite des Interpreten.


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