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Vorbericht Pop-Kultur Festival Berlin

Geschrieben von am 29. August 2023

So langsam aber sicher nähert sich die Festival-Saison dem Ende, wer aber noch nicht ganz bedient war diesen Sommer hat aktuell nochmal die Gelegenheit für lau ein Potpourri an Konzerten, Lesungen und Kunst zu erleben: Diese Woche von Mittwoch bis Freitag findet in Berlin das Pop-Kultur Festival zum neunten Mal statt. 

Das Wort ‘Pop’ ist hier nicht unbedingt (noch nicht!) zu wörtlich zu nehmen, denn Teil des Line Ups sind vor allem zahlreiche Underground- bzw. Nachwuchs-Künstler*innen und somit auch der vielleicht ein oder andere Geheimtipp. Radio Q Lieblinge The Düsseldorf Düsterboys oder die fantastische Fuffifufzich sind zum Beispiel genauso vertreten wie die britsche Noise/Art/Avantgarde-Rock Band Crack Cloud. Die musikalische Untermalung ist ähnlich wie der Rest des Festivals vor allem: einzigartig, divers und progressiv. 

Teil des Festivals sind u.a. auch Projektaktionen wie “Can I Kick It?”, das anlässlich der anstehenden EM bei uns das Thema Fußball aus queerer, migrantischer und feministischer Perspektive beleuchtet.
– Und ja, kicken kann man auch!

Das Feiern utopischer Perspektiven, Auseinandersetzungen mit Machtstrukturen und Erlebnisse & Empowerment von Migration wird auch Teil der vielen Lesungen & Diskussionsrunden sein – da ist das Pop-Kultur Festival besonders unique und legt einen großen Fokus. Die Liste an Teilnehmenden liest sich stellenweise wie das “Who is Who” der deutschen Indie-Szene: am Start sind so Frank Spilker oder Andreas Dorau aber auch u.a. Kolumnistin Samira El Ouassil, Schriftsteller Fikri Anıl Altıntaş und einige der auftretenden Musiker*innen.

Das Pop-Kultur versteht sich im Übrigen auch als Plattform zum Austausch zwischen Kreativschaffenden: Tagsüber gibt es für die Künstler*innen kostenfreie Workshops, abends performen abseits des normalen Line-ups junge Nachwuchskünstler*innen aus aller Welt noch für die Festivalbesucher*innen.

Daneben gibt’s noch Mitmachangebote wie Karaoke, diverse DJ-Sets und Kunstinstallationen wie beispielsweise die Kyiv Black Box – eine Simulation des Kiewer Clubs Closer, der aktuell trotz der russischen Angriffe noch geöffnet ist. Solidarität mit der Ukraine spiegelt sich auch in den zahlreichen Acts, die vor Ort performen, wieder.

Um nochmal das generelle Line-up ein bisschen zu zelebrieren: Dabei sind noch die Londoner Truppe um Sorry (AdW 2020 hier!), ein 60(!) Personen starkes RnB/Neosoul Ensemble namens A Song for You, der charmante Krautrock-Electronica Mix mit japanischen Texten von Aili, Slowcore Pioniere Codeine mit ihrem ersten Konzert außerhalb der USA seit 2012, die grad sehr gefeierte Charlotte Brandi oder Electroclash von cumgirl8. Achja Freelove klingen auch großartig und naja, bei dem Namen irgendwie logisch!

Ort des Geschehens ist das ziemlich zentrale und gemütliche Gelände der Kulturbrauerei in Berlin, wirklich überzeugend fand ich aber vor allem auch den sehr fairen Preis von 75 Euro für ein Drei-Tages-Ticket. Bei der Anzahl an wirklich guten Künstler*innen kann man da echt nicht meckern – ich freu mich auf jeden Fall sehr drauf und als Festival zwischen Häuserfassaden ist es eine mit Sicherheit entspannte, schlammfreie Alternative zu dem ein oder anderen größeren Event in diesem Sommer!