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Interview mit Bombay

Geschrieben von am 11. Juli 2017

Die holländische Indie-Rock-Band Bombay waren auf ihrer „Show your teeth“-Tour am 4.4.16 zu Gast im FZW in Dortmund. Radio Q – Reporterin Melissa Faust hat das Trio bestehend aus Mathias Janmaat (Gesang und Gitarre), Lisa Ann Jonker (Gesang und Schlagzeug) und Gijs Loots (Bass) zum Interview getroffen. Vom Duo bis zum Quintett haben sie schon jegliche Formationen ausprobiert, jetzt bleiben sie aber erst mal zu dritt.

Melissa Faust: Ihr seid ja eine relativ neue Indie-Rock Band. Wie würdet ihr denn für unsere Hörer, die noch nichts von euch gehört haben, euren Musikstil beschreiben?

Gijs: Als poppig umrandeten Lo-Fi Indie-Rock. (lacht)

Mathias: Ja ich würd das auch so sagen, definitiv.

Ihr seid jetzt seit 3 Monaten auf Tour, seit 2 Monaten ist euer neues Album draußen. Was für Feedback habt ihr für euer neues Album „Show your teeth“ bekommen?

Mathias: Ja, das war wirklich gut. Wir sind sehr glücklich damit. Wir haben ja einige Zeit an dem Album gearbeitet und sind echt zufrieden was dabei rausgekommen ist. Wir bekommen echt sehr nette Kritiken.

Gijs: Vielleicht verstecken sie ja auch die schlechten vor uns. Also wir haben kaum schlechte Kritiken gelesen. Ja, vielleicht versteckt sie echt jemand vor uns. (alle lachen)

Mathias, du hast gerade gesagt ihr habt ziemlich lange am Album gearbeitet. Wie lange hat es denn gebraucht es aufzunehmen oder alles fertigzuschreiben?

Mathias: Eine ganze Zeit. Der Aufnahmeprozess hat sich etwa über ein Jahr hingezogen. Ein Monat mal da, dann mal da. Wir haben ja in verschiedenen Studios aufgenommen. Ja, ein Jahr hat’s schon gedauert.

Habt ihr nur in Amsterdam aufgenommen?

Mathias: Nein, auch in Utrecht. Das ist eine halbe Stunde von Amsterdam entfernt.

Mathias, über dich liest man, dass du das kreative Element der Band wärst. Hast du allein alle Lieder für das neue Album geschrieben?

Mathias: Also die meisten Songs hab ich mit einem Kumpel aus Amsterdam geschrieben. Er hat echt bei einer Menge Songs für dieses Album mitgeholfen.

Also um Songs zu schreiben setzt du dich mit Kumpels zusammen und dann schreibt ihr zusammen Songs?

Mathias: Es ist eher wie so ein Büroberuf („9 to 5 thing“). Also man setzt sich im Studio hin, mit der Akustikgitarre und versucht etwas zu finden, das einem gefällt. Dann nimmt man sich eine Pause für einen Kaffee und dann eine Pause für ein Sandwich (Gijs lacht), weißt du. Dann bestellt man ein paar Nudeln.

Also beginnt alles mit der Musik und dann schreibt ihr die Songs.

Mathias: Ja, meistens fängt alles mit einem Entwurf der Akkorde an und dann albert man rum und irgendwann poppt einem dann ein Wort raus. Und um das herum schreibt man darum dann den Song. Manchmal hat man eine klare Idee worüber man singen will, kommt drauf an welche Stimmung man gerade hat.

Ihr hattet eine Menge Wechsel in der Band. Also du (Mathias) warst in der ursprünglichen Zusammenstellung dabei. Dann kam Gijs und dann Lisa. Wie kams dazu das sich eure Band so verändert?

Mathias: Ich glaub, das liegt daran, dass man sich immer weiterentwickelt. Wir suchen immer nach der richtigen Form für die Band. Wir haben als Trio angefangen, waren dann 4, dann 5 für eine Zeit. Dann wieder ein Duo und dann hat die Grundlage irgendwie gefehlt. Wir hatten dann nur Gitarre und Schlagzeug. Der Bass hat gefehlt. Dann ist Gijs ist dazugekommen und das hat super gepasst. Und als wir die letzte Aufnahme fertig gemacht haben, kam Lisa. Und das lief gut. Für mich fühlt sich das jetzt wie eine solide Zusammensetzung an. Vielleicht können wir für immer ein Trio bleiben.

Lisa: Hunderte von Jahren. (alle lachen) Für immer.

Lisa, wie wars für dich in die Band zu kommen? Wie kamst du zur Band?

Lisa: Ich habe eine Aufnahme gemacht. Dann hab ich eine Facebooknachricht bekommen, so kams dazu. Ich bin dann vorbeigekommen. Hab ein paar Songs gespielt. Da war ein guter Vibe die ganze Zeit. Es fühlt sich echt gut an.

Dann haben wir angefangen viel zu proben. Und jetzt spielen wir Shows. Ja, das ist besser als viel zu proben. Okay ich mag Proben auch gerne. Aber zu performen, ja das ist das beste, finde ich, für mich.

