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Interview mit BALTHAZAR

Geschrieben von am 28. Februar 2019

Am 25.01. kam “Fever” raus, das neue Album von BALTHAZAR. Unsere Redaktion fand es so gut, dass wir es direkt zu unserem Album der Woche gekürt haben. Passend dazu durfte Radio Q Musikreporterin Julia Steinigeweg den Leadsänger und Gitarrist von BALTHAZAR,  Maarten Devoldere interviewen.

Ihr seid im Februar ja auf Deutschlandtour, erster Halt ist Köln… wo seid ihr denn momentan?

Wir sind zur Zeit in Kortrijk, im Westen von Belgien. Da sind wir aufgewachsen… wir leben zwar nicht mehr hier, aber wir wollen uns hier vor der Tour noch mal ein bisschen erholen. Wir hatten wegen den ganzen Promos und Interviews so viel zu tun, dass wir nicht wirklich Ferien hatten, also holen wir das jetzt nach. Außerdem müssen wir noch die ganzen Songs für die Tour proben, dazu sind wir auch nicht gekommen.

Und schneit es in Belgien momentan auch so sehr?

Ja aber ich mag das, es ist wunderschön. Es ist alles weiß und ja… ich mag das einfach.

Ihr habt ja eine kleine Pause eingelegt mit der Band und wart 3 Jahre solo unterwegs. Im Interview mit “Diffus” vor ein paar Tagen hast du gesagt, ihr habt euch dann gegenseitig auf der Bühne gesehen und wolltet wieder zusammen arbeiten… war es sozusagen Liebe auf den zweiten Blick? Oder wie würdest du das beschreiben?

Ja… also ich glaube, man kann es vielleicht nicht als Trennung beschreiben, weil wir bewusst nur eine Pause gemacht haben und es für uns immer klar war, dass BALTHAZAR zurückkommen wird. Du kannst es vielleicht mit einer Art On-Off-Beziehung vergleichen. Und als wir uns dann wieder gegenseitig gesehen und gehört haben, haben wir uns an unsere gemeinsame Zeit erinnert und dachten: “Hey, das war doch alles ziemlich cool damals!”… ja und jetzt bin ich zurück in meinem alten Leben.

Würdest du sagen, dass deine Zeit als Solokünstler auch die Zusammenarbeit mit der Band geprägt hat?

Ja auf jeden Fall. Wegen unserer Zeit als Solokünstler haben wir viele neue Einflüsse in unseren Liedern vereinen können. Zum Beispiel konnte ich mit Warehouse die ganzen afrikanischen Klänge einbringen, die man auf unserem neuen Album hört. Und auch die souligen, groovigen Seiten des Albums… aber ich glaube am meisten hat sich unsere Mentalität verändert. Es war, als würden wir ganz von vorn anfangen: ein leeres Blatt Papier und wir konnten einfach viel spontaner und spielerischer sein.

Bevor wir eine Pause gemacht haben, waren wir wie eine sehr gut geölte, funktionierende Maschine. Wir sind einfach zu professionell geworden. Und durch unsere Solo-Projekte konnten wir uns endlich wieder entspannen und wieder locker miteinander umgehen. Und ich glaube, das haben wir gebraucht und das zeigt sich auch auf unserem neuen Album.

Letzten Freitag ist euer neues Album “Fever” rausgekommen, das wir auch direkt zu unserem Album der Woche gewählt haben. Herzlichen Glückwunsch erstmal!

Thank you! (lacht)

Was ist neu bzw. anders als bei den Alben davor? Ein paar Dinge hast du ja schon angesprochen, aber vielleicht gibt es da ja auch noch mehr…?

Ich glaube es ist sehr extrovertiert. Es ist ein Album zum gut fühlen und weniger melancholisch als die Alben davor. Es ist groovy, sehr tanzbar und es klingt sehr warm und analog. Damals waren wir ziemlich theatralisch, das neue Album ist mehr geradeaus und spielerisch.

Das führt mich direkt zu meiner nächsten Frage: euer Album klingt wirklich sehr groovy und funky – z.B. euer Song “Entertainment”, der macht einfach glücklich finde ich. Und der Titel des Albums “Fever” ist ja auch ein starker Kontrast zu dem aktuellen Wetter draußen… du hast gesagt du magst den Schnee, aber es klingt irgendwie so als würdet ihr euch etwas nach wärme sehnen?

Ohja, das tue ich! Ich mein’ ich mag den Winter, weil er dich nach dem Sommer sehnen lässt – offensichtlich. Aber du musst immer Schals und so tragen und ich verliere die immer… und dann ist mir immer so kalt… und ich erkälte mich jedes Mal… also ja, ich sehne mich definitiv nach Sommer! (lacht)

Durch das Album wollen wir die Jahreszeiten einfach ein bisschen Vorspulen.

Hoffen wir, dass das funktioniert! Ihr habt auch viele Bläser und Streicher in eurem neuen Album vertreten. Hat das irgendwas mit eurem neuen Bandmitglied Tijs Delbeke zu tun?

Nicht wirklich, denn als wir die Idee für das Album hatten war er noch gar nicht wirklich ein Mitglied der Band. Wir haben erst nach einem neuen Mitglied geschaut, als wir realisiert haben, dass wir eine neue Platte rausbringen und alle diese Songs auch live spielen müssen. (lacht)

Bei den Aufnahmen waren meist nur Jinte und ich vertreten, aber er bringt seine persönliche Note mit rein, wenn wir live auftreten. Er ist ein Segen für uns, denn er kann so ziemlich jedes Instrument auf dieser Welt spielen.

In euren neuen Musikvideos sieht man ja auch viele analog gespielte Instrumente wie Trommeln und Streicher… generell kommt die Stimmung des Albums ganz gut rüber, ich muss da z.B. an das Video von “Entertainment” denken. Es wirkt alles ziemlich entspannt und eingespielt, dabei seid ihr ja zum ersten Mal in dieser Konstellation aufgetreten oder?

Genau, es war das erste Mal überhaupt, dass wir alle zusammen in einem Raum waren! Weil immer war irgendjemand im Urlaub oder so und für dieses Video sind wir alle das erste Mal zusammengekommen. Und es hat so Spaß gemacht, dass wir uns schon auf unsere Live-Auftritte freuen.

Von denen kommen ja jetzt auch einige auf euch zu! Was sind eure Pläne für dieses Jahr?

Wir touren das komplette Jahr. Jetzt ist erstmal Europa dran. Oder zumindest ein Teil von Europa, der andere kommt dann in April und Mai. Und wir sind in den Staaten und dann starten auch schon die Festivals… also ich glaube wir spielen die ganze Zeit, bis zum nächsten Jahr.

Klingt nach einem anstrengenden, aber sehr coolen und aufregenden Jahr! Ich wünsch euch ganz viel Spaß und vielleicht sieht man sich ja noch auf dem ein oder anderen Festival?

Bestimmt! (lacht)