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Filmrezension: “Die Wache”

Geschrieben von am 13. Dezember 2019

Ein Mann, bekleidet nur mit einer roten Unterhose, steht auf einem Sockel und dirigiert ein Orchester. Im Gegensatz zu ihrem Dirigenten sind die Musiker bekleidet, ziemlich gut sogar. Sie tragen Smoking, sozusagen, und spielen auf einer grünen Wiese klassische Musik, während die Credits durchs bild huschen, sozusagen. 

Jetzt werden ihr wahrscheinlich zwei Fragen haben:

1.  Warum steht hier andauernd “sozusagen”?

2. What the Fuck.

Nun “sozusagen” kommt hier so oft vor, weil das Wort auch im Film, den ich hier rezensiere, häufig benutzt wird. Oft, sozusagen.  Und zur zweiten Frage: Die soeben beschriebene Szene ist der Beginn des neuen Film von Quentin Dupieux, sozusagen. Ein Regisseur der vor allem für “Rubber” bekannt geworden ist.

“Rubber” ist ein Film über einen mordenden Autoreifen. Und auch ansonsten ist der Film an Absurdität kaum zu überbieten ist. Zusätzlich durchbricht er regelmäßig die 4. Wand. 

Der neue Film von Quentin Dupieux heißt jetzt “Die Wache”. Die Geschehnisse spielen zu 90% in einem Raum einer Polizeiwache, wo ein Verdächtiger in einem Mordfall verhört wird. Was dieses Verhör mit dem Orchester zu tun hat, bleibt schleierhaft. Generell gibt sich der Film keine Mühe irgendetwas aufzuklären und ist dabei herrlich abstrus.

Die Wache ist eine eine sehr Trockene Komödie und springt von einer Absurdität zur nächsten. Mich hat er dabei blendend unterhalten. Gerade Fans von Rubber werden auch mit “Die Wache” ihren Spaß haben. Aber auch nur im Ansatz eine leicht zugängliche Komödie zu erwarten, wäre falsch. Die Wache will absurd sein und ist das auch. Man muss also wissen, ob man sich mit der speziellen Art von Humor anfreunden kann. Wenn man das nicht tut erscheint einem “Die Wache” bloß als Film ohne Handlung und mit langatmigen Dialogen. Doch ich kann nur jedem empfehlen sich darauf einzulassen, denn dann hat man unglaublich viel Spaß.