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Wacken 2018 – Vorbericht

Geschrieben von an 10. Juli 2018

Faster – Harder – Louder. Ein passenderes Motto könnte das Wacken nicht haben. Schließlich ist es DAS Metal-Festival schlechthin. Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Das kleine, idyllische Dorf Wacken in Schleswig-Holstein verwandelt sich jedes Jahr in eine Hochburg der harten Musik, dessen Einwohnerzahl für ein Wochenende lang von 1.900 auf über 84.000 Menschen ansteigt – das kann wohl kaum ein Dorf von sich behaupten. Wir nehmen das Line Up genauer unter die Lupe und schauen, worauf sich Metal-Fans in diesem Jahr freuen dürfen.

Große Namen der Metal-Szene sind bei Wacken natürlich immer vorprogrammiert. In diesem Jahr sind das zum Beispiel Nightwish, In Flames oder auch Children of Bodom. Ein besonderes Highlight sind für uns die Heavy Metal-Koryphäen von Judas Priest. Im März diesen Jahres haben sie ihr mittlerweile 18. Studioalbum rausgebracht. Auf Wacken werden sie sicherlich einige Lieder daraus spielen – sehr wahrscheinlich aber ohne Gitarrist Glenn Tipton. Er hatte sich kurz nach der Veröffentlichung von “Firepower” dazu entschieden, nicht an der diesjährigen Tournee teilzunehmen. Der Grund: seine fortgeschrittene Parkinson-Erkrankung. Seitdem übernimmt der englische Musikproduzent und Gitarrist Andy Sneap den Part von Glenn Tipton. Wir wünschen Glenn für seine gesundheitliche Zukunft alles Gute!

Neben den wahnsinnig guten und diversen Headlinern haben wir allerdings auch weitere sehr vielversprechende Acts im Line Up gefunden. Das sind unsere drei Radio Q-Bandhighlights:

1 Zeal & Ardor

Man nehme Blues, Gospel und Soul und kombiniere es mit Black Metal..und herauskommt: Zeal & Ardor. Der Basler Künstler Manuel Gagneux erschafft Musik, von der niemand bisher gedacht hatte, dass sie existieren könnte. Wir sind begeistert davon! Die erste Single-Auskopplung (“Gravedigger’s Chant”) vom neuen Album “Stranger Fruit” – zugegebenermaßen ein etwas stillerer Song im Vergleich zu Titeln wie “Waste” oder “Don’t You Dare” – haben wir deshalb prompt bei uns in die Rotation aufgenommen.

2 Gojira

Ein richtiger Geheimtipp sind Gojira – eine vierköpfige Band aus Frankreich. Ihre Musik lässt sich nicht in eine Genre-Schublade stecken- sie gehört zum Death Metal, mal zum Progressive Metal, ist aber auch “thrashig”. Die Songtexte sind gesellschaftskritisch und dabei sind Gojira vor allem für ihren Sinn für Umwelt- und Tierschutz bekannt. Frontmann Joe Duplantier beschreibt den Stil von Gojira auf ihrer Facebook-Page folgendermaßen: “Wir wollen nicht negativ oder zynisch über das Schicksal der Menschheit sein, aber die Umstände auf der Welt werden immer kritischer, und die Art und Weise, wie Menschen sich verhalten, ist so katastrophal, dass wir wirklich das Bedürfnis verspüren unsere Verzweiflung darüber auszudrücken. Es ist keine Angst, sondern Wut. Trotzdem glauben wir immer noch, dass Bewusstsein einen Unterschied machen kann und dass wir als Menschen Dinge ändern können.”

3 Arch Enemy

Wer zuvor noch nie etwas von Arch Enemy gehört hat (was unter Metallern zwar sehr unwahrscheinlich ist), der wundert sich vielleicht ein wenig, wenn sie oder er diese Band auf der Wacken-Bühne sieht, denn: Hier erwartet euch die geballte Growl- und Scream-Power der kanadischen Sängerin Alissa White-Gluz. Frauen sind unter den Bands bei Wacken zwar keine absolute Seltenheit mehr, allerdings gibt es tatsächlich nicht viele Metal-Bands, die eine Frau am Gesangsmikro haben (2018 sind das z.B. noch Blues Pills, Arkona und Nightwish). Aber zurück zu Arch Enemy: Im vergangenen Jahr hat die Band um Gründungsmitglied Michael Amott ihr neues Album “Will to Power” veröffentlicht – und enttäuscht damit nicht. Harte, verzerrte Riffs, unermüdliche Doublebass-Einlagen, abgewechselt von gefühlvollen und virtuosen Gitarrenmelodien, zeigen, dass Arch Enemy völlig zurecht zu einer der besten Melodic Death Metal-Bands gehört, die die Welt derzeit zu bieten hat.

Also: See you in Wacken, Rain or Shine!

Autorin: Brigitte Lieb