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Suki Waterhouse – Memoir of a Sparklemuffin

Rezensiert von on 17. September 2024

       

Eine bunte leicht bizarr aussehende Spinne, die sich tanzend vor und zurück bewegt und dabei fast winkend die Ärmchen hebt – das ist kein schräger Traum, sondern die Inspiration für das neue Album von Suki Waterhouse. 

Die Sängerin ist neben ihrer Musik hauptsächlich fürs Modeln und Schauspielern bekannt, aber hat seit 2022 einiges an neuer Musik produziert. Auf ihr Debut Album folgen mehr Songs, Festival Auftritte und eine eigene World Tour. Nun auch ein neues Album.

“Memoir of a Sparkle Muffin” heißt ihr neues Album, wobei mit dem Namen nicht das süße Gebäck gemeint ist, sondern die männliche Pfauenspinne. Suki war so fasziniert vom Auftreten der Spinne, dass sie sie nicht mehr aus dem Kopf bekommen hat. Sie selbst nimmt die Spinne als ein Symbol für die Metamorphose, was sich als Thema durch das Album zieht. “Memoir of a Sparklemuffin” beendete sie Anfang des Jahres in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft. Die Songs wurden also zum Teil in ihrem Homestudio aufgenommen. 

Das Album besteht aus 18 Tracks, die man dem Indie Pop zuordnen kann. Der Vibe allerdings unterscheidet sich schon von Song zu Song. Ein Großteil des Albums nehmen nostalgische und  melancholische Love-Songs ein. Dazu gehören zum Beispiel Everybody breaks up anyway, Helpless oder To Love. Alle Songs thematisieren eine toxische und fast fetischisierende Liebe, wobei das Ziel gesetzt wird über diese Liebe hinwegzukommen. Musikalisch unterstützt wird diese tiefe Traurigkeit und Verletzlichkeit durch viel Akustik, leise Piano-Töne und ruhige Drums im Hintergrund. Da Suki in ihren Songs häufig eigene Inspirationen, Erfahrungen oder Lebensabschnitte teilt, erfährt man hier viel über sie und ihren Werdegang. 

Der erste Song des Albums Gateway Drug entführt einen von Anfang an in eine Traumwelt. Suki singt von einer rettenden Liebe, die alle Probleme lösen soll. Jedoch deutet der Titel schon darauf hin, dass auch diese Traumwelt ein albtraumhaftes Ende finden wird. Der Song startet melancholisch mit leiser Gitarren Untermalung, aber bekommt zur Mitte des Songs einen rockigen, lauteren Ton. Dabei wirkt der Background-Gesang stets träumerisch. Mit Supersad ändert sich der Vibe ein wenig. Der Song könnte mit schnellen Drums und einer Garageband ähnlicher Gitarre in einer 90er Jahre Romcom laufen. Der Anfang erinnert an Letters to Cleo mit ihren Love Songs der 90er Jahre. Allgemein sticht der Song in der ruhigen Akustik- Musik des Albums deutlich heraus. Auch inhaltlich vermittelt der Song eine gewisse “Heilung” von vergangener Liebe und Trennung. Die Lyrics “End of the world´til I’m doing fine” fasst das Ganze ziemlich gut zusammen. Blackout Drunk ergänzt dann die obigen Songs mit einer Art Revenge Song. Mit einem schnellen, elektronischen Beat und rhythmischem Klatschen im Hintergrund singt Suki über eine Person, die jedes Mal beim Ausgehen unangenehm und betrunken Mist baut. Der Refrain hat vom ganzen Album das größte Ohrwurm-Potenzial. 

An eine Zeitreise in die 70er erinnert der Song To Get You, welchen sie mit Greg Gonzales, Sänger der Indie Rock Band Cigarettes After Sex, geschrieben und komponiert hat. Der Song weist durch die Akustik und die Tiefe ihrer Stimme fast schon Ähnlichkeit zu Fleetwood Mac Songs auf. Ein überraschender Genrewechsel prägt den nächsten Song My Fun. Der Song gehört statt zum Indie Pop eher ins Country Pop Genre. Er ist, wie der Titel schon sagt, einfach Fun. Der rhythmische Beat ist simpel aber effektiv, man könnte schon fast seine Cowboy Stiefel rausholen und dazu Line Dancen. Suki singt über persönliche Entwicklung, Sex und Selbstliebe, was im Album echt erfrischend wirkt. Auch mit persönlicher Entwicklung zu tun hat der nächste Track im Album Model, Actress, Whatever. Allein in den Titel kann man viel reininterpretieren. Zur Background Musik, die an einen Song im Abspann von Filmen erinnert, wird über ihren Werdegang und ihren Traum von Berühmtheit gesungen. Einen Traum, den sie erreicht, aber der einen bitteren Beigeschmack hat, wegen allem, was sie für den Traum tun musste. 

Insgesamt bringt das Album verschiedene Ausprägungen von Indie Pop mit sich, die aber alle ihren Charme haben. Wer auf Nostalgie bei seinen Songs steht, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten, ob 60er, 70er Jahre oder 90s Dream Pop, da findet sich was. Die Songs, die keinen krassen Genrewechsel oder Besonderheiten zeigen, ähneln sich teilweise schon sehr stark. Aber die dramatische, melancholische Art ist auch einfach Teil vom Stil, den Suki Waterhouse bisher in ihrer Musik zeigt und den man von ihr kennt. Mit dem neuen Album erfährt man als Außenstehende viel von ihr und ihrer Musik, aber auch Fans können sich über für sie typische Hörmuster freuen. 


Label: Sub Pop Records
Veröffentlicht am: 13.09.2024
Interpret: Suki Waterhouse
Name: Memoir of a Sparklemuffin
Online: Zur Seite des Interpreten.


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