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“Ekstase!”- KAFFKIEZ über Features mit Dua Lipa und warum man nicht mit Landungsbrücken schwimmen sollte

Geschrieben von am 18. Juni 2023

Tatütata, der Sommer ist endlich da! Und was bringt der Sommer mit sich? Richtig, Festivals, Festivals und noch mehr Festivals! Genau das stand am vergangenen Donnerstag, den 15.6.2023 an – das Campusfestival Bielefeld. Mit dabei war natürlich auch die Rosenheimer Band KAFFKIEZ, die seit 2020 die deutsche Indie Szene aufmischt. Authentisch, laut, symphatisch – das sind die fünf Jungs aus Rosenheim. Unserer Reporterinnen Elisa Englisch und Annika Krieger waren vor Ort und haben ein Interview mit der Band geführt.

Gotti: Hi, ich bin der Johannes oder auch Gotti.

Eisna: Ich bin auch der Johannes, deswegen sagen alle Eisna zu mir. Wir sind von KAFFKIEZ.

Q: Wir starten jetzt erstmal mit einer kleinen Runde “Entweder-oder?” um warm zu werden.

Q: Festivals oder eigene Konzerte spielen?

Gotti: Schwierig, gerade im Sommer Festivals.

Eisna: Ja, würde ich auch sagen.

Q: Kaff oder Kiez?

Eisna: KAFFKIEZ!

Q: Chips oder Schokolade?

Eisna: Chips.

Gotti: Schokolade. 

Q: Feste oder Flüssigseife?

Gotti: Fest.

Eisna: Flüssig.

Q: Eistee Pfirsich oder Zitrone?

Gotti: Pfirsich.

Eisna: Ja, doch Pfirsich.

Q: Schoko oder Vanilleeis?

Gotti: Vanille.

Eisna: Schoko.

Q: Super, dann starten wir jetzt mal richtig rein.

Euer Name besteht ja aus den Komponenten Kaff und Kiez, in einem anderen Interview habt ihr mal erwähnt, dass “Kiez” dabei dafür steht, wo die Reise gerne hingehen darf: Nämlich in die junge, bunte Szene der Musik unserer Großstädte. Momentan lebt ihr ja in Rosenheim, habt ihr einen Traum, wo es für euch vielleicht irgendwann mal hingehen soll?

Eisna: Ja, genau. Also ich glaub lebenstechnisch jetzt mittlerweile nicht, weil wir sehr viel unterwegs sind. Wir dürfen sehr viel unterwegs sein, muss man sagen. Es ist sehr schön, immer wieder an einen Ort zurückzukommen, wo einfach nichts ist. Also “nichts” ist auch übertrieben, aber es ist sehr ruhig da. Das passt gerade einfach sehr, sehr gut. Wir sind sehr viel in Berlin für Aufnahmen, auf den Festivals sehr viel unterwegs und dann ist der Ausgleich total fein. Gut, ich meine musikalisch dürfen wir mittlerweile in einigen schönen Großstädten spielen, also das hat sich auf jeden Fall erfüllt.

Q: Wo wir jetzt beim Thema Orte sind: an welchem Ort seid ihr besonders kreativ, wo verfasst ihr eure Songs?

Gotti: Also wir treffen uns meistens eigentlich bei uns Zuhause. Das kann mal im Home Studio sein, das kann aber auch mal in einem angemieteten Airbnb oder im Studio von unserem Produzenten oder auch im Garten sein. Also das ist jetzt schon alles passiert. Ich würde jetzt nicht sagen, dass wir da irgendwie einen festen Platz haben, wo wir unserer Kreativität am besten freien Lauf lassen können oder wo am meisten entsteht. 

Q: Schreibt ihr denn eure Songs immer alle zusammen oder gibt es bei euch ein Mastermind, das da die lyrischen Hosen an hat?