Der ursprüngliche Name war „Bombay Show Pig“. Warum habt ihr jetzt die letzten beiden Wörter rausgeworfen?

Mathias: Wir haben zuerst über einen ganz anderen Namen nachgedacht. Als wir über einen Namen nachgedacht haben, kam jemand und hat gesagt „Hey, warum nicht einfach nur Bombay?“ Und wir dachten erst, „Nein, nein, auf keinen Fall! Wir müssen etwas ganz neues finden.“ Als wir neue Namen ausprobiert haben hat sich nichts gut angefühlt. Und dann dachten wir, okay ja lassen wir Bombay. Wir assozieren damit noch Sachen die wir früher gemacht haben.

Gijs: Wir spielen ja auch noch alte Songs.

Mathias: Es hat die guten Elemente der Vergangenheit und gute Elemente der Zukunft.

Was war damals die Idee von „Bombay Show Pig“? Also gab es da keine tiefer Bedeutung für den Namen?

Mathias: Nein, nicht wirklich. Wir mochten den Klang.

Als ich Bombay bei Google eingegeben habe, kam ich erst auf den Gin, Bombay Saphire Gin, dann auf Bombay Bycylce Club. Naja, ist wohl dann nicht ganz so einfach zu finden. Aber der Name ist ganz cool. Was anderes, im Januar wart ihr Supportband für Tame Impala. Wie war’s mit denen zu spielen?

Mathias: Das war wie eine Aftershow in einem großen Veranstaltungsort in Holland. Das wurde dann richtig nett. Die Leute, die zu Tame Impala gekommen sind. Ich glaube…

Gijs: (unterbricht) Es war als hätte sie für uns eröffnet. (alle lachen) Die Zuschauer waren total verrückt nach Tame Impala. Und danach haben wir gespielt, als die meisten auf dem Weg zu ihren Mänteln waren und wir haben es hingekriegt, dass auch einige dann bei unserer Show geblieben sind und die haben uns auch ziemlich gehypted. Die mochten unsere Show auch.

Was mögt ihr lieber? Aufnehmen, Konzerte spielen oder Festivals?

Mathias: Ich mag gerade die Club-Shows. Gestern haben wir eine Release-Party in Paris gespielt und es ist total cool für neue Leute, aber auch für Leute zu spielen, die kommen weil sie die Musik mögen, die wir machen. Ja, das ist dann eine gute Atmosphäre. Studio ist auch cool, Festivals aber auch.

Ihr hab euren Namen noch nicht auf einem Festival Line-Up in Deutschland gesehen. Kommt ihr nicht zu Festivals in Deutschland?

Mathias: Ah, doch wir spielen auf ein paar Festivals in Deutschland dieses Jahr.

Naja, vielleicht haben die das Lineup noch nicht verraten.

Gijs: Ja, vielleicht hängt das noch in der Leitung.

Verratet ihr schon welche?

Mathias: Die meisten Festivals sind noch nicht veröffentlicht. Ich bin nicht sicher, was wir verraten dürfen. Ich glaube das sind 1-2 in der Nähe von Berlin. Und noch ein paar.. Ich bin nicht ganz sicher.

Gijs: Und irgendwas irgendwo in Saarbrücken oder so. Die Zeit wird’s zeigen. (alle lachen)

Naja, Saarbrücken ist schon ein bisschen weit weg von hier. Was mir vorhin aufgefallen ist. Auf dem Merch-Tshirt ist jemand zu sehen, der sich eine Faust in den Mund schiebt. Euer Album heißt „Show your Teeth“. Gibt es da nen Grund für das Bild?

Gijs: Das ist die künstlerische Freiheit unserer Künstlerin, die die Illustrationen macht. Wir sind nicht sicher, warum das da passiert. (Mathias lacht.) Naja, das Mädchen auf dem Bild guckt ihn ziemlich belanglos an, vielleicht ist er über irgendwas ziemlich frustiert. Über irgendwas dummes.

Mathias: Naja, die Künsterlin, die das gemacht hat, hat schon die Illustration für das letzte Album gemacht. Wir arbeiten schon länger zusammen. Wir haben dann nur gesagt: „Hier ist die Aufnahme. Hör dir’s an und mach uns ein Tshirt.“ Dann hat sie das gemacht. Wir haben nicht danach gefragt.

Ihr seid seit 3 Monaten auf Tour, wie ist’s zusammen. Seid ihr noch Freunde?

Mathias: Wir fahren meistens immer wieder zurück.

Gijs: Ja, manchmal haben wir Pausen voneinander. (Mathias lacht)

Lisa: So. Ja, wir sind immernoch Freunde. (alle lachen)

Mathias: Ich mag den Vibe der Gruppe. Ich bin mir nicht so sicher über diese hier… (alle lachen)

Lisa: Diese hier, das bin ich (alle lachen).

Mathias: Nein, nein, es ist ein guter Vibe.

Ich bin mal gespannt wie es in Dortmund wird.

Mathias: Ich bin neugierig, wie es an einem Montagabend wird. In Amsterdam wäre das nicht der beste Tag zum Ausgehen. Aber vielleicht geht man in Dortmund ja mehr aus als in Amsterdam.

Das wollen wir natürlich hoffen. Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Melissa Faust. Bild: Bombay