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Cheekface – Middle Spoon

Rezensiert von on 3. März 2025

       

Americas Local Band – so stellt sich die Band Cheekface gerne selbst vor. Das Indierock-Trio aus Los Angeles, Kalifornien hat mit mit Middle Spoon sein nun fünftes Studioalbum veröffentlicht.

Das Cover des Albums wurde von Amanda Tannen, der Bassistin der Band gezeichnet. Darauf sieht man eine Taube, zu deren Füßen sich eine umgekippte Pommesschachtel einer vermeintlich bekannten Fast-Food-Kette befindet, wobei die Pommes sich über den Boden verteilt haben. Zudem findet man in der Vinyl-Hülle des Albums noch weitere Zeichnungen von urban lebenden Tieren. Tannen beschreibt ihre Gedanken dahinter wie folgt:

I was trying to draw them to be absolutely beautiful. That we all come from these hard places, but we do the best that we can.

Mit dem Album verarbeitet die Band eine schwierigere Phase, die Greg Katz (Sänger; Gitarrist), Mark Edwards (Schlagzeuger) und Amanda Tannen (Bassistin; Backing Vocals) durchleben mussten. Kratz sagt dazu selbst, dass er durch diese Phase zwar gewachsen ist, er sagt aber auch, dass er sie lieber ausgelassen hätte. Die Mitglieder*innen sehen ihre Band somit auch als positiven Rückzugsort, der ihnen Halt in schwierigen Zeiten gibt.

Musikalisch gesehen machen die meisten Songs des Albums einen positiveren Eindruck. Die Songs sind upbeat, eingängig und auch die Ska-Einflüsse suggerieren eine gut gelaunte Stimmung. Hört man aber den Lyrics von Katz zu bemerkt man, dass es in den Songs von Cheekface nicht immer um positive Themen geht. Häufig geht es um Erfahrungen, die die Bandmitglieder*innen gesammelt haben. Dazu gehören auch nicht selten die Absurditäten des modernen Lebens – von der Überflutung durch Social Media über die alltäglichen Ängste bis hin zur Suche nach Sinn in einer chaotischen Welt. Verpackt wird das alles in knappen, prägnanten Songs, die mit Selbstironie, trockenem Witz und genauen Beobachtungen glänzen.

Credits: Mallory Turner

Den Humor von Cheekface kann man auch sehr gut in dem Musikvideo zu dem Opener des Albums Living Lo-Fi erkennen. Darin geht es um den kläglichen Versuch der Band, ein Musikvideo zu drehen, wobei der Dreh aber durch verschiedene Ereignisse immer chaotischer wird, bis sich die Band schließlich in einem Gerichtssaal wiederfindet.

Eine Gastrolle in dem Video hat übrigens der Musiker Chris Farren bekommen. Generell zeichnet sich das Album auch durch die Zusammenarbeit mit vielen anderen Künstler*innen aus. Somit gibt es mit dem Song Military Gum ein Feature mit dem Rapper McKinley Dixon, der sich schon vorher als Fan der Band geäußert hat. Weitere musikalische Unterstützung findet sich unter anderem auch von Mitglieder*innen aus den Bands Catbite und Skatune Network.

Wer noch mehr über die vielen Hintergründe und Details erfahren will, in dem das Album entstanden ist, der/dem empfehle ich, sich das folgende Video anzuschauen. Hier kommentiert die Band selber ihr Album und beschriebt zum Beispiel, wie es zu bestimmten Lyrics kam, mit wem zusammengearbeitet wurde und was für Soundeffekte und Musikinstrumente verwendet wurden.

Für mich ist Cheekface eine Band, die sehr gut ins 21. Jahrhundert passt. Man fühlt sich heutzutage häufig überwältigt, nicht nur durch die eigenen Aufgaben, sondern auch durch das was um einem herum passiert. Dann ist es immer auch schön zu hören, das viele andere Menschen sich ähnlich fühlen und man nicht alleine mit seinen Problemen ist. Cheekface hat mit ihrem Album Middle Spoon mal wieder gezeigt, dass man diese Eindrücke auch ideal in witzige, energiegeladene, aber auch nachdenkliche Songs verpacken kann.


Label: New Professor Music
Interpret: Cheekface
Name: Middle Spoon


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