Eisna: Wir schreiben nicht alle zusammen. Das wäre auch einfach ein bisschen anstrengend, zu fünft über jede Line zu streiten, über jeden Akkord. Es ist ein Prozess, man fängt alleine, zu zweit, mal zu dritt an, brainstormt ein bisschen, nimmt die Sachen dann mit in die Bandprobe oder direkt ins Studio. Und dann wird es nochmal zerpflückt in die Einzelheiten. Aber es baut sich ein bisschen auf. Also wir sind keine Band, die sich zu fünft im Proberaum einsperrt und sich dann über jeden D-Moll-Akkord streitet.

Q: Welcher eurer Songs hat denn die längste Entstehungsgeschichte?

Gotti: Die längste ist, glaube ich, “Frei”, oder? 

Eisna: “Frei” hätte ich gesagt oder “Falsch”, den haben wir viel gespielt und viel nochmal umgekrempelt. Alles so Songs, die dann doch nochmal einen neuen Input gebraucht haben und da haben wir dann nochmal alles umgeworfen.

Q: Ihr habt bis 2020 Musik mit englischen Texten unter dem Bandnamen “Maybe” gemacht, könnt ihr euch vorstellen, nochmal Songs auf Englisch zu machen? 

Gotti: Also nicht unter dem Projekt KAFFKIEZ. Dann wäre das ein abgekapseltes Projekt, was jetzt vielleicht auch nicht in der Besetzung stattfindet und sicherlich auch nicht unter dem Namen “Maybe”.

Q: Im nächsten Jahr bringt ihr euer zweites Album raus, was den Titel “Ekstase” trägt. Was erwartet uns da und wird es vielleicht Brüche zu eurem Debüt-Album “Alles auf Anfang” geben?

Gotti: Ekstase!

Eisna: Ich glaub einfach ein sehr kaffkieziges Album. Wir haben uns schon vorgenommen, uns für diese zweite Platte selbst treu zu bleiben und einfach das weiter zu machen, was uns jetzt im letzten Jahr so viel Spaß gemacht hat. Festivaltaugliche, energetische Musik zu machen, an der wir auch einfach Spaß haben. Und wir haben uns noch ein paar nette Sachen einfallen lassen. Wir gehen zum Beispiel auf Tour mit dem neuen Album, da kann man ja auch mal vorbeikommen und sich gleich mal live gönnen.

Q: Mittlerweile habt ihr, durch eure Tour letztes Jahr und viele Auftritte bei verschiedenen Festivals, schon viel Bühnenerfahrung sammeln können. Gibt es da bei euch und vielleicht eurem Team ein bestimmtes Ritual vor den Shows?

Eisna: Joa, also bei uns gibt’s einen Warm-up-Song, der ist wirklich je nach Tour oder Festival anders. Hat sich jetzt dieses Jahr noch nicht ganz so etabliert, aber das wird auf jeden Fall schon noch. Dann kommen wir halt im Inner Circle zusammen mit unserer Crew und dann gehen wir eigentlich nochmal ganz kurz die Show durch, falls es irgendwelche speziellen Sachen an dem Tag gibt. Und dann machen wir noch kurz einen Kreis, pushen und motivieren uns und dann geht’s los. 

Q: Meistens ist es ja so, dass man im Leben Idole und Leute hat, von denen man sich inspirieren lässt. Wer ist euer Vorbild in Bezug auf die Musik?

Eisna: DAS Vorbild glaub ich gibt es nicht, ich glaub man guckt schon auch links und rechts was andere so machen. Und ich glaube, wir finden alle auf unsere ganz eigene Art und Weise musikalische Projekte auch jetzt im deutschen Indie sehr, sehr cool und sagen: “Ey, die machen coole Sachen!”. Ich glaube, wir kommen alle ursprünglich ein bisschen aus dieser ganz klassischen Rock-Schiene, Metal-Schiene. Hatten alle unsere Jugend-Idole, so Linkin Park, Guns N‘ Roses mäßig. Und jetzt mittlerweile ist man da aber halt schon so auch Mukker als Beruf quasi und hat einfach so einen beruflichen Blick auf das, was andere machen und feiert’s oder feiert’s nicht, holt sich Inspiration und das ist auch ein sehr schöner Austausch mit anderen.

Q: Und wer wäre euer absolutes Traumfeature? Da könnt ihr auch gerne groß denken.

Gotti: Dua Lipa!

Eisna: Joa, da hab ich mir jetzt noch keine Gedanken gemacht, würde mich aber anschließen.

Q: Wir sind ja ein Campusradio und da interessiert uns natürlich auch immer, ob die Künstler studiert haben oder was so ihr Weg, beziehungsweise Plan B gewesen wäre, wenn es nicht die Musik geworden wäre. Wie ist das bei euch, was hättet ihr gemacht, wenn es nicht Musik geworden wäre?

Eisna: Ein paar von uns haben studiert. Wir beide haben auf jeden Fall studiert. Der Johannes hat strategisches Management im Master und ich habe Psychologie studiert. Wir haben beide in Innsbruck unseren Master sogar fertig gemacht, letztes Jahr noch. Und der Rest hat Ausbildungen gemacht tatsächlich. Aber ja, wir wissen wie es ist, studieren zu gehen. Wir haben uns auch die Uni hier von innen angeguckt.

Gotti: Schmackofatz!

Q: Wir haben bei uns im Sender eine Kategorie namens “Platte für die Insel”. Das heißt, wenn ihr auf einer einsamen Insel wärt, und nur ein Album mitnehmen könntet, welches wäre das dann?

Gotti: Auf einer einsamen Insel will ich ja keine Depri-Musik hören.

Eisna: Es muss schon was vibeyges sein. Also ich bin nicht so ein richtiger Plattenhörer, das ist jetzt echt schwierig. Wenn ich jetzt so in den letzten Jahren denken würde, dann wär’s wahrscheinlich diese Bilderbuch-Platte von 2022. “Zwischen deiner und meiner Welt” heißt die, glaube ich. Mit der Rose vorne drauf. Ich finde, das ist einfach ein richtiger Vibe, die könnt ich den ganzen Tag runterhören. Das wäre so der Beach-Vibe. Da würde ich mir einen kleinen Cocktail machen, Gitarren-Musik im Hintergrund, und würde mein Leben chillen, wahrscheinlich dann eingehen, weil es so einsam ist. Das wäre jetzt mein erster Go-To, würde ich sagen. 

Q: Gibt es einen lustigen Fun Fact über euch? Vielleicht hat ja jemand von euch einen sechsten Zeh oder sowas?

Eisna: Also, einen Fun Fact glaub ich nicht.

Gotti: Wir haben halt Insider.

Eisna: Also falls ihr mal was lustiges sehen wollt: Unser Gitarrist ist mal mit einer Landungsbrücke von einem Boot gemeinsam in einen See geklatscht, beim Video-Dreh. Das könnt ihr euch gerne auf unserem Social Media angucken. Diese Brücke musste dann auch wieder da rausgeholt werden mit einem Kran. Das kann man sich auf jeden Fall angucken. Das ist sehr lustig, also falls ihr heute noch nicht gelacht habt, zieht’s euch rein!

Q: Habt ihr denn noch ein paar Lebensweisheiten für unsere Hörer*innen, außer nicht mit Landungsbrücken baden zu gehen?

Gotti: Nicht zu viel planen! Sonst endet ihr so wie wir, haha. Ne, studieren ist gut!

Eisna: Ich finde so Lebensmottos eigentlich ziemlich doof, muss ich sagen, ich finde die sind so unflexibel. Aber eine gute Freundin von mir hat immer etwas gesagt. Als es mit der Band losging, war viel Chaos bei uns, ich wollte da eigentlich immer Psychotherapeut werden und dachte so: “Digga, was die jetzt alles umkrempeln!”. Und dann meinte sie immer: “Ach Johannes, weißte das Leben passiert, während man Pläne macht.” Und es klingt wie ein Kalenderspruch von der Mutter, aber wenn du länger darüber nachdenkst stimmt’s schon. Die Erfahrung haben wir gemacht. Geht euren Weg, macht euer Studium irgendwie fertig und dann macht aber auf jeden Fall was, worauf ihr Bock habt.

Gotti: Abfahrt!